Mit dem von uns getesteten Modell hat Centurion einen Allrounder im Programm, dessen Nutzungsmöglichkeiten durch den zusätzlichen Gepäckträger nochmals verbessert wird.
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Wir haben das Centurion Numinis R2700i getestet, ein E-SUV-Bike mit einem edlen Look, welches sich als Allrounder in Alltag und Freizeit zeigen soll. Es ist mit dem smarten System von Bosch eBike Systems ausgerüstet und dank großem Akku mit 750 Wh auch dementsprechend ausdauernd unterwegs. Mit 140 mm Federweg vorne und 130 mm hinten sind härtere Trails auch mal gut in Angriff zu nehmen. Im Zuge unseres Tests hatten wir zudem den Divide-Gepäckträger von Old Man Mountain probiert, der trotz Vollfederung einen stabilen Ort für die Anbringung von Gepäck am E-MTB schaffen soll. Unsere Eindrücke haben wir jetzt hier in diesem Artikel festgehalten.

Centurion Numinis R2700i im Überblick

Das Numinis R2700i ist ein E-Mountainbike mit einem schlank gezeichneten Rahmen, welchen man so auch von anderen, aktuellen Modellen der Marke kennt, wie zum Beispiel dem No Pogo R25i. Die Geometrie des Rahmens ist zwar grundsätzlich sportlich gehalten, bringt aber dennoch genügend Komfort mit, um als praktisches Alltagsrad gefahren zu werden.

Centurion Numinis R2700i 2023 Test

Centurion Numinis R2700i 2023

Im Rahmen wurde der neueste Antrieb von Bosch eBike Systems harmonisch integriert, wobei Centurion eine große Öffnung für die Entnahme der Batterie gelassen hat.

Bosch Performance Line CX Smart System

Um dennoch einen stabilen und laut Centurion bis auf ein zulässiges Gesamtgewicht von 150 kg ausgelegten Rahmen zu bekommen, waren wohl konstruktive Maßnahmen notwendig, die sich ein wenig auf das Gewicht des Modells ausgewirkt haben. Zu schwer ist das Modell damit aber keinesfalls.

Beim Numinis R2700i kommt der Performance Line CX Smart System zum Einsatz, der vom großen 750-Wh-Akku mit Energie versorgt wird, wie bereits oben geschrieben (nur Größe S bekommt den brandneuen smarten 625er-Akku). Die Bedienung erfolgt über die bekannte LED-Remote, obwohl die Magstadter bereits ganz früh die Öffnung für den System Controller in ihren Rahmen integriert hatten.

So kommt man bei keinem aktuellen Modell der Marke in den Genuss der minimalistischen Mini Remote ab Werk, allerdings ist natürlich ein Nachrüsten jederzeit möglich. Das Kiox 300-Display ist jedenfalls serienmäßig dabei und kann inzwischen auch für eine rudimentäre Navigation genutzt werden. In unserem Testzeitraum ging dies noch nicht.

Das Team aus Magstadt bei Stuttgart stattet das Modell mit der Fox AWL Federgabel aus, natürlich mit eMTB+ Tune und für den Einsatzzweck als E-SUV-Bike gerüstet. Die Aufgabe hinten erfüllt der bewährte Fox Float DPS Performance Dämpfer, welcher gut zugänglich verbaut wird und so eine rasche Anpassung erlaubt.

Die Shimano Deore XT Schaltung mit LinkGlide-Technologie steuert elf Gänge und eine Bandbreite von 454 % bei, die im Zusammenspiel mit dem 85 Nm starken Antrieb auch für das Bewältigen von steilen Anstiegen gut sein dürfte. Centurion setzt hier auf sein hauseigenes Kettenblatt und Kurbeln, die dank glanzgedrehter Optik schon im Stand einiges hermachen.

Auch die Bremsen kommen von Shimano und zwar aus deren bewährter Deore-Serie. Die Konstrukteure verbauen hier Vierkolbensättel vorne und hinten, die man mit Bremsscheiben im Durchmesser von 203 mm kommbiniert.

Weiter setzt die Brand viel auf Parts ihrer Hausmarke Procraft, von denen Lenker, Vorbau oder Griffe, aber auch Sattel und Variostütze kommen. Auch die Reifen von Maxxis (Dissector) sind auf 29-Zoll-Felgen aus eigenem Hause aufgezogen.

Die komplette Ausstattung wird durch die am Lenker montierte Lezyne Power Frontlampe vollständig, der ein per Gummiband am Sattelrohr fixierbares Rücklicht zur Seite steht, welches ebenfalls von Lezyne kommt. Ebenfalls sind noch Flaschenhalter im Rahmendreieck und hauseigenen Procraft Megaping Klingel an Bord (hat bei uns aber gefehlt).

Wir hatten als Zubehör noch den Diven-Gepäckträger von Old Man Mountain ans Bike geschraubt, um zu sehen, wie sich dieser in Verbindung mit der Vollfederung und darauf angebrachten Lasten verhält. Dieser wird mittels einer speziellen Steckachse und Klemmsteinen am Hinterbau des Modells fixiert. Wie der Einbau funktioniert hat und was uns noch aufgefallen ist, erzählen wir später.

