Im August waren wir bei KTM Fahrrad in Mattighofen und haben uns einmal das Unternehmen im Detail angeschaut. Neben einem Einblick in die Verwaltung und Fertigung, haben wir uns auch angesehen, wo die Fahrräder und E-Bikes von KTM produziert werden. Natürlich haben wir es nicht versäumt, uns auf der gerade stattfindenden Hausmesse die heißesten Neuheiten der traditionellen Marke zeigen zu lassen und haben hier auch viele interessante Informationen mitgebracht. Alles Weitere jetzt in diesem Beitrag.
KTM oder KTM in Mattighofen?
Zugegeben, es ist nicht leicht, in Mattighoffen an KTM vorbeizukommen. Die Marke ist überall präsent und der bekannte Schriftzug begegnet einem quasi an jeder Ecke. Doch welches KTM ist es eigentlich? Das Fahrrad-KTM oder das Motorrad-KTM?
Seitdem die Besitzer der Motorrad-Sparte, die KTM Industries AG von Stefan Pierer, auch im E-Bike-Bereich unterwegs ist, fällt es einem zumindest anfangs doch recht schwer, die beiden Unternehmen auseinanderzuhalten. Vor allem, weil die KTM AG (Motorrad) auch in ihren Sitz in Mattighofen hat. Die Fahrräder und E-Bikes aber werden dann im benachbarten Munderfing entwickelt und hergestellt.
Doch zurück zu KTM Fahrrad, die sowohl Entwicklung und Produktion in Mattighofen haben und quasi jedes Jahr eine neue Lagerhalle bauen müssen, um der immer weiter steigenden Nachfrage gerecht werden zu können. Auch dieses Jahr ging die Einweihung einer neuen Halle nahezu mit der Ausrichtung der jährlichen Händlertage einher.
Fährt man in Richtung Unterharlochen, kommt man an der Zentrale von KTM Fahrrad vorbei, die wir uns dann zuerst kurz angeschaut hatten. Hier steht man dann vor einem modernen Gebäude, in welchem dann die Büros der einzelnen Abteilungen bis hin zur Geschäftsleitung untergebracht sind. Insgesamt arbeiten hier 600 Menschen, davon 500 Mitarbeiter in der Produktion.
Wir hatten hier natürlich die Gelegenheit, beim Marketing des Unternehmens vorbeizuschauen. Matthias und Harry haben hier alle Hände voll zu tun, um Marketing-Kampagnen zu planen, sich für Events abzustimmen oder auch die Vergabe von Testbikes zu koordinieren. Das Team besteht noch aus weiteren Mitarbeitern, die aber am Tag unseres Besuches nicht vor Ort waren.
Auch an der Entwicklungsabteilung gingen wir nicht vorüber und haben uns dort einige spannende Dinge angesehen. Natürlich dürfen wir dies nicht hier zeigen, allerdings kann man gespannt sein, was KTM Fahrrad in nächster Zeit noch veröffentlichen wird.
Danach ging es hinab in die Produktion, wo auch der Versuch samt Prüfständen zu finden ist. Hier stehen den Konstrukteuren zudem 3D-Drucker zur Verfügung, die eine schnelle Herstellung und Anpassung von Bauteilen zulässt, um die günstigsten Eigenschaften und Formen zu finden. Auch die Service-Abteilung ist hier beheimatet, in welcher auch Kundenfahrräder repariert werden, wenn keine andere Lösung mehr hilft.
In der Produktion wird in Schichten gearbeitet, wobei am Tag bis zu 1.400 Einheiten gefertigt werden. Im Jahr sind dies dann um die 300.000 Fahrräder und E-Bikes, was ein sehr respektabler Wert ist. Die aus Fernost angelieferten Rahmen werden hier vor Ort lackiert.
Deshalb schweben hier an fast allen Ecken der Produktionshalle noch zu lackierende und fertig lackierte Rahmen an Ketten vorbei. Weshalb KTM Fahrrad seine Rahmen in Mattighofen lackiert? Als Grund nennt Matthias vor allem die Möglichkeit, bei Problemen schneller reagieren zu können. Anstatt eine ganze Charge zurück nach Asien senden zu müssen, werden am Standort in Österreich im Zweifelsfall nur wenige fehlerhafte Rahmen produziert, die dann nochmals lackiert werden müssen.
Die fertig lackierten Rahmen werden dann zu einem vollwertigen Fahrrad bzw. E-Bike komplettiert. Wie schon in anderen Produktionen gesehen, greift auch KTM Bike Industries auf eigens vorgefertigte Module zurück, wie zum Beispiel komplett montierte Lenker-Vorbau-Einheiten. Übrigens baut KTM Fahrrad auch seine Laufräder komplett inhouse zusammen, außer Carbonräder, die man von Zulieferern bezieht.
Die fertig produzierten E-Bikes oder Fahrräder werden dann intensiv geprüft, bevor sie verpackt und verladen werden, um so dann zum Händler und den Kunden zu gelangen. Auch eine Einlagerung in einer der Lagerhallen ist eine Option. In der neuesten Lagerhalle fanden dieses Jahr dann auch die Händlertage statt, wo wir uns dann auch die neuesten Modelle in Ruhe anschauen wollten.
Also, ab in die Neustadt und das dort angeschlossene Industriegebiet. Hier steht die moderne Halle, in welcher dann die komplette Modell-Range aufgebaut war. Wir haben uns von oben erstmal einen Überblick verschafft und gestaunt, wie viele Modelle KTM Fahrrad inzwischen anbietet.
Dies erfährt man dann im zweiten Teil, der hier zu finden ist.
Transparenzhinweis: Der Autor wurde zum Firmenbesuch eingeladen. Die Anreise und Unterkunft erfolgten auf eigene Kosten.
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