Hochwertiges City-Pedelec für Alltag und Freizeit
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Das BZEN Amsterdam ist ein leichtes Pedelec mit tieferem Einstieg, welches sich im klassischen Design eines traditionellen Citybikes zeigt. Es ist mit einem Nabenantrieb im Hinterrad ausgerüstet, der für den Vortrieb sorgt und durch eine Batterie im Unterrohr des Modells mit Energie versorgt wird. Wir haben die Variante mit 9-fach Shimano-Schaltung und großem Akku getestet.

BZEN Amsterdam im Detail

Wie alle E-Bikes der in Belgien gegründeten Marke, wird auch das BZEN Amsterdam in Polen gefertigt, genauer in einem Dorf in Masowien im Norden Warschaus. Von dort kam unser Testbike in einem stabilen Karton und war noch mehr als ausreichend an verschiedenen Stellen des Rahmens gegen Beschädigung geschützt.

BZEN Amsterdam in rot

Dank des geringen Gewichtes war ein Herausheben des Modells aus dem Karton unproblematisch, genauso wie der spätere Aufbau, der sich auf das Verdrehen des Lenkers und das Montieren der Pedale beschränkte (Werkzeug liegt bei). Mit diesen kam das Pedelec auf ein selbst gewogenes Gewicht von 18,8 Kilogramm, was wohl aufgrund der größeren Batterie leicht über der Angabe auf der Homepage der Marke liegt.

Neben dem Verpackungsmaterial, den Pedalen und dem Werkzeug ist auch noch ein Ladegerät mit dabei, welches einen für unseren 360-Wh-Akku ausreichenden Ladestrom von 2A mitbringt. Damit kann man den Akku dann in minimal mehr als drei Stunden wieder vollladen.

Auffällig war die gute Verarbeitung des Modells und die komplette Ausstattung mit passenden Komponenten von etablierten Herstellern. Der Antriebsmotor kommt von Bafang, dem weltgrößten Hersteller von E-Bike-Antrieben, und stellt ein maximales Drehmoment von 45 Newtonmeter zur Verfügung. Das dürfte auch für ein hügeliges Umland reichen.

Der gekröpfte Lenker lässt sich nur mit Spacern in der Höhe oder einem anderen Vorbau im Winkel einstellen. Die Möglichkeit haben wir im Test (Fahrer/in 1,80 m bzw. 1,60 m) allerdings nicht vermisst. Einzig die Sattelhöhe musste (mit Hilfe von Werkzeug) variiert werden.

Das ab Werk StVO-gerechte E-Bike bringt ein Busch & Müller IQ-XS Frontlicht mit, welches von einem Herrmans H-Cargo Rücklicht am Atran Velo Tour System-Gepäckträger (ohne Federklappe) ergänzt wird. Beide Lampen sind noch mit einem vorgeschriebenen Rückstrahler ausgerüstet. Dies schreiben wir, weil es keineswegs Standard ist.

Die Shimano Alivio-Schaltung ist bewährt und gewohnt unkompliziert zu bedienen und stellt für den gedachten Anwendungszweck genügend Bandbreite zur Verfügung. Die hydraulische Shimano BR-M315 Bremsanlage aus der Altus-Serie bringt Bremsscheiben mit 160 mm Durchmesser mit und stellt somit eine gute Verzögerung bereit.

Ein Sattel aus Öko-Leder mit Sprungfedern und Brooks-ähnlichem Design wird durch entsprechende (Kunst-)Ledergriffe ergänzt. Des Weiteren verbaut BZEN noch stabile Schutzbleche von SKS und einen Mittelständer, verzichtet aber auf einen Kettenschutz. Passende Continental Contact City Reflex Reifen mit Pannenschutz und die zum Style passende Klingel runden die Ausstattung des Modells ab.

Auf der Fahrt

Das BZEN bringt ein kompaktes und selbsterklärendes Bedienteil mit LED-Anzeigen mit. Per Einschaltknopf wird das System eingeschaltet, worauf man per LEDs über den aktuellen Status der Unterstützung und Batterie informiert wird. Einzig im grellsten Sonnenlicht könnte man Schwierigkeiten haben, die LEDs zu erkennen und müsste das Bedienteil kurz mit der Hand abdecken.

Für die Unterstützung stehen fünf Stufen zur Auswahl, die dritte Stufe gibt BZEN hierbei als Standard an. Und auch in dieser Stellung schiebt der Motor von Bafang erstaunlich kräftig an. Bereits auf den ersten Metern waren wir von der Power des kleinen Motors überrascht, die im Vergleich zu anderen von uns getesteten Motoren sich durchaus kraftvoll zeigte.

