Eine kurze Runde auf der Eurobike mit der neuesten Entwicklung von Lapierre im E-MTB-Bereich
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Die Saison 2017 ist die Saison der verschiedenen Antriebsintegrationen. Besonders den Bosch-Antrieb haben die Hersteller bei den kommenden Modellen auf verschiedenste Weise integriert und auch auf der Eurobike gezeigt.

Auch Lapierre macht da keine Ausnahme und zeigt mit Modellen wie dem Overvolt AM 700 eine besondere Art der Integration des Antriebssystems von Bosch, die neben anderen Vorzügen des E-MTBs der diesjährigen Jury sogar einen Eurobike Award wert war.

Kurzer Fahrtest des Lapierre Overvolt AM 700

Zusammen mit dem zehnfachen Downhill-Weltmeister Nicolas Vouilloz wurde das neueste Modell entwickelt und kommt mit der bis jetzt zentralsten Anordnung des Bosch-Antriebs daher. Damit soll der Schwerpunkt niedrig und das Fahrverhalten sicher und gut beherrschbar sein, was sich besonders beim Downhill bemerkbar macht.

Das haben wir im Detail jetzt nicht auf der soeben vergangenen Eurobike ausprobiert, haben uns aber eine Testfahrt mit dem frisch gebackenen Award-Träger trotzdem nicht entgehen lassen und schildern unsere Eindrücke jetzt hier.

Antrieb und Fahrwerk

Das neue E-MTB mit Carbonrahmen ist dank Boost-Standard mit der schon fast unverzichtbaren Plus-Bereifung ausgerüstet und kann, wenn gewünscht, wie hier beschrieben auf kurzerhand ganz leicht auf non-Plus umgerüstet werden.

Für die erste Fahrt waren die Plusreifen aber perfekt und so ging es auf die Teststrecke im Wald rund um die Eurobike. Das Lapierre Overvolt AM 700 folgte der durch den Fahrer vorgegeben Strecke leicht und ohne Mucken, die Power für den Vortrieb kam dabei vom aktuellen Bosch Performance CX Antrieb.

Der tiefliegende Schwerpunkt machte sich dabei positiv bemerkbar, genauso wie das Fahrwerk aus Rock Shox Komponenten, die auf der Teststrecke durch den Wald (Kies, Schotter, Waldweg) gleichermaßen sensibel ansprachen.

Für schnelle Stops sorgt die Guide RE Bremsanlage von Sram, die kräftig zupackt und das E-Mountainbike von Lapierre auch in brenzligen Situationen sicher zum Stillstand bringen dürfte. Wir hatten zum Glück keine solch eine Situation! 🙂

Die Kraft des stärksten Bosch-Antriebs wurde bei unserer Testfahrt gut auf den Boden gebracht, wobei das Modell mit dem bewährten Intuvia-Display ausgerüstet war. Neben der Bedieneinheit desselben am linken Lenkergriff war dort noch der Hebel für die hauseigene, absenkbare Sattelstütze verbaut.

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Die 500-Wh-Batterie ist auch für längere Fahrten gut geeignet und verhilft dem E-MTB im besten Fall zu deutlich über 100 Kilometer Laufstrecke, bevor nachgeladen werden muss. Der Akku lässt sich dabei sowohl im eingebauten als auch im entnommenen Zustand wieder aufladen.

Für die passende Übersetzung sorgt die Sram NX Kettenschaltung, die mit elf Gängen gut abgestuft ist und zudem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Sie fiel uns bei der Fahrt einzig durch die problemlose Funktion positiv auf.

Ausstattung und Design

Neben den bereits angesprochenen Komponenten verbauen die Franzosen auch an anderer Stelle nur Qualitätshardware, die tausendfach bewährt in allen möglichen Fahrrädern und E-Bikes ihren Dienst versieht.

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Das einzigartige Design des Overvolt AM 700 Carbon von Lapierre mag vielleicht polarisieren, hat aber einzig und allein den technischen Hintergrund, die Antriebskomponenten so tief wie möglich im E-MTB zu verbauen.

Damit soll ein tieferer Schwerpunkt, ein besseres Handling und stabileres Fahrverhalten erreicht werden. Hier kann man nur sagen: Hut ab, Lapierre, Mission erfüllt!

Fazit

Die neue Overvolt AM Carbon Baureihe von Lapierre ist ein großer Wurf, davon hat uns schon das Einstiegsmodell AM 700 überzeugt. Wer ein durchdachtes E-Mountainbike sucht, welches sehr gute Downhill-Qualitäten mitbringt, ist mit dem Modell sicher gut bedient. Uns hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht!

P.S.: Nur ein E-Mountainbike hat uns noch mehr überzeugt, dazu aber später mehr… 😉