Dieses Jahr waren ca. 90 Bewerbungen dabei - Ein Teilnahmerekord!
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Stetig wachsende Bewerbungszahlen und ein Teilnahmerekord im dritten Jahr unterstreicht die Notwendigkeit und Relevanz des Trek Trail Advocacy Programms eindrücklich: Knapp 90 Einreichungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gingen allein im Jahr 2023 ein. Gleichzeitig haben wir das Auswahlverfahren weiter professionalisiert und erfahrene Trailbau-Profis in die Jury geholt.

Ein lachendes und ein weinendes Auge hinterlässt die abgeschlossene Bewerbungs- und Entscheidungsrunde im Trek Trail Advocacy Programm 2023: Auf einen Teilnahmerekord von knapp 90 Einsendungen folgte die Herausforderung, die vielversprechendsten Projekte auszuwählen – und die unliebsame Aufgabe, jenen Vereinen abzusagen, die in diesem Jahr leider keine Unterstützung erhalten werden. Allein diese Tatsache unterstreicht eindrucksvoll, welche Relevanz Treks Engagement für einen Ausbau der Mountainbike-Infrastruktur in Deutschland, Österreich und der Schweiz gewonnen hat. Und welcher Bedarf zur Unterstützung engagierter Mountainbiker:innen und Mountainbike-Vereine weiterhin gegeben ist!

„Wir sind mehr als zufrieden mit dem Ergebnis des Trek Trail Advocacy Programms in diesem Jahr. Neben aller Freude schmerzen uns aber die Absagen, die wir unweigerlich machen mussten, tatsächlich sehr. Wir haben versucht, weitere finanzielle Mittel zu organisieren – auch bei Industriepartnern von Trek – um noch mehr Projekte unterstützen zu können. Leider war die Anfrage zu kurzfristig mit Blick auf Budgettimelines. Schön ist, dass wir spannende Gespräche über zukünftige Unterstützungen führen konnten. Nichtsdestotrotz können wir in diesem Jahr so viele Projekte im Programm willkommen heißen wie noch nie zuvor. Und das alleine ist ein guter Grund zur Freude!“, sagt Guido Anderwert, Marketing Manager Trek Bikes im DACH-Raum.

Den dieses Jahr nicht berücksichtigen Projekten sei an genau dieser Stelle gesagt: Steckt den Kopf nicht in den Waldboden, es ist nichts verloren! Trek setzt das Trail Advocacy Programm weiter fort und es wird erneut die Möglichkeit geben, sich um finanziellen Support für die Legalisierung von bereits gebauten Trails sowie Trailbau-Projekten zu bewerben.

Die Auswahl der Trail Advocacy-Projekte wurde weiter professionalisiert. Neue Partner mit umfassender Expertise wurden in den Entscheidungsprozess mit einbezogen: Die Trail.Foundation, eine gemeinnützige Stiftung, die den Aufbau von Trail-Kultur und den niederschwelligen Zugang zu Naturerlebnisräumen fördert. Deren Kriterienkatalog zur Beurteilung aller Einsendungen bildete die Grundlage für den Jury-Entscheid 2023. Bewertungskriterien waren unter anderem die ehrenamtliche Tätigkeit der Bewerber:innen, die Einbeziehung anderer Interessensgruppen (Grundeigentümer:innen, Wanderer:innen, Forstwirtschaft, etc.), die Raum- und Linienplanung der Trails, die Naturverträglichkeit der Baumaßnahmen, sozialer Mehrwert, Transparenz und Trail-spezifische, konzeptionelle Überlegungen rund um den Betrieb.

Am Ende stehen nun zehn Projekte fest, die 2023 finanzielle und fachliche Unterstützung aus dem Trek Trail Advocacy Programm erhalten: drei Projekte in der Schweiz, fünf in Deutschland. Und erstmals zwei Projekte aus dem Alpenland Österreich. Deren Aufnahme in das Programm ist allein deshalb erwähnenswert, da österreichische Bewerbungen in den vergangenen beiden Jahren immer kommerzieller Art waren und darüber keinen Eingang in das Programm fanden. Hintergrund hier war und ist die rechtliche Lage in Österreich, die es ehrenamtlichen, am Gemeinwohl interessierten Mountainbike-Gruppierungen besonders schwer macht, ein legales Angebot ohne den Rückenwind touristischer Organisationen mit wirtschaftlichen Interessen zu schaffen. Zwar hat sich die Gesetzeslage noch immer nicht verändert, allerdings scheint die Akzeptanz, oder zumindest die Bereitschaft für Gespräche zwischen Mountainbiker:innen und anderen Stakeholder:innen, zu wachsen. Wachsen (und betrieben) werden nun auch – in Deutschland, Österreich und der Schweiz – zehn neue, legale oder neu legalisierte Spots und deren positive Wirkung auf die Akzeptanz des Mountainbike-Sports.

