Das YouMo ist anders als die meisten Pedelecs von der Stange. Als innovativer E-Cruiser legten die Macher bei dem Modell großen Wert auf Komfort und leichte Fahrbarkeit und das Fahrzeug bewegt sich dazu hinsichtlich Styling, Sitzposition und Fahrgefühl abseits der üblichen Elektrorad-Modelle.
Das hier getestete YouMo One C ist die Pedelec-Version der Innovation aus der Schweiz und auf die üblichen 25 km/h gedrosselt. Trotzdem soll der verbaute Antrieb den Fahrer bis zu 600 Prozent unterstützen und so auch leicht die Berge hochbringen. Das haben wir ausprobiert!
Das YouMo One C im Detail
Im Vorbericht hatten wir das Test-eBike von YouMo schon näher vorgestellt. Das Modell ist mit dem Schweizer Vorzeigeantrieb von GO SwissDrive ausgerüstet, welcher hier in der Variante von 250 Watt zum Einsatz kommt.
Fünf Unterstützungsstufen und drei Rekuperationsstufen stehen dem Fahrer hier zur Verfügung, so dass jeder die gewünschte Einstellung finden kann, die zur jeweiligen Fahrweise oder Geländebeschaffenheit passt.
Unser Testmodell YouMo One C ist mit zusätzlichen Ausstattungshighlights wie den schwarzen Schutzblechen, integriertem LED-Rücklicht und automatischem Frontlicht und hochwertigen Bremsscheiben von Magura mit hydraulischer Betätigung ausgerüstet.
Der bequeme Sattel und die hochwertigen Lenkergriffe tragen neben dem stabilen Rahmen aus Aluminium einen weiteren Anteil zum wertigen Eindruck des Modells aus der Schweiz bei. Dank individuell konfektioniertem Akku mit 540 Wh vom Zulieferer BMZ soll das E-Bike rein rechnerisch eine Reichweite von bis zu 120 Kilometern erzielen. Mit einem optionalem Akku, der ebenfalls im Rahmen Platz finden kann, ist sogar die doppelte Reichweite möglich.
Das YouMo One Pedelec auf Testfahrt
Das Wichtigste ist uns bei unserem Test aber das Fahren, welches wir auf Wegen verschiedenster Beschaffenheit oder Steigungen durchgeführt haben. Dabei kam es uns vor allem darauf an, wie sich das Modell im Alltag bewährt und ob es Einschränkungen bei der Nutzung gibt.
Sitzhaltung und Fahrgefühl
Die richtige Sitzposition ist dank Schnellklemmung zügig gefunden und zusätzlich kann, wenn benötigt, auch der Lenker noch in der Neigung angepasst werden. Hierfür wird dann aber zumindest ein passender Inbus-Schlüssel benötigt.
Die Sitzposition beim YouMo One C ist anders als bei den meisten Pedelecs, mit welchen wir bis jetzt zu tun hatten. Man sitzt satt auf dem Sattel, wobei man den Lenker ohne Anstrengung und Last auf den Händen erreicht und kann so wohl ermüdungsfrei auch längere Strecken zurücklegen.
Durch diese Positionierung kann man sich laut Knut Späte, dem Gründer von YouMo, besser und mit mehr Übersicht im (Stadt-)Verkehr behaupten. Auch bei einem starken Bremsen besteht niemals die Gefahr vornüber über das Pedelec zu fallen, wie es bei anderen Modellen schon passieren kann.
Bedienung und Antrieb
Rechts am Lenker ist das kompakte Display des Antriebs von GO SwissDrive platziert, mittels dessen man das System an- und ausschalten kann. Weiter sind Tasten vorhanden, an denen man per Daumen die passende Unterstützungsstufe auswählt.
Auch die verschiedenen Anzeigemodi lassen sich dort durchschalten, so dass man genau die Informationen erhalten kann, die einen selbst am meisten interessieren. Auch eher ungewöhnliche Anzeigen sind dabei, wie zum Beispiel die Anzeige der durchschnittlich abgerufenen Motorleistung oder die eingesparten CO2.
