Der Eurobike Award zählt zu den begehrtesten Auszeichnungen des Fahrradmarktes, entsprechend groß war wieder das Interesse der Branche an der Teilnahme. 458 Bewerbungen für den Eurobike Award 2017 wurden in den letzten Wochen eingereicht, was erneut für eine große Innovationsfreude in der Fahrradbranche spricht.
Eine sechsköpfige Fachjury stellte sich an zwei Tagen der anspruchsvollen Aufgabe, aus dieser großen Auswahl die Award-würdigen Einreichungen zu bestimmen. Darunter waren erstmals auch die Gewinner der neu eingeführten Kategorie Start-ups.
Großes Fachwissen ist gefordert, wenn es gilt, aus einer Vielzahl vielversprechender Bewerbungen die innovativsten Neuheiten für das Modelljahr auszuwählen. Die Mitglieder der diesjährigen Jury brachten nicht nur die dafür nötige Expertise mit, sondern garantierten in ihrer ausgewogenen Zusammenstellung auch, dass wirklich alle Themengebiete abgedeckt waren: Ernst Brust ist mit seinem Unternehmen velotech.de einer der renommiertesten Produkttester der deutschen Fahrradbranche.
25 Jahre Erfahrung im Produktdesign bringt Artefakt-Gründer Tomas Fiegl mit, der zudem bereits zahlreiche bekannte Produkte aus dem Fahrradmarkt gestaltet hat. Für die journalistische Kompetenz in der Jury sorgten die deutsche Pedelec-Expertin Julia Milan und der spanische Branchenkenner Fran Garcia. Den Fachhandel vertrat Joel Natale, Einkaufsleiter der britischen Ladenkette Evans Cycles.
Komplettiert wurde die Fachjury durch Anna Luten, die den 2016 geschaffenen Posten des „Bicycle Mayor“ in Amsterdam innehatte und inzwischen in gleicher Position den Radverkehr in New York voran bringt. Als Moderatoren standen der Designer Niko Gültig, Gesellschafter und Geschäftsführer der Agentur Crossmark, und der Branchenexperte Markus Fritsch, Herausgeber des Magazins velobiz.de, den Juroren zur Seite.
Zum zweiten Mal gab es in diesem Jahr einen digitalen Vorentscheid, bei dem eine auf zwölf Mitglieder erweiterte Jury eine erste Vorauswahl der Award-Bewerbungen vornahm. 259 Produktneuheiten überstanden diese erste Runde und schafften es in den engeren Kreis der Kandidaten für einen Eurobike Award.
Am 9. und 10. August traf sich die Fachjury in Friedrichshafen, um diese Wettbewerbsbeiträge genau in Augenschein zu nehmen, zu testen und schließlich zu bewerten. „Der letztendlichen Entscheidung, welche Einreichungen hinsichtlich Qualität, Design, Innovationsgrad und Funktion am überzeugendsten sind und sich somit einen Award verdient haben, ist für die Jury keine einfache Aufgabe. Dabei kommt es in den zwei Tagen durchaus zu intensiven und teils auch kontroversen Diskussionen, die aber schließlich dazu führen, dass ein fundiertes Urteil gefällt wird“, erklärt Eurobike-Projektleiter Dirk Heidrich.
Das gilt auch für die in diesem Jahr elf Gewinner der Gold Awards. Sie ragen unter den ausgezeichneten Produkten nochmals heraus, weil sie aus Sicht der Jury das Potenzial besitzen, eine Benchmark in ihrem Bereich zu setzen. Einmal wurde zudem der Green Award für eine besonders nachhaltige Produktentwicklung vergeben.
Fünf Unternehmen erhielten bei der Premiere dieser Kategorie einen Start-up Award. „Es waren sehr spannende zwei Tage mit einer sehr kompetent und ausgewogen zusammengestellten Jury“, sagt der Designer Tomas Fiegl. „Für mich war es schön zu sehen, dass es sich bei den Produktneuheiten nicht nur um schrittweise Verbesserungen handelte, sondern dass auch völlig neue Konzepte dabei waren.“ Sein Jurykollege Fran Garcia ergänzt: „Für mich als Journalist war es eine großartige Erfahrung, Teil der Eurobike-Award-Jury zu sein. Es ist eine einmalige Gelegenheit, schon einen umfassenden Einblick in die Produktneuheiten des nächsten Jahres zu gewinnen.”
„Für mich war es insbesondere großartig zu sehen, wie die Fahrradindustrie zunehmend auch das Thema Urbane Mobilität aufgreift. Bei vielen Produkten, die wir hier beim Eurobike-Award gesehen haben, geht es um Themen wie Design oder Gewicht. Aber wir haben auch viele Innovationen gesehen, die den Menschen und Anwender in den Mittelpunkt stellen und sich mit der Frage beschäftigen, wie das Fahrrad als Verkehrsmittel noch attraktiver werden kann“, sagt Anna Luten nach getaner Jury-Arbeit.
Das Geheimnis, welche Produktneuheiten in diesem Jahr mit einem Eurobike Award ausgezeichnet wurden, wird erst am 30. August, dem ersten Messetag der Eurobike, gelüftet. Dann öffnet sich der Vorhang über den im Foyer West der Messe Friedrichshafen ausgestellten Gewinner-Produkten. In einer eigenen Präsentation werden ab 17.30 Uhr zudem auf der Show-Bühne im Foyer Ost die bis dahin geheimen Gewinner der Gold Awards bekannt gegeben.
Die Eurobike findet in diesem Jahr vom 30. August bis 2. September 2017 statt. Während die ersten drei Tage den Fachbesuchern vorbehalten sind, können am Samstag, dem Festival Day, alle Fahrrad-Fans die Neuheiten des kommenden Modelljahres nicht nur sehen, sondern in vielen Fällen auch testen und erleben.
Weitere Informationen unter: www.eurobike-show.de und www.facebook.com/eurobike.tradeshow.