Das E-Bike Start-up Zoomo aus Australien konnte zuletzt eine Finanzierungsrunde über 80 Millionen US-Dollar erfolgreich abschließen, die von Grok Ventures geleitet wurde, dem Investment-Unternehmen des Atlassian-Gründers Mike Cannon-Brookes und seiner Frau. Auch dessen Co-Gründer Scott Farquhar beteiligte sich mit Skip Capital und Kim Jackson an der Runde, genauso wie ArcTern Ventures. Mit dem frischen Geld möchte man zum einen in neue Märkte vorstoßen, darunter auch nach Deutschland und zudem die nächste Generation seines E-Bike-Modells fertig entwickeln.
Dem aktuellen Bericht der australischen Financial Review zufolge ist es nach einer 15,4 Millionen US-Dollar Finanzspritze im Mai die zweite externe Investition in diesem Jahr, die zur Hälfte aus Eigenkapital und zur anderen Hälfte aus Fremdkapital besteht. Hinter dem Unternehmen stehen der ehemalige Deliveroo- und Mobike-Manager Mina Nada und dessen ehemaligen Beraterkollegen bei Bain & Company, Michael Johnson.
Zoomo produziert, verkauft und vermietet E-Bikes sowohl an Lieferfahrer der Gig-Economy als auch an die Betreiber, die sie beschäftigen. Dabei zählt das Unternehmen wie Gopuff, Just Eat und Domino’s in den USA und Milkrun in Australien zu seinen Kunden, die mit den E-Bikes ihre Auslieferungen abwickeln.
Viele dieser Lieferdienste vertrauen auf die Dienste solch spezialisierter Unternehmen, statt sich selber eine Lieferflotte aufzubauen. Hier stehen dann immer optimal gewartete E-Bikes in der gerade benötigten Anzahl zur Verfügung, wobei sich die Anzahl leicht an die aktuellen Gegebenheiten anpassen lässt.
Für Lieferdienste bietet Zoomo aber noch viel mehr. Neben Flottenlösungen aus einer Hand mit der Bereitstellung der E-Bikes, deckt das Unternehmen auch komplett alle benötigten Dienstleistungen hinsichtlich Software, Service und Finanzierung ab.
Bis heute ist das Unternehmen noch nicht profitabel, da es sein ganzes Geld in weiteres Wachstum steckt. Drei Monate hat sich Zoomo-CEO Mina Nada mit dem Abschluss der Finanzierungsrunde beschäftigt, dazwischen sich auch über die Ausfallraten der E-Bike-Motoren nachgedacht. Ein abwechslungsreicher Job, wie er sagt.
Rund die Hälfte des jetzt aufgenommenen Kapitals wurde über die israelische Viola Group finanziert, einen Geber von Risiko-Krediten, die es Zoomo nun ermöglichen als Unternehmen zu operieren, welches jetzt kauft und später bezahlt. So kann man die E-Bikes dann von den Kunden in monatlichen Raten bezahlen lassen, anstatt pauschale Vorauszahlungen zu fordern.
Wie es im Bericht der Australian Financial Review weiter heißt, sind die Zoom-E-Bikes bei den Fahrern von Gopuff am beliebtesten, wobei der Dienstleister seitens der Gopuff-Geschäftsführung in Großbritannien in Sachen Skalierung aber auch als der Fortschrittlichste angesehen wird.
Atlassian Co-Gründer Cannon-Brookes sieht in der Elektrifizierung der Lieferbranche große Chancen, die Emission von Kohlenstoffdioxid dauerhaft zu verringern. Mit dem australischen Start-up wäre eine umweltfreundliche Zustellung möglich und das würde zur Veränderung der Logistik auf globaler Ebene beitragen, besonders im schnell wachsenden Lieferverkehr in den Großstädten.
Übrigens: Auch Privatkunden können bei Zoomo verschiedene E-Bikes erwerben. Diesen stehen dabei drei Möglichkeiten zur Verfügung: Ein wöchentlich kündbares Abonnement, eine Mietkauf-Option, bei welcher das E-Bike am Ende der Laufzeit dem Kunden gehört oder der Direktkauf. Wann das Unternehmen konkret in Deutschland startet, ist bis jetzt aber nicht bekannt.
Mehr unter www.ridezoomo.com.
Mit Informationen der Australian Financial Review.