Hohe Verluste und Umstrukturierungen bei Accell Group drücken Beteiligungswert drastisch
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Der niederländische Investor Teslin Capital Management hat im Jahr 2024 eine weitere erhebliche Abschreibung auf seinen Anteil am Fahrradhersteller Accell Group vorgenommen. Wie aus dem aktuellen Jahresbericht des Investmentfonds Teslin Participaties hervorgeht, wurde der Buchwert der Beteiligung um 68,6 Millionen Euro reduziert. Bereits seit der gemeinsamen Übernahme von Accell mit dem US-Investor KKR im Jahr 2022 war der Wert kontinuierlich gefallen.

Teslin hatte sich mit 187 Millionen Euro an dem insgesamt 1,56 Milliarden Euro schweren Deal beteiligt. Ende 2024 war dieser Anteil nur noch rund 27 Millionen Euro wert. Die neuerliche Abwertung fällt damit umso deutlicher aus und trug maßgeblich zu einem negativen Jahresergebnis des Fonds bei – ein Minus von 27,3 Prozent.

Die Accell Group selbst meldete für 2024 einen Nettoverlust von 734 Millionen Euro. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr von 1,3 Milliarden auf 1 Milliarde Euro. Zu den Ursachen zählen überfüllte Lagerbestände aus der Zeit der Corona-Pandemie, ein nachlassendes Interesse an E-Bikes sowie die teure Rückrufaktion beim Tochterunternehmen Babboe, die das Unternehmen rund 50 Millionen Euro kostete.

Im Zuge einer umfassenden Restrukturierung wurden unter anderem die Produktionsstandorte der Marke KOGA in Heerenveen geschlossen – 150 von 320 Arbeitsplätzen fielen weg. Zudem verständigte sich das Unternehmen mit Banken und Gläubigern auf eine Schuldenbereinigung: Im Austausch gegen einen Unternehmensanteil von 20 Prozent verzichteten diese auf Teile ihrer Forderungen. Dadurch konnte die Schuldenlast um 40 Prozent auf nun 800 Millionen Euro reduziert werden.

Trotz der Verluste sieht das Management von Accell inzwischen erste Anzeichen für eine Erholung. In einzelnen Märkten verzeichnete das Unternehmen wieder steigende Umsätze und kündigte weitere Maßnahmen zur Kostenreduzierung an.

Bild: Accell