Zwei Schwergewichte der Fahrradwirtschaft bündeln ihre Kräfte: Der Verbund Service und Fahrrad (VSF) und der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) haben gemeinsam die Gesellschaft DiBike ins Leben gerufen. Ziel der neuen Initiative ist es, die Digitalisierung der Fahrradbranche konsequent voranzutreiben – und zwar mit vereinten Kräften, strategischem Weitblick und einer Plattform, die das gesamte Bike-Ökosystem im Blick hat.
Die neu gegründete DiBike GmbH & Co. KG wird als gemeinsames Projekt von VSF und ZIV geführt. Beide Verbände sind gleichberechtigt an der Komplementär-GmbH beteiligt. Die Leitung übernimmt Nick Becker, der zuvor bereits als Projektleiter an zentralen Digitalisierungsinitiativen beteiligt war.
Becker sieht DiBike als zukunftsweisende Antwort auf die wachsenden technologischen Herausforderungen der Branche:
„Mit DiBike eröffnen wir die Chance, eine digitale Infrastruktur zu schaffen, von der alle im Bike-Business profitieren können – praxisnah, skalierbar und zukunftssicher.“
Digitalisierung über die Schnittstelle hinaus
Ein Kernprojekt von DiBike ist die Weiterentwicklung des Veloconnect-Standards, der bereits als digitale Schnittstelle zwischen Handel und Industrie etabliert ist. Über 120 Lieferanten und mehr als 25 branchenspezifische Warenwirtschaftssysteme sind aktuell an Veloconnect angebunden. Doch DiBike will mehr: Nicht nur der Datenaustausch soll verbessert, sondern ein ganzheitliches digitales Ökosystem für die Fahrradbranche geschaffen werden.
„Veloconnect war ein bedeutender Meilenstein. Aber die Digitalisierung fängt dort erst richtig an“, betont Uwe Wöll, Geschäftsführer des VSF. „Mit DiBike erreichen wir ein neues Level – technisch solide, praxisnah und breit akzeptiert.“
Struktur für Zusammenarbeit und internationale Anbindung
Die gewählte Rechtsform – GmbH & Co. KG – ist dabei kein Zufall. Sie eröffnet explizit die Möglichkeit, weitere Akteure aus Handel, Industrie und Plattformwirtschaft strukturell einzubinden. Sowohl nationale als auch europäische Partner können sich beteiligen, ebenso wie potenzielle Sponsoren oder Marktteilnehmer mit Digitalisierungsinteresse.
ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork unterstreicht die internationale Dimension der Initiative: „Die Fahrradbranche ist global vernetzt. Mit DiBike schaffen wir die Grundlage für einen europäischen Standard, der auch international anschlussfähig ist.“
Fokus auf Praxisnähe und Regulatorik
Neben Schnittstellen und Infrastruktur geht DiBike auch praktischen Herausforderungen des Alltags an. Dazu zählen die Optimierung von ERP-Systemen, die Integration digitaler Prozesse für Leasing- und Versicherungsmodelle sowie neue digitale Lösungen für Rückrufmanagement und gesetzliche Informationspflichten.
Ein weiterer zentraler Themenkomplex betrifft die regulatorischen Anforderungen der Zukunft: Lieferkettengesetz, Batteriepass, digitale Produktpässe oder entwaldungsfreie Lieferketten – auch hier versteht sich DiBike als koordinierende und unterstützende Instanz für die Branche.
Ein notwendiger Schritt zur digitalen Reife
Mit DiBike entsteht eine Plattform, die die Voraussetzungen schaffen soll, um die Fahrradbranche auf das nächste digitale Level zu heben. Die Zusammenarbeit von VSF und ZIV markiert dabei nicht nur eine technische, sondern auch eine strategische Neuausrichtung: hin zu mehr Kooperation, Standardisierung und europäischer Anschlussfähigkeit.
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