Auf der Fahrt

Das Centurion Numinis R2700i ist ein sehr gut verarbeitetes E-MTB, welches zu einer häufigen Nutzung verleitet hat. Sowohl auf dem Radweg, wie auch auf dem Forstweg konnte man Distanzen leicht und schnell überbrücken, was wir auch ausgiebig hier bei uns in der Gegend erledigt haben, trotz zeitweise sehr hohen Temperaturen.

Das smarte System hat sich hier ausdauernd gezeigt, so dass auch größere Touren von mehr als 60 Kilometern im eMTB-Modus absolviert werden konnten und man mit Restakku nach Hause oder zum Zielort gekommen ist.

Natürlich sind wir auch Trails mit dem Numinis R2700i gefahren. Auf den flowigen Trails hinunter nach Sasbachwalden machte das Bike uns jedenfalls sehr viel Spaß und wer die Ecke dort kennt, weiß dass es mit Flow nicht getan ist. So kann man auch den steinigen Part auf der Strecke gut bewältigen, wenn es aber richtig hart wird, gerät die Federung dennoch an ihre Grenzen.

Hier ist auch die eher komfortabel ausgelegte Geometrie dann der Hemmschuh, wobei man aber durchaus auch den ein oder anderen Sprung auf der Strecke mitnehmen kann. Solange der Gap nicht zu groß und der Impact beim Landen nicht zu hart ist, kann man auch dabei viel Spaß haben.

Der Gepäckträger von Old Man Mountain hat alles klaglos mitgemacht und sich auch in Sachen Geräusche sehr zurückgehalten. Dies übrigens auch mit montierter Seitentasche, die sich auch bei Sprüngen nicht vom Gepäckträger löste. In Sachen Zuladung übertrifft der Divine-Träger die meisten bekannten Gepäckträger mit über 30 Kilogramm deutlich (nur bei Achsenmontage).

Die Montage allerdings hat sich zeitaufwendig dargestellt. Das lag zu einem großen Teil an der verwirrenden Aufbauanleitung und dem Suchen nach den passenden Bauteilen. Auch die mehrteilige Steckachse erforderte später auf den Fahrten viel Vertrauen, hat aber dennoch klaglos ihren Dienst verrichtet und ist nicht gebrochen oder Ähnliches.

Die vertikale Fixierung des Gepäckträgers erfolgt über entsprechende Klemmsteine, die per Kabelbinder an den Sitzstreben festgezurrt werden. Obwohl wir diese sehr fest angezogen hatten, konnte man den Gepäckträger dann noch zusammen mit den Klemmelementen verschieben. Ansonsten stellt der Gepäckträger eine gute Lösung dar für E-MTB-Fahrer, die auf diese Art der Gepäckmitnahme nicht verzichten möchten.

Centurion Numinis R2700i 2023

Centurion Numinis R2700i 2023 Test

Centurion Numinis R2700i 2023

Motor: Bosch Performance Line CX Smart System, 250 W, 85 Nm
Batterie: Bosch PowerTube 750, 750 Wh
Display: LED Remote / Bosch Kiox 300
Rahmen: Numinis R Intube, 130 mm
Gabel: Fox AWL, 140 mm
Dämpfer: Fox Float DPS
Schaltung: Shimano Deore XT, 1×11
Bremsen: Shimano Deore, 220/203 mm v/h
Kurbelgarnitur: Centurion R Pro II Gen4, 165 mm
Vorbau: Procraft Trail Expert 35 AICR, 50 mm
Sattelstütze: Procraft Drop Pro
Sattel: Procraft E-Pro
Laufräder: Procraft Altitude MD30
Reifen: Maxxis Dissector 29″x2.4″ v/h
Gewicht: 26,1 kg
zul. Gesamtgewicht: 150 kg
Preis: 5.649 EUR

Fazit

Mit dem Numinis R2700i hat Centurion ein praktisches E-SUV-Bike für Alltag und Freizeit im Programm, welches mit einer guten Verarbeitung und einer komfortablen Auslegung in Sachen Geometrie und Fahrwerk punktet. Der smarte Antrieb aus dem Hause Bosch eBike Systems passt zum Anspruch des Modells und lässt noch Raum für kommende Neuerungen hinsichtlich der Software. Auch die sonstige Ausstattung ist stimmig gewählt und wird dem anvisierten Nutzungsszenario gerecht. Als wir das E-Bike zum Testen da hatten, war es für uns so gut wie immer erste Wahl, wenn es auf längere Touren ging. Den Divine-Gepäckträger finden wir an sich gut, empfehlen aber, die Montage bereits im Fahrradladen durchführen zu lassen, um sich selbst einige neue graue Haare zu ersparen. Für das E-MTB an sich vergeben wir die Wertung „Sehr gut“, für den Old Man Mountain Gepäckträger aufgrund der genannten Unzulänglichkeiten nur ein „Gut“.

PRO
  • stabiler Rahmen
  • moderner, kräftiger Antrieb
  • passende Ausstattung
  • tolles Design
  • komfortable Sitzhaltung
  • komplette Ausstattung
CONTRA
  • nur Klemmlicht hinten

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Transparenzhinweis: Das Numinis R2700i wurde uns seitens der Merida & Centurion Germany GmbH für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.