Smarte Funktion im unscheinbaren Helmdesign
5 min Lesezeit

Anfang Juni haben wir hier über den SENA R1 Fahrradhelm berichtet, der mit einer Vielzahl an smarten Funktionen daherkommt. Schreiben ist die eine Sache, selbst Ausprobieren eine andere. Der Hersteller SENA hat uns freundlicherweise zwei Helme zur Verfügung gestellt, um die umfangreiche Funktionalität für unsere Leser zu testen. Hier nun unser Bericht.

SENA R1 im Test

Natürlich braucht man zwei Helme, um manche Funktionen des SENA R1 nutzen zu können. Uns hat dabei vor allem die Freisprechfunktion interessiert und wie weit man in der Regel voneinander entfernt sein kann, um die Intercom noch nutzen zu können. Aber erst einmal der Reihe nach.

Das Design

Die Helme sehen aus wie ganz normale Fahrradhelme (für Road-Einsatz). Unbedarfte Betrachter würden auf den ersten Blick kaum erkennen, dass es sich hier um smarte Helme mit einer Vielzahl an Funktionen handeln könnte. Einzig wenn man ganz genau hinschaut, würden manche vielleicht die drei Tasten an der Seite erkennen, nur im Einzelfall die Lautsprecher und das Mikrofon und ganz vielleicht auch noch die USB-Buchse.

Die Helme sind in den drei Farben schwarz, orange und blau erhältlich, die jeweils in den Größen M bis L zur Verfügung stehen. Die Batterie befindet sich im hinteren Teil des Helmes und kann über eine Micro-USB-Buchse geladen werden. Seit neuestem ist auch eine zusätzliche Sonnenblende für die Helme erhältlich, die einfach per Klebepads angebracht werden kann.

Installation & Bedienung

Nach dem Auspacken – die Helme waren sehr gut vor Beschädigungen geschützt verpackt – haben wir die Modelle gleich einmal zum Test kurz aufgeladen, damit beim Praxistest nicht der Saft ausgeht. Danach folgte die Installation bzw. Kopplung mit dem Smartphone und der von uns darauf bereits installierten SENA-App, die sich sehr einfach gestaltete.

Man hätte jetzt noch die Firmware der Helme überprüfen und erneuern können, allerdings haben wir in der App gesehen, dass bereits die neueste Variante installiert war und uns dieses dann erspart. Die App kann man sich eigentlich auch sparen, denn außer der Aktivierung der Kurzwahl und der Senderliste für das FM-Radio war dort nichts exorbitant Wichtiges für die Bedienung der Helme zu finden.

Für das Koppeln der zwei Helme wird keine App benötigt. Dafür hält man die mittlere Taste bei beiden Helmen 5 Sekunden gedrückt, bis die Mitteilung “Gegensprechanlage koppeln” angesagt wird. Dann tippt einer der beiden Nutzer 1 Sekunde auf die mittlere Taste und die beiden Helme sind per Intercom verbunden. Es könnten so noch zwei weitere Helme verbunden werden, so dass insgesamt vier Teilnehmer miteinander sprechen können. Das konnten wir natürlich nicht ausprobieren.

Auch bei genutzter Intercom können die Helme einen Mehrwert bieten. Drückt man die mittlere Taste 10 Sekunden lang wird der Bluetooth Pairing Modus eingeschaltet und man kann sein Smartphone wie mit anderen Freisprechanlagen oder Kopfhörern koppeln. So ist dann ein Musikhören, Telefonieren oder auch das Hören von Navigationsansagen etc. möglich. Per integrierter LEDs im Helm kann der Akku-Ladezustand geprüft werden.

Der Praxistest

Vor dem eigentlichen Test mussten die Helme an die eigene Kopfform angepasst werden. Das geht ganz einfach und in gewohnter Weise. Gut war, dass auch die Höhe des Rückhaltesystems leicht durch Verschieben geändert werden kann. So war der Helm dann sich auf dem Kopf befestigt. Die Modelle können entweder mit oder ohne MIPS-System erworben werden. Wir hatten die Modelle ohne MIPS.

Nach dem Verbinden der Intercom rauf auf die Pedelecs und dann losgefahren. In der näheren Umgebung konnte man problemlos alles verstehen, was der Gesprächspartner gesagt hat, aber wie sieht es bei größerer Entfernung aus?

Zwei Wörter: Sehr gut! Auch wenn der Partner schon außer Sichtweite ist, ist die Verständigung einwandfrei. Treibt man es auf die Spitze müssen schon etliche Hügel und/ oder Häuserschluchten dazwischen sein, um den Partner nicht mehr zu verstehen. Nachgemessen haben wir es nicht, aber die Reichweite lag schon über 500 Metern, was absolut ausreichend ist.

Manche könnten sagen, dass es störend ist, wenn Passanten auch etwas von der Stimme des Partners oder auch der gerade gehörten Musik mitbekommen. Das ist aus unserer Sicht egal, da man erstens nicht die ganze Zeit redet (normalerweise 😉) und man es zweitens ohne die Helme und nebeneinander fahrend genauso hören würde.

Für die Verkehrssicherheit zuträglich ist es, dass die Ohren nicht abgedeckt sind und man alles vom Verkehr mitbekommt, was man auch ohne die Intercom mitbekommen würde. Hier geht man beim SENA R1 keinerlei Kompromisse ein. Über Advanced Noise Control™ Funktion werden die Gespräche kaum von Hintergrundgeräuschen gestört.

Auch Musikhören über das Smartphone funktioniert problemlos (A2DP Stereo Profil). Insofern man es nicht so laut einstellt, stört es auch niemanden. Es sollte, wenn überhaupt, nur für eine leichte Hintergrundmusik genutzt werden, um auch auf der sicheren Seite zu bleiben.

Zur Sicherheit trägt auch die Kopplung des Helms als Freisprechanlage für das Smartphone bei (HFP Profil), so dass ein Telefonieren bzw. die Rufannahme ohne ein Anhalten oder Bedienen des Smartphones möglich ist. Auch das haben wir ausprobiert und für gut nutzbar empfunden.

Wer nicht mit der Bedienung am Helm klar kommt oder es noch bequemer und sicherer möchte, kann sich noch eine Fernbedienung für den Lenker holen. Dann muss man zum Bedienen des SENA R1 nicht einmal die Hände vom Lenker nehmen.

Alle weiteren Informationen unter www.sena.com.

Transparenzhinweis: Die beiden Helme wurde uns seitens der Kölner SENA Europe GmbH für den Testzeitraum kostenlos und ohne Auflagen zur Verfügung gestellt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API