Basierend auf dem Race-Boliden R.EXC haben die Hessen jetzt eine Variante mit breiterem Einsatzfeld entwickelt
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Das R.EX ist im Programm von Rotwild 2025 ein breiter nutzbarer Ableger des kürzlich vorgestellten R.EXC, welches zum Wiedereinstieg in den internationalen Mountainbike-Rennsport aufgelegt wurde. Es bringt die Technologie wie der Hinterbau im Elevated Box Design oder den ausgeklügelten High Modulus Carbonrahmen des Weltcup-Racebikes mit, wurde aber auf vielseitige Nutzbarkeit hin angepasst. Wie sich dies im Detail darstellt, haben wir uns für euch genauer angesehen.

Rotwild R.EX für 2025 im Überblick

Das R.EX von Rotwild ist ein neues E-Mountainbike, welches sich im All-Mountain-Segment tummeln soll und auf der Eurobike in Frankfurt erstmals gezeigt wurde. Es wurde vom R.EXC abgeleitet, welches im Vorfeld des Starts der EDR-E erstmals vorgestellt wurde. Dazu Chef-Entwickler Lutz Scheffer:

Von der Rennstrecke auf den Trail – die neue Hinterbau-Konstruktion erzeugt eine hohe kettenzugspezifische Steifigkeit sowie ausgewogene Steifigkeitswerte von Vorderbau und Hinterbau. Das neue Design ist für uns Benchmark in der Fahrwerksentwicklung, das Mid-High-Pivot System spielt eine zentrale Rolle. Das Bike steht stabiler im Federweg, ohne an Antriebseffizienz einzubüßen.Lutz Scheffer

Rotwild R.EX Ultra 2025

Rahmen & Geometrie

Wie beim angesprochenen Boliden setzt man auf einen Vollcarbonrahmen aus High-Modulus-Fasern, der neue Maßstäbe in Sachen Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit setzen soll.

Geometrie Rotwild R.EX
RahmengrößeSMLXL
Oberrohr (mm)576602629655
Steuerrohr (mm)100105110115
Lenkwinkel (°)64646464
Sitzrohr (mm)405435465501
Sitzwinkel (°)77,277,277,277,2
Kettenstrebe (mm)436436436436
BB Drop (mm)25252525
Reach (mm)436461485510
Stack (mm)622626631635
Radstand (mm)1209123612641291

Das optimierte Faser Lay-Up ist handgefertigt und manifestiert einen im Vergleich zur Race-Enduro minimal steileren Lenkwinkel von 64°, der mit einem etwas flacheren Sitzwinkel kombiniert wird.

Das E-MTB wartet weiter mit etwas längeren Geometriewerten in Sachen Oberrohrlänge und Reach auf, wobei hier etwas kürzere Kettenstreben zum Einsatz kommen und der Nutzer auch zentraler im R.EX integriert wird.

Motor & Akku

Der Shimano EP801, kürzlich mit einem kostenlos aktivierbaren Race-Modus aufgewertet, treibt auch das neueste Modell von Rotwild an und stellt dem Nutzer 85 Nm und bis zu 600 Watt zur Verfügung.

Shimano EP801

Befeuert wird der Antrieb von einer hauseigenen IPU-820-Batterie mit neuester Zelltechnologie der 2. Generation, die 820 Wh bereitstellt und mit einem Carbon-Akkugehäuse und dem Quick Release Mechanismus ausgerüstet ist.

IPU 820 Carbon

Auf dem bewährten Shimano EM800 Display findet man alle relevanten Informationen zu seiner Fahrt und kann sich zudem mit dem Smartphone damit verbinden, um weitere Funktionalität zu erhalten.

Fahrwerk & Geometrie

Das Rotwild R.EX kommt mit 160 mm Federweg vorne, bereitgestellt von der Fox 36 Float Factory Gabel beim Ultra-Modell, während die Core-Variante mit der Fox 36 Float Performance daherkommt.

Den Hinterbau, der im Elevated Box Design gestaltet ist und so ein High-Mid-Pivot-System darstellt, stehen dann die entsprechenden Dämpfer der Fox Float X-Serie zur Seite, die 150 mm Federweg verwalten.

Der weiter nach vorne und oben verlegte Drehpunkt der Schwinge kombiniert die Vorteile eines klassischen Viergelenker-Hinterbaus mit denen eines High-Pivot-Setups.

