Am 2. Dezember wurde zum 15. Mal der Deutsche Nachhaltigkeitspreis in Düsseldorf verliehen. In der Kategorie „Globale Unternehmenspartnerschaften“ wurde das Kieler Social Business my Boo von der Jury für ihre Kooperation mit dem ghanaischen Yonso Project unter die TOP3 Finalisten gewählt.
Die my Boo GmbH und das Yonso Project fertigen seit 2012 gemeinsam Fahrräder und E-Bikes mit einem Rahmen aus Bambus. Es werden fair bezahlte Arbeitsplätze in der ländlichen Ashanti Region Ghanas geschaffen und durch erzielte Erlöse Bildungsprojekte gefördert. Im Jahr 2019 konnten dadurch gemeinsam die Yonso Project Model School für mittlerweile ca. 600 Kinder eröffnet werden.
Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf Gleichberechtigung gelegt: Ein Drittel des Personals im Yonso Project ist weiblich, die Managementebene besteht zu fast 50 % aus Frauen. In der offiziellen Jury Begründung zur Nominierung heißt es:
In zehn Jahren bestehender Zusammenarbeit hat sich eine Partnerschaft auf Augenhöhe entwickelt. Entgegen der klassischen Entwicklungshilfe strebt die Kooperation eine möglichst eigenständige Durchführung und Verwaltung der sozialen Projekte und des Schulbetriebs in Ghana an, um die nachhaltige Entwicklung und wirtschaftliche Etablierung der ländlichen Ashanti Region voranzutreiben.Jury DNP 2022
(Zur kompletten Jurybegründung: https://www.nachhaltigkeitspreis.de/index.php?id=2865)
„Der internationale DNP prämiert länderübergreifende Partnerschaften, die auf Vertrauen und fairer Teilhabe basieren. Das ist gerade in dieser Zeit ein Beispiel für richtig verstandene Globalisierung zum Nutzen aller“ sagt Stefan Schulze- Hausmann, Initiator des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Globale Unternehmenspartnerschaften zeichnet seit 2018 nachhaltige Kooperationen zwischen in Deutschland ansässigen Unternehmen und einem im Globalen Südens ansässigen Partner aus. Der Preis wird in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vergeben.
Maximilian Schay und Jonas Stolzke, die beiden Gründer und Geschäftsführer der my Boo GmbH, waren am Abend anwesend und freuen sich sehr darüber, unter die TOP3 gewählt worden zu sein:
Neben der my Boo GmbH waren auch die Ecosia GmbH, die ein Baumpflanzprojekt mit der Organisation Symagine Solutions Pvt. Ltd. in Indien durchführt, nominiert. Als Sieger ausgezeichnet wurde das deutsche Textilunternehmen Verdonna mit dem peruanischen Partner INTERLINKS CONSULTING GROUP SAC.
In der offiziellen Pressemitteilung des DNP heißt es: „Die prämierte Partnerschaft richtet sich nach den „Women’s Empowerment Principles” und ermöglicht den Handarbeiter*innen in Peru ein selbstbestimmteres Leben. Die Beschäftigung in den Produktionsstätten ist allen zugänglich und schafft existenzsichernde Arbeitsplätze, weiblichen Mitarbeiter*innen wird zudem eine Möglichkeit zur Kinderbetreuung angeboten. Fortbildungen für Kooperativen in verschiedenen Bereichen der Betriebswirtschaft fördern außerdem die eigenständige, nachhaltige Entwicklung des Partners in Peru und wirken neokolonialen Strukturen entgegen.“
Übergeben wurde der Preis am Freitagabend von Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze.
Zur offiziellen Pressemitteilung des DNP: https://www.nachhaltigkeitspreis.de/presse/pressemitteilungen/