Beim Losfahren fällt einem dann zuerst der sehr leise Antrieb des Schweizer E-Cruisers auf, denn man hört vom Motor so gut wie gar nichts. Dafür spürt man den großen Vortrieb umso mehr und wird trotz des relativ hohen Gewichts von knapp 30 Kilogramm zügig auf die zulässigen 25 km/h (eher großzügige 28 km/h 😉 ) beschleunigt.
Die bei unserem Testrad verbaute Sram X7 Kettenschaltung mit zehn Gängen harmoniert gut mit dem Antrieb und lässt sich ohne Probleme auch während des Tretens schalten. Besonders gut wissen hier auch die Triggerschalter von Sram zu gefallen, die per einfachem Druck ihre Arbeit zuverlässig erledigen.
Beim Schalten der Sram Bedienelemente kann es passieren, dass man versehentlich an die Schalter für die Unterstützungsstufen gelangt und diese unwissentlich verstellt. Wenigstens uns ist das ein paar Mal passiert. Ob das für Jeden gilt können wir nicht sagen. 😉 Hier könnte man vielleicht die Positionierung der Bedienelemente nochmals überdenken.
Aufgrund der sehr leisen Fortbewegung ist uns bei Tretpausen der eher laute Freilauf des YouMo wohl besonders aufgefallen. Ob das so normal ist oder sich in der Folgezeit noch einmal legt, konnten wir während des Testzeitraums leider nicht feststellen. Manche Leute stehen ja auch auf das laute Klicken und tunen ihr Bike dahingehend… 😉
Ohne Probleme erreicht man die Abregelgrenze des Antriebs und gerät dann per normalem Treten auch darüber hinaus. In der Ebene muss man allerdings dann schon kräftiger Treten, um dauerhaft über 30 Stundenkilometer zu bleiben.
Dank der gemütlichen Sitzposition macht es vor allem in der Ebene und leicht hügeligem Gelände sehr viel Spaß, durch die Landschaft bzw. City zu gleiten. Der kräftige Motor bringt das YouMo auch über die unterschiedlichsten Hügel hinweg. Natürlich sollte man dabei das Naturell des E-Bikes bedenken, denn das Modell aus der Schweiz ist kein E-Mountainbike.
Der Bergtest…
Trotzdem konnten wir es nicht lassen und haben versucht, mit dem YouMo einen extra steilen Berg in unserer Nähe hoch zu fahren. Der Berg hat anfangs 20 Prozent Steigung und geht im späteren Verlauf in eine Steigung von 12 Prozent über, was eher nicht das Problem ist, sondern der Anstieg geht dabei über mehr als einen Kilometer!
Hier haben wir es in mehreren Versuchen trotz stärkster Unterstützungsstufe im kleinsten Gang nicht mit dem YouMo One hoch geschafft. Unserer Meinung nach lag dies aber nicht am Antrieb, sondern an der Sitzposition, die einfach nicht für das Fahren dieser Art steilen Anstiege gemacht ist. Auch im Wiegetritt wollte es nicht so recht klappen, wobei hier auch das Gewicht des eBikes zum Tragen kam.
Aber ist das YouMo One C dafür gemacht? Eher nicht! 🙂
Nachtrag: Gründer Knut Späte wollte unser Scheitern nicht glauben und hat es daher am gleichen Berg selbst versucht! Und er konnte sein Baby doch überreden, ihn den Anstieg hoch zu bringen. 😀 Also mit der richtigen Technik (laut Erfinder mit Schwung und mittlerer Unterstützungsstufe) klappt es dann doch. Asche auf unser Haupt! 😉
Komfort und Fahrsicherheit
Bewegt man das Elektrorad gemäß seiner Bestimmung, so kann man sich darauf verlassen, der Blickfang jeglicher Passanten zu sein und kommt überaus zügig, aber doch entspannt und relaxt an sein Ziel.
