Weit weg von Kopenhagen oder Amsterdam, wo E-Bike-Fahren auch in der kalten Jahreszeit natürlich ist, beginnt für viele deutsche Radler jetzt die Umstellung auf den ÖPNV oder den Pkw.
Kälte, Nässe oder gar Schnee und Glätte, verschärft durch eine unzureichende Infrastruktur, halten viele davon ab, weiter Rad zu fahren.
Doch unter Beachtung der richtigen Ausrüstung können Fahrradliebhaber dem Winter trotzen und gleichzeitig dem Bewegungsmangel entgegen wirken.
Der ökologische Verkehrsclub VCD fasst die wichtigsten Tipps zusammen:
Passende Winterkleidung
Wer sich bei kaltem Wetter zu warm anzieht, friert schneller. Schnelles Aufwärmen, gefolgt von schnellem Abkühlen des Körpers macht anfällig für Infekte. Eine dünnere, atmungsaktive, aber winddichte Bekleidung ist deshalb auf dem Rad empfehlenswert.
An regnerischen Tagen reicht zudem ein Regenponcho oder auf längeren Strecken eine Regenjacke und Regenhose mit seitlichen Reißverschlüssen zum leichten Ausziehen aus.
Reifen
Das Fahrrad jetzt mit den richtigen Reifen aufrüsten. Wichtig für die bessere Haftung ist nicht das Profil, sondern die Gummimischung. Dazu geben die Fahrradwerkstätten Expertenauskunft.
Zu beachten ist: Auch hochwertige Reifen altern schnell, deshalb sollten Fahrradfahrer vor jedem Winteranfang neue aufziehen. Mit weniger Luftdruck wird die Haftung noch einmal erhöht. Bei Glätte gilt: Spikes sind kein Muss, erhöhen jedoch deutlich die Bodenhaftung.
Rad-Zusatzausrüstung
Gut funktionierende Licht- und Beleuchtungsanlagen sind entscheidend für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Eine Dynamobeleuchtung ist Standard und bei Neufahrrädern so dezent angebracht, dass sie beim Fahren kaum Rollwiderstand erzeugt.
Bei den LED-Scheinwerfern bieten die 50 bis 80 Lux Modelle ein optimales Sichtfeld an. Seit 2013
ist auch Batteriebeleuchtung erlaubt, diese muss jedoch fest am Fahrrad montiert sein. Reflektoren am Vor- und Hinterrad bzw. Reflexstreifen auf den Reifen sorgen zusätzlich dafür, besser gesehen zu werden.
Wartung
Ein Fahrrad-Wintercheck (z.B. beim VSF.) ist obligatorisch. Bewegliche Teile, wie Ketten und Zahnkränze, müssen öfter geschmiert werden. Die Bremsen müssen optimal eingestellt sein, da der Bremsweg bei Nässe deutlich länger ist. Deswegen heißt es, Bremsen überprüfen sowie verhärtete und mürbe gewordene Bremsbeläge auswechseln.
Beim Elektrorad fällt das Augenmerk besonders auf den Akku. Bei Temperaturen unter zehn Grad verliert er an Kapazität − die Reichweite verringert sich dadurch um bis zu 40 Prozent. Der ökologische Verkehrsclub VCD rät, den Akku nach jeder Fahrt im Winter abzunehmen und ins Büro oder die Wohnung mitzunehmen.
Es empfiehlt sich zudem, den Akku in Dämmstoffe wie Neopren einzupacken, denn auch beim E-Bike-Fahren ist er Kälte ausgesetzt. Wird das Elektrorad über den Winter eingelagert, muss der Abstellraum wärmer als zehn Grad sein. Andernfalls sollte der Akku abgenommen werden. Wichtig hierbei, Herstellerangaben
beachten.
Kurz zusammengefasst: Die richtigen Kleidung und Ausrüstung sowie ein gut gewartetes Fahrrad helfen, Herbst und Winter auf dem Fahrradsattel leicht und gesund zu meistern. Weitere Empfehlungen und Tipps zum Fahrrad- und E-Bike-Fahren in der aktuellen Ausgabe 5/2014 des VCD-Magazins
fairkehr. Siehe unter www.fairkehr-magazin.de