Bafang Heckantrieb

Gut ist, dass sich der Motor im Falle des Falles leicht trennen lässt, wenn man zum Beispiel einmal das Hinterrad ausbauen muss (z.B. bei einem Platten). Auch die Batterie lässt sich im Bedarfsfall (Defekt, nicht zum Laden) aus dem Rahmen ausbauen. Dafür ist am unteren Ende des Unterrohrs eine geschraubte Abschlussplatte angebracht. Beim Aufladen des E-Bikes in der Wohnung könnte das Ladegerät mit Lüfter stören. Wohl dem, der einen Garage oder Fahrradkeller hat.

Oft sind bei Heckantrieben nur Trittfrequenzsensoren verbaut, die für eine gleichmäßige Unterstützung auch ohne Kraftaufwand sorgen. Beim BZEN-System (von Bafang) kommt dagegen auch ein Drehmomentsensor zum Einsatz, der die Unterstützung je nach eingebrachter Kraft des Fahrers regeln lässt. Dies stellt sich dann bei den Fahrten als Vorteil heraus und lässt auf Wunsch auch einen sportlicheren Fahrstil mit dem BZEN Amsterdam Pedelec zu.

Drehmomentsensor am Tretlager

Einzig der stark gekröpfte Lenker könnte der Fahrweise entgegenstehen, wobei dieser sich bei gemäßigter Fahrweise als durchaus komfortabel erwiesen hat. Die ergonomisch gestalteten Griffe haben sich dabei angenehm angefasst, wenngleich der brandneue Ledersattel sich noch etwas hart zeigte. Wahrscheinlich muss dieser über die Zeit noch „eingefahren“ werden. 😉 Gut: Die Pedale mit Sandpapier-Auflage zeigten sich auch mit verschiedenen Schuhsohlen sehr griffig.

Durch die Starrgabel ist der Komfort abseits asphaltierter Straßen eingeschränkt, wobei man aber natürlich auch über Feldwege cruisen kann. Die stabilen Schutzbleche sorgen dafür, dass man dabei nicht allzu schmutzig wird, wohl auch bei Regen. Das Fehlen eines Kettenschutzes könnte allerdings beim Fahren ins Büro trotzdem für schmutzige Hosenbeine sorgen, zumindest bei der von uns getesteten Variante mit Kettenschaltung.

Die LED-Beleuchtung soll sich automatisch bei Dunkelheit einschalten, alternativ kann diese auch durch einen langen Druck auf „Plus“-Taste auf dem Bedienteil angeschaltet werden. Mit der anderen Taste kann dann entsprechend die Schiebehilfe betätigt werden, allerdings wird diese wohl selten benötigt, denn das BZEN E-Bike ist sehr leicht zu handhaben. Die Klingel ist recht laut und sollte für Gehör in der oft hektischen City sorgen.

geringes Gewicht beim BZEN Amsterdam

PRO
  • stabiler, gut verarbeiteter Rahmen
  • für die City ausreichend kräftiger Antrieb mit Drehmomentsteuerung
  • „große“ Batterie auch für kleinere Touren ausreichend
  • hervorragender Qualitätseindruck
  • passende Komponenten (Schaltung, Licht)
  • bequeme Kontaktpunkte
  • komfortable Sitzhaltung
  • stabiler Gepäckträger
CONTRA
  • Vorbau nicht verstellbar
  • kein Kettenschutz

Deutlich steilere Strecken (auch größer 12 %) als oben im Bild sind mit dem Heckantrieb gut erklimmbar. Dabei musste der Nutzer sich gefühlt weniger anstrengen, als bei anderen Hinterradmotoren, die wir bisher getestet hatten.

BZEN Amsterdam

BZEN Amsterdam in rot

Motor: Bafang H400 B, 250 W, 45 Nm
Batterie: Lithium-Ionen, 360 Wh (SA)
Display: Bafang DP E08
Rahmen: Aluminium 6061
Gabel: Starrgabel Aluminium
Schaltung: Shimano Alivio, 1×9
Bremsen: Shimano BR-M315, 160 mm v/h
Sattelstütze: Aluminium
Sattel: Velo Öko-Leder
Laufräder: Rodi Viper
Reifen: Continental Contact City Reflex 622×42
Preis: 2.890 EUR

Transparenzhinweis: Das BZEN Amsterdam wurde uns seitens des Herstellers für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.