Daran haben auch die breiten Innova Weißwand Reifen ihren Anteil, die mit relativ wenig Luftdruck gefahren, für guten Grip und zudem die nötige Dämpfung sorgen. Denn das YouMo One C hat in der Grundausführung ansonsten keine Federelemente installiert, so dass man bei holprigen Wegen durchaus durchgeschüttelt wird.
Doch auch dort kann man sich auf ein sicheres Fahrgefühl verlassen und auf ebenen Wegen sowieso. Für Sicherheit sorgt auch die integrierte LED-Beleuchtung mit Automatikfunktion, zugehörigem Rücklicht, Tagfahrlicht und 70 Lux Leuchtstärke. Damit kann die Tour auch einmal länger dauern und man kommt trotzdem sicher heim.
Sicher ist auch die Bremsanlage von Magura. Die MT2-Bremsen haben bei unseren Testfahrten zuverlässig funktioniert und das YouMo One C auch an steilen Passagen immer sicher zum Stehen gebracht. Nennenswertes Fading trat trotz des höheren Gewichtes auch nicht auf, so dass man hier von einer standfesten Anlage sprechen kann.
Aufladen der Batterie
Hat man dann die Tour beendet, ist es auch einmal an der Zeit, den Akku wieder aufzuladen. Dieser kann sowohl am YouMo eBike, als auch im entnommenen Zustand geladen werden. Dafür zieht man den Magnetstecker vom Akku ab und kann stattdessen den Ladestecker anstöpseln.
Oder man entnimmt den Akku komplett, indem man diesen mit dem zugehörigen Schlüssel entriegelt und dann nach oben aus der Haltern herauszieht. Dann kann der Akku auch im Haus wieder aufgeladen werden.
Trickreich gestaltet sich für Ungeübte das Starten des Ladevorgangs. Das hat beim ersten Mal so gut wie nie geklappt. So muss der Akku per obiger Taste angeschaltet werden (Füllstandprüfung) und dann das angeschlossene Ladegerät in der Folge angeschaltet werden.
Erkennt dieses dann den Akku, startet es die Ladung. Bei uns klappte dies auf Anhieb meistens aber nicht, so dass man oft schier verzweifelte und vor dem Aufgeben war, bis es dann auf einmal ging. 😐 Hier sollte (seitens BMZ oder YouMo) unbedingt nachgebessert werden, denn nicht jeder Käufer ist auch gleichzeitig ein Technikcrack oder bringt die notwendige Geduld mit.
Nachtrag: Nach Rücksprache mit dem Schweizer Hersteller wird der Vorgang des Aufladens in Zukunft vereinfacht werden, da viele Kunden damit Probleme haben. Also wird dieser kleine Kritikpunkt in Zukunft dann wegfallen.
Unsere Plus- und Minuspunkte in der Übersicht
Während unseren Testfahrten haben wir die positiven, als auch die negativen Punkte über das YouMo One C gesammelt. Hier haben wir diese aufgelistet:
- einzigartiges Fahrgefühl
- cooles Styling
- sicheres, stabiles Handling
- starker, sehr leiser Antrieb
- Batterie mit hoher Kapazität
- helle LED-Beleuchtung mit Automatik und Tagfahrlicht ab Werk
- einfaches und leichtes Fahren
- hydraulische Scheibenbremsen (Magura MT2)
- gut abgestimmte Schaltung
- komfortable Balloonreifen (Innova Weißwand)
- einfaches Anpassen an die Körpergröße (Sattelhöhe)
- Schutzbleche serienmäßig
- optional mit Lenkschloß erhältlich
- Starten des Ladevorgangs des Akkus nicht intuitiv (wird überarbeitet)
- etwas höheres Gewicht
Im folgenden Video gibt es noch ein paar Impressionen von unserem Test, wobei wir das YouMo sowohl im Stand vorstellen und zudem noch einige Eindrücke vom Fahren zeigen.
https://www.youtube-nocookie.com/embed/a2yLwVYKUL0
Wenn Sie nun vom hier vorgestellten Modell der Schweizer Marke überzeugt sind, finden Sie alle weiteren Informationen auf der zugehörigen Produktseite des Startups. Dort finden Sie auch alle weiteren Modelle des innovativen Herstellers.
