Morgen berät der Bundesrat über eine Initiative der Länder Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen und Thüringen. Es geht um den verpflichtenden Einbau von LKW-Abbiegeassistenten, die schwere Unfälle mit Radfahrern und Fußgängern beim Abbiegen verhindern können.
Der ADFC unterstützt den Antrag, fordert aber zusätzlich ein Sofortprogramm des Bundes für die Nachrüstung kommunaler Fahrzeuge. ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt:
Zahl der durch abbiegende LKW getöteten Radfahrer steigt
Die Zahl der durch abbiegende LKW getöteten Radfahrer steigt seit einigen Jahren an – von 28 in 2013 auf 38 in 2017. 11 Todesfälle dieser Art gab es bereits in diesem Jahr, zuletzt in Köln, wo am Dienstag eine 56-jährige Frau von einem abbiegenden LKW überrollt und getötet wurde.
Der ADFC rechnet in diesem Jahr mit mindestens 40 Todesfällen dieser Art. Denn sowohl der Radverkehr als auch der Straßengüterverkehr in den Städten nehmen zu. 60 Prozent dieser Unfälle könnten verhindert werden Laut Unfallforschung der Versicherer könnten durch LKW-Abbiegeassistenten 60 Prozent der schweren Unfälle durch abbiegende LKW verhindert werden. Stork weiter:
Weitere Forderungen für mehr Radverkehrssicherheit
Das Bundesverkehrsministerium hat jetzt erstmals eine eigene Stabsstelle für den Radverkehr eingerichtet. Der ADFC begrüßt, dass es hier schwerpunktmäßig um die Sicherheit im Radverkehr gehen soll. Weitere Forderungen des ADFC sind Verkehrsberuhigung, durchgängige, gut erkennbare Radverkehrsnetze, breite und geschützte Radwege an Hauptverkehrsstraßen, vom Autoverkehr getrennte Schnellverbindungen (sogenannte Radschnellwege) für den überörtlichen Radverkehr sowie getrennte Ampelphasen für Rad- und Kfz-Verkehr.
Mehr Informationen unter:
Antrag der Bundesratsinitiative
Empfehlungen der Unfallforschung der Versicherer zum LKW-Abbiegeassistenten