Zweite Gemeinwohlbilanz von VAUDE veröffentlicht
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Was in der wirtschaftlichen Realität noch eine Seltenheit ist, wird bei VAUDE schon lange gelebt: Der Bergsportausrüster aus Tettnang orientiert sich am Gemeinwohl. Statt nur dem eigenen Profit verpflichtet zu sein, übernimmt VAUDE Verantwortung für eine umweltschonende Produktion und faire Arbeitsbedingungen in der globalen Lieferkette.

Und dies mit großem wirtschaftlichem Erfolg: In der hart umkämpften Outdoor-Branche wächst VAUDE überdurchschnittlich. Nun hat das Familienunternehmen zum zweiten Mal eine auditierte Gemeinwohlbilanz veröffentlicht, die neben ökonomischen vor allem auch ökologische und soziale Faktoren bewertet.

Trotz strengerer Anforderungen seitens der GWÖ konnte sich VAUDE im Vergleich zur letzten Bilanz (2013) weiter deutlich verbessern. „VAUDE zeigt mit dieser zweiten Bilanz erneut, wie ernsthaft sich das Unternehmen dafür einsetzt, die Wertorientierung in zahlreichen Feldern noch weiter zu vertiefen. Das ist vorbildlich, zumal im Textilsektor oft noch die Devise billiger, achtloser, kurzlebiger vorherrscht“, so Christian Felber, GWÖ-Gründer. VAUDE ist ein Pionierunternehmen der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ), einer Initiative, die sich für ein Umdenken in der Wirtschaft zugunsten des Gemeinwohls einsetzt.

Alternatives Wirtschaftsmodell

Unser Wirtschaftssystem geht in die falsche Richtung. Unternehmen sollten nicht nur nach ihrem finanziellen Erfolg bewertet werden. Sie sollten auch daran gemessen werden, inwieweit sie Verantwortung für Mensch und Umwelt übernehmen und die wahren Kosten für ihre Produkte berücksichtigen. Dann würden globale Herausforderungen wie die Klimaerwärmung einen ganz anderen Stellenwert in unserer Welt erhalten. Deswegen unterstützen wir die Gemeinwohl-Ökonomie und freuen uns, dass dieses Konzept auch in der Politik und der Wirtschaft immer mehr Zuspruch findet“, berichtet Antje von Dewitz, Geschäftsführerin VAUDE. So wurde sie als offizielle GWÖ-Botschafterin gemeinsam mit GWÖ-Gründer Christian Felber bereits vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss nach Brüssel eingeladen, um das alternative Wirtschaftsmodell vorzustellen.

Antje von Dewitz

VAUDE erreicht hohe Wertung

Geprüft wurde VAUDE nach dem neuen, von der GWÖ überarbeiteten Standard 5.0, der noch umfassendere und strengere Maßstäbe anlegt. Das Unternehmen erreicht auf einer Skala von -3.600 bis +1.000 eine Bilanzsumme von 631 Punkten und damit eine hohe Wertung für ein Wirtschaftsunternehmen.

VAUDE kann damit zu Recht als Vorzeigeunternehmen im Hinblick auf gelebte Gemeinwohlorientierung bezeichnet werden“, so Manfred Kofranek, GWÖ- Auditor. „Insgesamt hat VAUDE trotz Überarbeitung nach der neuen, strengeren Gemeinwohl-Matrix 5.0 ein sehr gutes, und gegenüber dem Vorbericht noch weiter verbessertes Ergebnis erzielt.

Großes Lob für das Engagement in der globalen Lieferkette

Besonders positive Bilanzwerte erreicht VAUDE in allen Aspekten der Lieferkette. „Das, trotz geringer Marktmacht, vorbildliche Lieferanten*innenmanagement mit strengen ökologischen und sozialen Kriterien, die von externen Auditoren überprüft werden“ wurde im GWÖ-Bericht hervorgehoben. Mit dem Ziel, in der gesamten Lieferkette hohe ökologische und soziale Standards zu gewährleisten, hat VAUDE in diesem Bereich sehr viel getan – freiwillig und weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus.

Mit dem Green Shape Label bietet VAUDE umweltfreundliche Produkte aus nachhaltigen Materialien und fairer Herstellung. In der aktuellen Bekleidungskollektion liegt der Green Shape-Anteil bereits bei über 90 %. Um auch bei den Materialzulieferern für höhere ökologische und soziale Standards zu sorgen, hat VAUDE seine asiatischen Lieferanten im Rahmen eines Pilotprojekts in den Bereichen Umweltschutz, Energie- und Schadstoffmanagement sowie Sozialstandards geschult.

Durch dieses Projekt wurden zahlreiche Verbesserungsmaßnahmen angestoßen, die unter anderem dazu führten, dass die CO 2 -Emissionen pro Jahr um rund 5.000 Tonnen reduziert werden konnten. Als Mitglied der Fair Wear Foundation (FWF) engagiert sich VAUDE seit 2010 für faire Arbeitsbedingungen in den Produktionsbetrieben.

Dabei hat VAUDE beim letzten Audit durch die FWF die beste Bewertung aller Mitgliedsunternehmen erreicht und seine Position als „Leader“ untermauert. In einem Gemeinschaftsprojekt mit anderen Outdoor-Marken hat VAUDE eine Schulungsinitiative zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten in Myanmar gestartet und dafür den Best Practice Award der Fair Wear Foundation erhalten.

Die Gemeinwohl-Bilanz

Eine Gemeinwohl-Bilanz misst unternehmerischen Erfolg nicht primär am Finanzgewinn, sondern an seinem Beitrag zum Gemeinwohl. Dazu zählen Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung sowie Transparenz. Zielsetzung ist eine nachvollziehbare und ehrliche Einschätzung, wo sich ein Unternehmen im Hinblick auf das Gemeinwohl befindet.

Im Vergleich zu anderen Nachhaltigkeitsstandards wie GRI oder EMAS liefert die GWÖ-Bilanz nicht nur eine hohe Transparenz über alle Bereiche unternehmerischer Verantwortung, sondern auch eine qualitative und quantitative Bewertung. Das Ergebnis der Bilanzierung wird veröffentlicht. Daran lässt sich der Beitrag, den das Unternehmen für das Gemeinwohl leistet, klar erkennen, messen und auch vergleichen.

Mehr über VAUDE & GWÖ (GWÖ-Bilanz zum Download):
https://nachhaltigkeitsbericht.vaude.com/gri/csr-standards/gemeinwohloekonomie.php

GWÖ-Index:
https://nachhaltigkeitsbericht.vaude.com/gri/csr-standards/GWOe-Index.php

Weitere Informationen zur GWÖ:
www.ecogood.org

Übersicht aller veröffentlichten Bilanzen:
http://balance.ecogood.org/gwoe-berichte

VAUDE Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standard:
www.vaude-Nachhaltigkeitsbericht.com

Pilotprojekt „Environmental Stewardship in the Supply Chain“ für eine nachhaltige Lieferkette:
https://nachhaltigkeitsbericht.vaude.com/gri/news/projekt-umweltfreundliche-lieferkette.php

Quelle: PM VAUDE
Bilder: Vaude