UNSER FAZIT | Das YouMo One C im Praxistest
Stylisher Hingucker.
Das YouMo One C legt den Fokus auf sicheres, komfortables und bequemes Fahren. Und das kann es wie kein zweites E-Bike-Modell leisten, welches wir bisher getestet hatten.
Natürlich sollte man sich vorher bewusst sein, wo man mit dem E-Cruiser fahren möchte. Dann bekommt man ein unbeschwertes Vergnügen, welches mit einem unbeschreiblichen Fahrgefühl einhergeht. Außerdem zieht es die Blicke der Passanten magisch in den Bann…
Das Modell, welches wir getestet haben, ist für 3.690 EUR direkt beim Hersteller und den angeschlossenen Händlern zu erwerben. Dort und auf vielen Veranstaltungen sind auch Probefahrten vorab möglich.
- 33 mal geteilt bis jetzt - Dankeschön!
- Facebook26
- Twitter3
- Pinterest3
- E-Mail1
12. Juni 2016
Also ich bin das YouMo in 2 unterschiedlichen Varianten gefahren und bin noch immer hellaufbegeistert! Man bekommt beim Fahren ein Dauergrinsen, das andere Pedelecs so nicht schaffen. YouMo-Fahren hat einen gewissen Suchtfaktor. Und es ist immer ein Hingucker. Besonders wenn man in der Gruppe fährt… 😉
12. Juni 2016
Diese Eindrücke können wir bestätigen! 🙂
Danke fürs Lesen!
17. Juli 2016
noch unausgereift. das Riese und Müller meiner Frau läuft dagegen tadellos. ich fahre zur zeit das dritte (Austausch) Youmo. Oberrohr meines erachtens zu lang. Ich bin 190 mit relativ langem oberkörper. Ich kann keine angenehme sitzposition finden. Da der lenker spezialanfertigung ist kann man auch nicht einfach einen längeren einbauen. Wenn ich mit hänger und sohn bei uns den berg runter bin, muss ich unten erstmal das verzogene vorderrad wieder justieren, sonst nervt mich die schleifende bremsscheibe den ganzen tag. Bei den ersten beiden youmos flog vorne permanent die kette vom blatt. das erste hat rund 800 km gehalten. Nach software update nurnoch probleme. Beim zweiten genauso. Konnte keine 250km fahren, da ständig am zicken. Zum dritten kann ich noch nicht viel sagen. Bislang ok. Ein verdacht: die enegiespar software version scheint die probleme zu verursachen. Tipp: Youmo nur mit sattelstützenfederung sonst bandscheibenschaden.
05. Dezember 2016
Schaut ja an sich ganz komfortabel aus, nur das Design gefällt mir nicht so. Das E Bike schaut “unfertig” aus, fast so wie ein Roh-Modell oder kommt nur mir das so vor? Für eine kleine Tour am Wochenende würde ich es vielleicht benutzten, aber nicht für den Alltag.
31. Januar 2017
Da geb ich dir recht. Irgendwas “fehlt”. Der Oldschool-Charakter kommt nicht so recht rüber. Wir hatten da mal über einen Rad-Veredler geschrieben, der sogar Ebikes aufpimpt. Kostet am Ende wahrscheinlich das Doppelte, aber die Dinger sind der Hammer. http://www.pulstreiber.de/stories-lesen/ein-tueftler-und-seine-liebe-zum-aussergewoehnlichen-zweirad.html