Mit SACHS MICRO MOBILITY ist ein neues Joint Venture auf der Eurobike 2018 in die Öffentlichkeit getreten, welches sich aus den Unternehmen BFO, ZF und Magura gebildet hat. Erst zur Premiere gestern wurde auch die Beteiligung der BMZ GmbH bekannt gegeben, die aber dafür noch den Segen des Bundeskartellamts benötigt.
Schon im letzten Jahr hatte ZF in Zusammenarbeit mit der BrakeForceOne GmbH (BFO) ein Konzept für ein Pedelec gezeigt, welches mit überaus beeindruckender Optik und technischen Daten die Neugier weckte. Die Zusammenarbeit dafür hatte bereits in 2016 begonnen. Nicht nur wegen den Kartellwächtern hat es nun bis heute gedauert, bis greifbare und teilweise serienreife Produkte gezeigt werden konnten. Diese haben aber mit dem im letzten Jahr gezeigten Konzept nahezu nichts mehr zu tun.
Für das neue Joint Venture belebt man die im Fahrradbereich bekannte Marke SACHS wieder, die ZF bereits vor 15 Jahren erworben hatte.
Sachs RS Antrieb
Entwickelt wurde der Elektromotor des neuen Sachs RS Antriebs von der BMZ GmbH, ZF liefert das Getriebe dazu. BMZ leitete den E-Motor von einem bereits bestehenden Produkt ab, welches in riesiger Anzahl in Akku-Kettensägen z.B. von Stihl oder Husqvarna zum Einsatz kommt und dort schweren Bedingungen und einer Dauerbelastung ausgesetzt ist.
Der E-Motor verfügt dabei über ein besonderes Kühlungskonzept, bei welchem der außen liegende Stator mit einer wärmeleitfähigen Compoundmasse versehen ist und die Wärmeableitung dabei über das Gehäuse quasi wie über eine Heatpipe erfolgt. So besitzt der Antrieb eine hohe Dauerbelastbarkeit und kann beispielsweise 700 Watt über einen Zeitraum von 3 Minuten problemlos abgeben.
Der E-Motor und die Batterie wurden von der BMZ GmbH als Gesamtsystem konzipiert und bringen eine Next Level Systemintegration mit. Das heißt unter anderem, dass die Funktionale Sicherheit (FuSi) von vornherein zwischen Akku und E-Motor in Form einer Absicherung über die Software implementiert wurde, was beileibe kein Standard bei aktuellen E-Bike-Motoren ist.
Der Antrieb selbst wiegt 3,5 Kilogramm und leistet 110 Newtonmeter. Besagte 700 Watt liegen bereits bei einer Kadenz von 60 an und bleiben bis zu einer Kadenz von 80 erhalten, bevor der Wert wieder langsam auf niedrigere Werte absinkt. Damit kann man dem Antrieb, der laut BMZ das beste Leistungsgewicht am Markt besitzt, eine Büffelcharakteristik zusprechen.
Der Antrieb wird sich in diversen 2019er E-Bikes wiederfinden, die dann Ende des ersten bzw. Anfang des zweiten Quartals 2019 erhältlich sein werden. Dabei werden anfangs Urban-, Trekking- und Cargo-E-Bikes mit dem Sachs RS Antrieb ausgerüstet werden, bevor später dann auch E-MTBs folgen. Dafür bringt der Antrieb ein kompaktes Einbaumaß mit, welches auch kurze Kettenstreben von 450 mm ermöglicht. Der Q-Faktor liegt bei 178 mm.
Sachs E-Bike ABS
Die E-Räder können auch mit ABS ausgerüstet werden, wie es auch beim Konzept-eBike im letzten Jahr zu sehen war. Entwickelt wurde das System von der Brake Force One GmbH und wird nun unter den Markennamen “Sachs” in den Markt eingebracht. Das System, welches im Gegensatz zum Bosch-System auf das Vorder- und Hinterrad wirkt, soll zum Jahresende die Serienreife erlangen.
Es ist für E-Bikes bis 45 km/h geeignet und besitzt zwei leichte Aktuatoren, die mit jeweils nur 300 g besonders leicht sind und sich dank der kompakten, zylindrischen Bauform leicht in den Rahmen integrieren lassen.. Das System erkennt ein mögliches Blockieren und regelt bereits bevor ein Rad blockiert. Und das solange wie nötig und so oft hintereinander, wie es benötigt wird.
SACHS MICRO MOBILITY
Die Anwendungen von SACHS MICRO MOBILITY für den E-Bike-Bereich sind erst der Anfang. Das Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Tübingen und Friedrichshafen möchte als kompletter Anbieter für smarte Micro-Mobilitätslösungen auftreten und bringt dafür insgesamt 200 Jahre Erfahrung mit.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.sachsmicromobility.com.
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