Das ASKA S-Pedelec war der Blickfang am Pinion-Stand auf der Eurobike 2021, neben dem neuen Stromer ST3 Pinion natürlich. Anders als dieses kommt das ASKA mit einer brachialen Optik daher und wird von den Machern aus Belgien als Super Commuter und Allround Adventurer E-Bike vermarktet. Wir haben in Friedrichshafen damit kurz eine Runde gedreht.
ASKA S-Pedelec im Detail
Das neue ASKA S-Pedelec wirkt mit seiner kantigen Optik wie aus dem Vollen geschnitzt. Der Rahmen aus 7020 Aluminium wird zu 100 % in Belgien hergestellt. Das E-Bike bringt eine Vollfederung mit, die über einen Eingelenker-Hinterbau realisiert wird. Dieser wirkt auf ein Öhlins TTX1 Air-Federbein und stellt hinten 70 mm an Federweg zur Verfügung. Vorne kommt dann eine Formula Selva C Endurogabel zum Einsatz, die 130 mm Federweg bietet.
Angetrieben wird die Neuheit aus Belgien vom Neodrive Z20 RS-Antrieb, den wir schon mehrmals zur Probe gefahren haben. Dieser gibt eine Spitzenleistung von 1.200 Watt ab und sollte das Modell, welches in Sachen Gewicht die 30-Kilogramm-Grenze gut und gerne überschreitet, trotzdem schnell auf eine Geschwindigkeit von 45 Kilometer pro Stunde bringen.
Dass dabei nicht zu schnell der Saft ausgeht, verbaut ASKA eine eigens entworfene Batterie mit 950 Wattstunden, die im Unterrohr des S-Pedelecs ihren Platz findet. Damit sollen laut Filip Dehing, Gründer und CEO von ASKA Bikes, dann rund 60 Kilometer bei höchster Stufe möglich sein. Auf dem mittig über dem kantig wirkenden Vorbau verbauten Neodrives-Display wird die aktuelle Reichweite und weitere Informationen angezeigt, während die Bedienung über einen kompakten Schalter am linken Lenkergriff erfolgt.
ASKA Bikes kombiniert den Antrieb mit einem Pinion C1.6 Getriebe am Tretlager, welches im Zusammenspiel mit dem bis zu 40 Nm starken Heckmotor für einen durchzugsstarken Vortrieb sorgen soll. Der Abtrieb der Tretkraft des Fahrers auf das Hinterrad findet dabei über einen wartungsarmen Carbonriemen von Gates statt.
Entsprechend der hohen Leistung verbaut ASKA starke Vierkolbenbremsen aus der Cura 4-Serie von Formula, dazu Schwalbe Hurricane-Bereifung auf Felgen von Rodi in 29 Zoll. Diese sollen leise auf Asphalt laufen, aber dank stabiler Seitenstollen auch einmal einen Ausflug in unbefestigtes Gelände erlauben (nicht in Deutschland; Anm. d. Red.).
Damit man auch in Dämmerung und Dunkelheit schnell unterwegs sein kann, verbauen die Belgier vorne einen Doppelscheinwerfer aus zwei Busch & Müller IQ-X Lampen, die neben einer guten Lichtausbeute in der gewählten Anordnung ebenfalls zur brachialen Optik beitragen. Uns erinnert das Setup an das legendäre Grace One von 2014!
In Sachen Kontaktpunkte verbaut das Team von ASKA Bikes bei ihrem Super Commuter und Allround Adventurer S-Pedelec durchweg Komponenten von Ergotec, wobei der Kunde die Wahl aus flachem oder leicht gekrümmten Lenker hat. Der Sattel stammt aus der Lookin-Serie von Selle Royal, sitzt aber leider auf einer starren Sattelstütze. Gesetzlich vorgeschriebener Nummernschildhalter und Rückspiegel sind an Bord.
Das Modell kann in drei Farbgebungen für 8.999 EUR vorbestellt werden und kann das S-Pedelec dabei noch optional mit einem Gepäckträger bestücken (199 EUR). Die Auslieferung soll dann im 2. Quartal 2022 über die ASKA Händler erfolgen.
Kurze Probefahrt auf der Eurobike
Wir hatten die Gelegenheit, das ASKA S-Pedelec kurz auf der Eurobike 2021 zur Probe zu fahren. Trotz des hohen Gewichts ließ sich das Modell auf der langen Teststrecke leicht und schnell auf seine Abregelgeschwindigkeit bei rund 45 km/h beschleunigen. Dabei fühlte man sich sicher, auch bei der Spitzkehre, wo es dann wieder zurückging.
Auch die sechs Gangstufen der Pinionschaltung stellten sich zumindest auf der kurzen Strecke als ausreichend dar. Den Mini-Anstieg auf der Teststrecke meisterte das ASKA S-Pedelec zwar problemlos, allerdings kann man aufgrund dessen natürlich keine Aussage bezüglich der allgemeinen Steigfähigkeit des Modells treffen.
Außer auf dem abgesperrten Gelände der Eurobike sind zumindest in Deutschland auch abseits vom Privatgelände Fahrten in unbefestigtem Terrain tabu, so dass wir dies nur am Rande ausprobiert haben. Der Komfort während der Fahrt war gut, nur eine absenkbare Sattelstütze wäre aus unserer Sicht unverzichtbar.
Die brachiale und kantige Optik vermittelt einen hohen Grad an Stabilität und Qualität, welches sich dann auch in der Praxis erfahren und spüren lässt. In seinem Heimatmarkt oder auch der Schweiz kann das ASKA S-Pedelec wohl all seine Stärken ausspielen, die sich in Deutschland aber abseits befestigter Wege nicht ohne Weiteres erfahren lassen.
Doch auch schlechte Straßen sollen mit der Federung des ASKA Bikes glatt gebügelt werden und die haben wir in Deutschland ja mittlerweile genug. So sollen diese Wege zur Lieblingsstrecke ihrer Nutzer werden, der tägliche Stau vermieden und zudem eine umweltfreundliche Bewältigung der Pendelstrecke möglich sein.
Alle weiteren Informationen nun unter www.aska-bike.com.