Von aeroe kommen interessante Produkte, die eine Befestigung von Lasten z.B. für das beliebte Bikepacking auch an einem (vollgefederten) E-Mountainbike erlauben. Auch andere Kategorien eignen sich laut des Teams aus Neuseeland dafür, aber eine der größten Hürden nimmt man wohl am E-MTB. Wir haben diverse Racks und Cradles von aeroe und auch deren Drybags ausprobiert. Als Ergänzung kamen noch vier aktuelle Fahrradtaschen von Vaude zum Einsatz. Erfahrt jetzt, wie sich die Produkte bei uns geschlagen haben.
Überblick über die getesteten aeroe-Produkte
Zum Test hatten wir ein Spider Pannier Rack für hinten und ein Spider Front Rack bekommen. Ebenfalls war ein Spider Pannier Receiver dabei, den wir auf dem Spider Front Rack montiert haben.
Zwei 8L Heavy Duty Dry Bag Orange sind vielfältig einsetzbar und wurden von uns seitlich per zweier ebenfalls mitgelieferter Spider Rack Cradle seitlich befestigt. Es lagen zudem Ersatz-Straps zur Befestigung der Racks bei.
Insgesamt wirken die Komponenten von aeroe sehr hochwertig und gut verarbeitet. Bei den Racks und Panniers schlägt sich das dann auch etwas im Gewicht nieder.
Zur Veranschaulichung der Befestigung klassischer Fahrradtaschen, haben wir noch jeweils ein paar Vaude Aqua Front bzw. Aqua Back Fahrradtaschen genutzt.
Die Montage der aeroe Racks
Leicht und einfach soll die Montage der Racks am E-MTB vonstattengehen, wobei diese vorne an den Gabelbeinen erfolgt und hinten an den Sitzstreben des Hinterbaus.
Die Befestigung erfolgt dabei über gummierte Riemen, die an den sogenannten „Füßen“ an den Racks eingehängt werden. Dann kommt die Schraubarbeit! 😉
Laut der Anleitung geht dies mit einem einfachen 5er-Inbus-Winkelschraubendreher, aber wir empfehlen hier eindeutig die Zuhilfenahme elektrischen Geräts. Hier hat man eventuell nur das Problem, dass man an den vertieft eingelassenen Schrauben nicht immer gerade ansetzen kann.
Trotzdem geht es so schneller. Kurz vor dem abwechselnden Festziehen sollte man allerdings wieder auf manuelles Schrauben umsteigen, um die Riemen nicht zu fest anzuziehen. Vor allem, wenn es sich um einen Carbonrahmen handelt wie in unserem Fall.
Es erschien uns zudem schwierig, die Racks symmetrisch anzubringen. Trotzdem man die „Füße“ lösen und anpassen kann, ist es uns nicht gelungen, für 100%ige Symmetrie zu sorgen. Dies nur zur Info an Perfektionisten.
Ebenfalls hat die Befestigung der beiden Racks schon ein Weilchen gedauert. Auch das Anbringen der Taschen hat aufgrund der Anpassung an die Halterungen, welche die Taschen unten festhalten, noch einiges an zusätzlicher Zeit benötigt.
Dies gilt aber nur für die Erstmontage, ein nachträgliches Abnehmen und Wiederanbauen geht schneller vonstatten. So kann man leicht und flexibel die Träger an die jeweiligen Anforderungen anpassen. Wenn man zwischen zwei Rädern quer tauscht, wird es natürlich ein wenig aufwendiger.
Auf der Fahrt
Beim normalen Fahren hat sich das Mehrgewicht nicht negativ bemerkbar gemacht, abgesehen vom vielleicht zuerst ungewohnten Anblick. Auf Trails und bei eventuellen Sprüngen aber könnte dies für manchen Nutzer anders aussehen, genauso beim Handling des Bikes.
Wir hatten zum Test auch die vier Vaude-Taschen angebracht und zudem einen windigen Tag erwischt. Dabei hat man auf jeden Fall einen starken Einfluss der größeren Angriffsfläche auf das Fahrverhalten des Transition Repeater PT bemerkt.
Vor allem bei größeren Windstößen musste man dann ein wenig stärker aufpassen beim Fahren. Das sonstige Fahrverhalten fühlte sich dafür etwas satter an, je nach Beladung auch noch stabiler.
Packt man die Fahrradtaschen voll und bestückt auch noch die Panniers selbst, steht einem längeren Ausflug wohl nichts im Wege. Hier sollte man dann noch auf das zulässige Gesamtgewicht des E-Bikes und die Belastbarkeit der Racks achten.
Wenn man einmal nicht soviel Dinge mitnehmen möchte, reichen auch die Heavy Duty Dry Bag Orange mit acht Litern Fassungsvermögen. Diese wirken sehr stabil und sind zudem wasserdicht.
An den Spider Cradles lassen sich diese mit zwei Riemen sicher und gut geführt befestigen, so dass diese bei der Fahrt nicht herumwackeln. Durch die Form ist allerdings etwas beschränkt, was mitgenommen werden kann.
Dadurch dass die Taschen wasserdicht sind, ist auch ein einfaches Reinigen möglich, denn die 8L Heavy Duty Dry Bag Orange stehen in Sachen Schmutz und Gischt natürlich unter Beschuss.
Durch die große Variablität kann man die montierten Komponenten von aeroe je nach Bedarf unterschiedlich nutzen und gewinnt dadurch eine hohe Flexiblität.
Die Kosten für den hier gezeigten Aufbau belaufen sich auf 488 EUR, ohne die Fahrradtaschen von Vaude. Diese waren auch gewohnt gut verarbeitet, hier auf Basis recycelter Materialien und haben uns ebenso überzeugt.
Fazit
Mit den Komponenten von aeroe erhält man leicht die Möglichkeit, sein E-Mountainbike (oder jedes andere Fahrrad bzw. E-Bike) in Sachen Gepäckträger nachzurüsten. Dabei bleibt man flexibel und kann mit dem E-MTB auch weiter Trails fahren. Die 8L Heavy Duty Dry Bag Orange Taschen haben sich als stabil und ausreichend groß für die eine oder andere Tour gezeigt. Je nach angebrachten Taschen und den aktuellen Bedingungen wirken sich diese auf das Fahrverhalten aus. Das sollte man beachten, wenn man mit einem solchen Aufbau unterwegs ist. Wir können die aeroe Komponenten auf Basis unseres Praxistests jedenfalls empfehlen.
- hochwertige Komponenten
- durchdachter Aufbau
- flexible Nutzungsmöglichkeiten
- hohe Stabilität
- gute Schonung des Bikes
- Erstaufbau zeitaufwendig
- nicht gerade günstig
Transparenzhinweis: Die Produkte von aeroe / Vaude wurde uns seitens der beiden Hersteller für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Team von aeroe hat uns zudem mit einem Produktionskostenzuschuss für unseren Aufwand unterstützt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.