Das sind die ausgewählten Projekte:

Österreich:

  • Do-Biker Bruck/Mur (Steiermark)
  • MTB Ausserfern Trail-Area Urisee (Tirol)

Schweiz:

  • Mountainbike Luzern
  • PRO Bike Aargau
  • Trailnet.ch Biel

Deutschland:

  • Mountainbike Club Konstanz e.V.
  • Hochrheintrails e.V.
  • Bikeländ Eberbach
  • Shape and Ride e.V.
  • MTB Allgäu e.V.

Weitere Informationen rund um das Trek Trail Advocacy Programm sind auf www.trekbikes.com zu finden.

Die Statements der ausgewählten Projekte:

Mountainbike Club Konstanz e.V. (Baden-Württemberg)

„Bereits im zweiten Jahr in Folge haben wir uns auf das Trek Trail Advocacy Programm beworben. Der Bewerbungsprozess war in diesem Jahr über ein Formular auf der Homepage weit einfacher. Wir haben in den vergangenen beiden Jahren das Programm aktiv und die Berichte auf dem Blog und in der Presse mit hohem Interesse verfolgt. Wir waren immer wieder begeistert, welchen Hebel die Förderung einzelner Projekte hatte und wie die Umsetzung deutlich beschleunigt werden konnte. Im vergangenen Jahr haben wir bereits eine Bewerbung eingereicht, waren aber mit unserem Projekt noch weit von legalisierten Trails entfernt. In diesem Jahr sah die Sache schon besser aus. Wir stehen derzeit bei 99,5% und werden im September mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Trailnetz von ca. 11km in Konstanz etablieren können. Vorangegangen sind 2 Jahre intensive Arbeit, die seitens der Stadt Konstanz und der Politik in hohem Maße unterstützt wurde. Neben Unterstützer:innen trifft man in einem solchen Projekt auch immer auf Skepsis und Personen, die die Freiwilligenarbeit in diesem Bereich nicht schätzen und mit hohem Maße eine Entwicklung legaler Trails verhindern wollen. Was dabei in den meisten Fällen nicht bedacht wird, ist, dass die Trails bereits über Jahre genutzt werden und der Zustand ungeregelt ist. Genau hier haben wir angesetzt. Einer der zentralen Punkte, die wir in der Argumentation immer angeführt haben, war die Regelung, Beschilderung und Sicherheit für alle Waldbesucher. Denn auch der Mountainbike-Sport ist heute nicht mehr wegzudiskutieren und benötigt seinen Platz im Wald. Hier ist es von hoher Wichtigkeit, dass Nutzungskonflikte aus dem Weg geräumt und klare Weg im Einklang mit dem Naturschutz ausgeschildert werden. Die Berücksichtigung im Trek Trail Advocacy Programm freut uns im hohen Maße, da unser Projekt von einer außenstehenden Jury als wichtig und gehaltvoll angesehen wird. Dies bedeutet uns sehr viel. Den zur Verfügung gestellten Betrag möchten wir in Ausrüstung für den Trailbau stecken. Neben Trailbau-Werkzeugen sind Schubkarren, Werkzeuge verschiedener Art, sowie ein Hänger für den Materialtransport geplant. Den zweiten Teil des Geldes möchten wir in die Beschilderung der Trails stecken. Hierbei muss Holz eingekauft, Schilder gedruckt und schlussendlich Geräte für die Montage gemietet werden. Wir sind begeistert, dass wir in dieser Runde berücksichtigt wurden und möchten alle Vereine und Projekte ermutigen, sich im kommenden Jahr zu bewerben und weiter das Thema Mountainbiken in Deutschland zu unterstützen.“

Bikeländ Eberbach (Baden-Württemberg)

„Das ist eine tolle Nachricht und gibt unserem Einsatz für mehr Trails in unserer Region gehörig Rückenwind. Wir sind froh, stolz und glücklich, dass wir im Trek Trail Advocacy Programm ausgewählt wurden.

