Bei der Podiumsdiskussion am 16. März diskutierten Vertreter ausgewählter Unternehmen, Verbände und Universitäten über die Chancen einer Zellenfertigung in Deutschland:
- Sven Bauer, CEO BMZ Group
- Dr. Michael Krausa, Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen Batterien (KLiB)
- Dr. Jörg Reim, Litarion GmbH
- Dr. Ulrich Ehmes, Manz AG
- Prof. Arno Kwade, Technische Universität Braunschweig
Die Podiumsdiskussion mit führenden Experten aus der Branche der Lithium-Ionen Batterie-Technologie beschäftigte sich mit der Frage „Braucht Deutschland eine Zellenproduktion?“. Gesprächsstoff lieferte auch die Frage, welches Know-how deutsche Firmen haben.
Wird an deutschen Hochschulen ausreichend Grundlagenforschung betrieben? Würden deutsche Unternehmen Lithium-Ionen Zellen fertigen oder in die Lithium-Schwefel-Technologie wechseln? Dr. Jochen Mähliß, Leiter der Batteryuniversity GmbH in Karlstein a.M. (Bayern), moderierte die Gesprächsrunde zu diesem spannenden Zukunftsthema für Deutschland.
Bedarf an Lithium-Ionen-Zellen steigt rasant
Aktuelle Marktbeobachtungen lassen erwarten, dass sich der Bedarf an Lithium-Ionen-Zellen für Anwendungen in Elektromobilität, Energiespeicherung und Consumer-Produkten in den kommenden zehn Jahren bis zu verzehnfachen wird. Die aktuelle starke Abhängigkeit von anderen Wirtschaftsregionen erweist sich branchenübergreifend für Unternehmen am Wirtschaftsstandort Deutschland als nachteilig und wettbewerbsschädigend. Asiatische Batteriezellhersteller expandieren bereits nach Europa und stärken ihre Position.
Stufenweiser Ausbau einer Zellfabrik in Deutschland 2021-2025
Bei wachsendem Markterfolg und Hochlauf an Elektrofahrzeugen wird die Nachfrage nach Traktionsbatteriezellen so deutlich ansteigen, dass ein weiterer Ausbau der globalen Zellproduktion notwendig wird. Auf dieser Basis kann der Betrieb einer Zellfabrik auch in Deutschland nachhaltig möglich sein.
Die Nationale Plattform für Elektromobilität (NPE) empfiehlt in ihrer Roadmap „Zell- und Batterieproduktion in Deutschland“ einen Produktionsstart im Jahre 2021 und einen stufenweisen Ausbau einer Zellfabrik von etwa 13 Gigawatt (GWh)/Ampere (a) bis 2025. Dafür ist ein Investment von 3 Milliarden Euro notwendig.
Keimzelle zum Aufbau einer Zellenfertigung in Deutschland
Ausgewählte Mitglieder des Kompetenznetzwerkes Lithium-Ionen Batterien (KLiB) haben eine Initiative zur Bildung einer „neutralen“ Keimzelle, die offen für Unternehmen aus allen Industriebranchen ist, gegründet. Die „DZP – Deutsche Zell-Produktion“ ist ein Initiative der KLiB-Mitglieder Manz AG, M+M GmbH, thyssenkrupp AG, BMZ Group, Litarion GmbH und StreetScooter GmbH.
„Ziel der Keimzelle ist die Installation eines Teams zur Planung einer Großserienfertigung von Zellen in Deutschland (prismatisch, Pouch, zylindrisch 21700). Der Aufbau einer Großserien-Zellfertigung sollte in mehreren Schritten erfolgen. Ziel könnte es sein, 2025 zu den Top fünf Zellfertigern weltweit zu gehören“, erklärt Sven Bauer, Founder und CEO der BMZ Group in Karlstein a.M.
Kompetenz-Netzwerk für Lithium-Ionen Batterien (KLiB)
Das KLiB wird die Initiative als Plattform für die weiteren Diskussionen und deren Moderation unterstützen. Das Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen Batterien (KLiB e.V.) ist ein Netzwerk in dem sich industrieübergreifend 48 Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen haben. Ziel ist es, in Deutschland eine geschlossene und führende Wertschöpfungskette von Batterien zu etablieren.
Das 13. Battery Experts Forum ist der internationale Meeting Point in der internationalen Batteriewelt und findet vom 14. bis 16. März 2017 in der Stadthalle Aschaffenburg statt. Führende internationale Experten, Entwickler und Forscher berichten über die aktuellsten Trends der Lithium-Ionen-Batterie-Technologien.
Save the Date – 15. Battery Experts Forum 2018
Vom 27. Februar bis 1. März 2018 findet das 15. Battery Experts Forum in der Stadthalle von Aschaffenburg statt. Anmeldungen zum Frühbucher-Rabatt sind unter www.battery-experts-forum.com möglich. Journalisten haben freien Zutritt zum Forum. Der Veranstalter übernimmt die Kosten für eine Hotelübernachtung. Journalisten können sich bei Frau Dr. Susanne Kaschub telefonisch unter 0151/ 58 252 324 oder per Mail bei susanne.kaschub@bmz-group.com anmelden.