Das neue Modell ist für Bikepark, Freeride und Downhill ausgelegt und soll dort die Grenzen verschieben
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Mit dem Rotwild R.G375 präsentiert die Marke aus Dieburg eine Gravity-Variante ihrer im letzten Jahr vorgestellten leichten E-Mountainbikes der Aggressive Series. Wie diese bringt es den Shimano EP8 Antrieb mit, den man mit einem leichten Akku mit reduziertem Energiegehalt kombiniert. Worin die Unterschiede noch liegen, stellen wir hier in diesem Beitrag genauer vor.

Rotwild R.G375 im Detail

Herzstück des R.G375 ist der Rahmen aus High Modulus Carbon, welcher enorm belastbar sein, sich gleichzeitig aber leicht und steif zeigen soll. Im Gegensatz zu der Enduro-Variante bringt das neue Modell auf dem Papier einen flacheren Lenkwinkel und auch einen flacheren Sitzwinkel mit, womit es vor allem für schnelle Passagen bergab ausgelegt wurde. Dafür spricht auch der Radstand von 1306 mm.

Rotwild R.G375 2022

Rotwild R.G375

Geometrie Rotwild R.G375
RahmengrößeMLXL
Oberrohr (mm)606634662
Steuerrohr (mm)110125140
Lenkwinkel (°)636363
Sitzrohr (mm)440470506
Sitzwinkel (°)767676
Kettenstrebe (mm)460460460
BB Drop (mm)232323
Reach (mm)450475500
Stack (mm)632643657
Radstand (mm)12763051338

Bergauf soll sich aber der Shimano EP8 ins Zeug legen, der optisch sauber in den Rahmen integriert ist und mittels der “alten” Bedienheit vom Shimano EP8 betätigt wird. Rotwild greift hier auf die Original-Software von Shimano zurück und verpasst dieser keinen “Extra-Tune”, wie es viele andere Hersteller aktueller Light-E-MTBs machen.

Speziell ist aber die Batterie, für die Rotwild ein eigenes Gehäuse konstruiert hat, welches seitlich per einfachen Knopfdruck aus dem Rahmen herausgeklappt werden kann. In diesem befinden sich 20 Zellen vom Typ 21700 mit jeweils 5.000 mAh, so dass dem Nutzer eine Kapazität von 375 Wh zur Verfügung steht. Ein abschließbarer Knopf steht in Sachen Diebstahlschutz optional zur Verfügung.

Rotwild IPU 375

Damit das E-MTB Hindernisse in hoher Geschwindigkeit überrollen kann, hat Rotwild diesem einen 29er-Laufradsatz spendiert. Leider passt die Reifenwahl mit leichter Trail-Karkasse absolut nicht zum Anspruch des Modells und sollte vor einem richtigen Downhill-Einsatz vorab durch Varianten mit entsprechend stärker ausgelegten Karkasse ersetzt werden.

Schwache Reifenwahl

Besser sieht es da schon in Sachen Federung aus, die satte 180 mm vorne und 177 mm hinten bereitstellt. Hier kommt die Fox 38 Performance Elite mit E-MTB tune zum Einsatz, der hinten der Fox Float Performance X2 zur Seite steht. Doppelreihige Vollkugellager sorgen hier dafür, dass der Hinterbau leichtgängig arbeitet und sich zudem stabil und haltbar zeigt.

Die 12-fach Schaltung, für die Rotwild auf Bauteile der Shimano-Linien Deore und XT zurückgreift, stellt mit 510 Prozent genügend Bandbreite zur Verfügung, um das E-MTB wieder bergauf zu bringen. Hier macht eher der Akku schlapp, so dass das Team aus Dieburg die Anschaffung eines zweiten Akkus empfiehlt, den man dann leicht im Basecamp tauschen kann.

Das neue Gerät kommt vorerst nur in einer Pro-Variante. Aktuell ist nicht klar, ob die Hessen später noch eine Core-Version nachschieben.

Rotwild R.G375 Pro 2022

Rotwild R.G375 Pro 2022

Motor: Shimano Steps EP8, 250 W, 85 Nm
Batterie: Rotwild custom 375, 375 Wh
Display: Shimano SC-EM8000
Rahmen: Carbon, 177 mm
Gabel: FOX 38 Float 180 mm FIT GRIP2 HSC
Dämpfer: FOX Float Performance X2 LSC/LSR 2-Pos Lever
Schaltung: Shimano XT, 1×12
Bremsen: Magura MT5 HC-W, 220/203 mm v/h
Kurbelgarnitur: ethirteen Plus 160 mm
Vorbau: ethirteen Plus 35 AL7050 I.C.R., 50 mm
Sattelstütze: ethirteen VARIO Covert Infinite, Ø34.9 mm, Setback
Sattel: Ergon SM Enduro Comp
Laufräder: Crankbrothers Synthesis Enduro (31.5/29.5)
Reifen: Schwalbe Magic Mary / Big Betty Evo, Super Ground / Trail TLE Soft 29×2.40
Gewicht: 20,3 kg (Größe M)
zul. Gesamtgewicht: 130 kg
Preis: ab 8.999 EUR

Das Rotwild R.G375 Pro soll im 1. Quartal 2022 verfügbar sein.

Fazit

Mit dem R.G375 hat Rotwild seine im letzten Jahr aufgelegte Agressive Series nun auch für härteste Trails fit gemacht. Schade nur, dass die Reifenwahl ab Werk nicht optimal zu sein scheint und der geneigte Kunde vor dem ersten richtigen Ride neue Reifen aufziehen lassen muss. Wie sich das Modell dann schlägt, versuchen wir schon bald in einem entsprechenden Test herauszufinden.

Mehr unter www.rotwild.de.

Quelle: PM Rotwild
Bilder: Rotwild