Anfang Januar haben wir über die erneute Insolvenz der Mifa-Bike GmbH berichtet, die unter einem neuem Geschäftsführer in Eigenregie durchgeführt werden sollte.
Daraus scheint nun leider nichts zu werden, da ein anscheinend zugesagter Kredit von der Eigentümerfamilie v. Nathusius nicht gewährt wurde. Da dies Voraussetzung für die Eigenverwaltung war, wurde der Antrag inzwischen wieder zurückgezogen.
Jetzt wird das Amtsgericht Halle ein Regel-Insolvenzverfahren einleiten und dazu einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellen.
Rückzieher überrascht die Beteiligten
Das zugesagte Massedarlehen sollte rund fünf Millionen Euro betragen und hätte seinen Anteil zum Start der Produktion und zum Kauf von dringend benötigten Teilen bis zum Stichtag am 17. Januar beigetragen. Jetzt können die 100.000 Fahrräder, die im Frühjahr ausgeliefert werden sollten, nicht gefertigt werden.
Laut des Mediums “Volksstimme” hätten die Eigentümer Bedingungen an den Kredit geknüpft, denen das Land Sachsen-Anhalt hätte zustimmen müssen. Dies war aber laut dem Interimsgeschäftsführer Joachim Voigt Salus nicht möglich gewesen, worauf die Verhandlungen trotz angestrengter Bemühungen der Investitionsbank und der Landesregierung schließlich scheiterte.
Für Almut Kapper-Leibe, Geschäftsführerin der Gewerkschaft IG Metall Halle-Dessau, ist das Scheitern des Kredits gar ein “massiver Wortbruch” der Familie v. Nathusius. Auch die Betriebsratsvorsitzende Ellen Brünoth richtete einen Appell an die Eigentümer, ihre Entscheidung zu überdenken, da sonst die Kunden abspringen würden.
Über 500 Arbeitsplätze in Gefahr
Sollte die Sanierung des Unternehmens dieses Mal nicht gelingen, so wären über 500 Arbeitsplätze gefährdet. Laut Voigt-Salus bestünden aber immer noch Chancen, Mifa zu retten. Hauptziel sei es demnach, möglichst viele Arbeitsplätze am Standort Sangerhausen zu behalten.
Für die Rettung müssten alternative Sanierungs- und Verwertungsoptionen genauso betrachtet werden, wie neue Absprachen über Zahlungen mit diversen Kunden. Eine Investorenlösung scheint zur Rettung zudem unausweichlich. Hierfür stehen bereits Kontakte zur Verfügung.
Mehr Informationen demnächst bei uns oder auf www.mifa.de.
Mit Material der Volksstimme Magdeburg und des MDR.