Das „Bikeländ Eberbach“ im „2m-Land Baden-Württemberg“ hat 12 Trails mit insgesamt 10km Länge, verteilt auf mehreren ausgeschilderten Rundstrecken. Und endlich auch steile, anspruchsvolle Strecken, die keine „Vereinsstrecken“ sind, sondern öffentliche Bike-Infrastruktur. Unsere Stadt Eberbach ist der Betreiber der Strecken, wir als lokale MTB-Community sind im Kanu Club Eberbach organisiert und betreuen die Strecken.“

Mountainbike Allgäu e.V. (Bayern)

„Mit der Unterstützung wollen wir im Trail-Gebiet Hinanger Steig (die ersten legalen Trails im Allgäu) die beiden bestehenden Linien um zwei weitere Linien erweitern. Hierfür müssen wir einen Baumpfleger beauftragen, der uns die von der Stadt Sonthofen geforderte Wegesicherheit auf den zukünftigen Trails herstellt und bescheinigt. Außerdem wird für diese Trails auch die Beschilderung erweitert und angepasst werden müssen. Die Erweiterung des Trail-Gebietes muss allerdings noch von der Stadt genehmigt werden und mit der örtlichen Jagd abgesprochen werden. Die Stimmung ist jedoch positiv. Weiterhin möchten wir das Trailbauteam mit zwei E-Bikes und Anhängern ausstatten. Diese möchten wir für den Verein anschaffen, um so umweltfreundlich und nachhaltig wie möglich der Wegpflege unserer Trails nachgehen zu können. Für den kleinen aber feinen Trailpark an der Halde in Wildpoldsried steht die Finanzierung der Wegesicherung auch noch nicht final. Außerdem fehlen dem Verein noch ein paar Werkzeuge, vor allem die Anschaffung einer Motorsense zum Ausmähen von Trail-Abschnitten steht noch an. Die Spende vom Trek Trail Advocacy Programm sorgt dafür, dass wir viele von unseren Zielen weit früher erreichen können als gedacht, weil wir uns weniger um die zeitraubende Beschaffung der finanziellen Mittel kümmern müssen! Der Mountainbike Allgäu e.V. bedankt sich recht herzlich beim Trek Trail Advocacy Program für die großartige Unterstützung!“

Shape and Ride e.V. (Baden-Württemberg)

„Wow, ihr glaubt gar nicht, wie sehr wir uns darüber freuen, dass ihr unser Tun und Vorhaben cool findet und uns unterstützt. Legales Mountainbiken und coole Lines in den Wald zimmern ist das, wofür wir brennen. In der Zwischenzeit hat sich viel getan bei uns. Wir haben nicht nur 35km coole Single Trails in der Region, sondern nun richtig offiziell die Pacht für die einzige Downhill Rennstrecke (eingetragene Sportstätte) in der Region Stuttgart. Das begeistert uns richtig. Wir können ab sofort eine Downhill-Abteilung gründen und die Young Guns/Heros von Morgen an den coolen Mountainbike Sport heranführen. Dazu gehören natürlich auch offizielle Rennen. Was ist eine Sportstätte ohne Wettkämpfe? Um die austragen zu können, müssen wir eine Zeitmesseinrichtung anschaffen. Wir haben bislang noch keine Erfahrung damit, arbeiten uns aber gerade voll in das Thema ein. Dazu würden wir gerne einen Teil des Geldes verwenden. Warum nur einen Teil fragt ihr euch? So eine Zeitmesseinrichtung ist ja teuer? Und das bringt uns zum zweiten großen Projekt für dieses Jahr. Unserem Dirt Park. Wir hatten dazu bereits bei der Einreichung etwas geschrieben. In der Zwischenzeit konnten wir mit dem Bau beginnen. Mit schwerem Gerät sind wir losgezogen und haben die ersten Tonnen Dirt auf einem alten, verwahrlosten Jump-Spot bewegt.“

Trailnet Biel/Bienne (Bern)

Mit der großzügigen Unterstützung des Biel-Trails durch das Trek Trail Advocacy Program kann trailnet.ch den legendären Biel-Trail noch attraktiver und sicherer gestalten. Der Biel-Trail ist seit Jahren eine beliebte Strecke, die ganzährig von Biker:innen aus der Region und über die Landesgrenzen hinaus befahren wird, dies fordert vom Trägerverein trailnet.ch einiges an Unterhaltsarbeiten und Unterhaltskosten. Ein grosses MERCI an Trek für den Beitrag! Nun nehmen wir die Schaufeln in die Hand!

MTB Luzern (Luzern)

Jetzt geht das Projekt «Biketrails Bireggwald» in eine nächste Phase. Durch die Unterstützung durch das «Trek Trail Advocacy Program» rückt das Projekt «Biketrails Bireggwald» und die TRAIL CREW BIREGGWALD ins Rampenlicht und muss nun die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen und Verantwortung übernehmen. Wir erhoffen uns mit dieser Auszeichnung auch einen zusätzlichen Schub für das Projekt, besonders für die Sicherstellung der restlichen finanziellen Mittel erhoffen wir uns einen Booster. Der gesamte Vorstand von MOUNTAINBIKE LUZERN und der Freeride Connection, mit allen Vereinsmitgliedern, wird die TRAIL CREW BIREGGWALD weiterhin tatkräftig unterstützen.

Quelle: PM Trek
Bilder: Trek