Dies sorgt dafür, dass sich die Länge der Kettenstreben beim Einfedern nur minimal verändert, wie die Macher um Lutz Scheffer mitteilen. Optimierte Anti-Rise- und Anti-Squat-Werte stabilisieren das Fahrwerk sowohl beim Treten als auch beim Bremsen.

In allen Fahrsituationen bleibt die Balance des Fahrwerks nahezu konstant, was zu einem sehr aktiven und stabilen Fahrwerk mit 150 mm Federweg führt.

Die Shimano XT Di2 lässt sich mit Auto Shift und Free Shift nutzen, die für eine passende Auswahl aus den zwölf verfügbaren Gängen zuständig sind.

Bei der Ultra-Variante kommt auch die Bremsanlage aus derselben Serie, kombiniert mit Bremsscheiben mit dem Durchmesser von 203 mm, während das Core-Modell dann mit der Magura MT5 aufwartet.

Die Crankbrothers Synthesis Enduro kommen entweder als Carbon-Version (Ultra) oder aber in Alu-Ausführung (Core) zum Einsatz und sind mit Reifen von Schwalbe ausgerüstet.

Die im Rahmen laufende Eightpins Sattelstütze stellt bis zu 225 mm Hub zur Verfügung, mit welchem der Sattel von Ergon auf die benötigte Höhe gebracht werden kann.

Die ASTM4-zertifizierten Modelle sind bis zu einem Gesamtgewicht von 130 kg zugelassen.

Modellübersicht

Rotwild R.EX Ultra 2025

Rotwild R.EX Ultra 2025

Rotwild R.EX Ultra 2025

Motor: Shimano Steps EP801, 250 W, 85 Nm
Batterie: Rotwild IPU Carbon 820, 820 Wh
Display: Shimano EM800
Rahmen: Carbon, 150 mm
Gabel: FOX 36 Float Factory Kashima, 160 mm
Dämpfer: FOX Float X Factory Kashima
Schaltung: Shimano XT Di2, 1×12
Bremsen: Shimano XT 8120, 203 mm v/h
Kurbelgarnitur: ethirteen Race Carbon
Vorbau: ethirteen Plus 35, 50 mm
Sattelstütze: 8PINS NGS2.0, 34.9 mm
Sattel: ERGON SM Sport
Laufräder: Crankbrothers Synthesis Enduro Carbon 29″/27,5″ v/h
Reifen: Schwalbe 29″x2,4 / 27,5″x2.4 v/h
Gewicht: 21,4 kg (Größe L)
zul. Gesamtgewicht: 130 kg
Preis: ab 11.490 EUR

Rotwild R.EX Core 2025

Rotwild R.EX Core 2025

Rotwild R.EX Core 2025

Motor: Shimano Steps EP801, 250 W, 85 Nm
Batterie: Rotwild IPU Carbon 820, 820 Wh
Display: Shimano EM800
Rahmen: Carbon, 150 mm
Gabel: FOX 36 Float Performance, 160 mm
Dämpfer: FOX Float X Performance
Schaltung: Shimano XT Di2, 1×12
Bremsen: MAGURA MT5, 203 mm v/h
Kurbelgarnitur: ethirteen Plus, 160 mm
Vorbau: ethirteen Plus 35, 50 mm
Sattelstütze: 8PINS NGS2.0, 34.9 mm
Sattel: ERGON SM Sport
Laufräder: Crankbrothers Synthesis Enduro v/h
Reifen: Schwalbe 29″x2,4 / 27,5″x2.4 v/h
Gewicht: 22 kg (Größe L)
zul. Gesamtgewicht: 130 kg
Preis: ab 8.990 EUR

Fazit

Dass im Renneinsatz bewährte Konstruktionen später auch für „normale“ Anwendungen genutzt werden, ist beileibe nichts Neues und zeigt sich jetzt auch beim neuen Rotwild R.EX. Wem das R.EXC zu Race-orientiert ist, kann hier ein etwas „zivileres“ E-Mountainbike bekommen, muss dabei aber nicht auf die besonderen Technologien verzichten. Obwohl man grundsätzlich fast gleich gut aufgestellt ist, kann man in Sachen Anschaffungskosten gegenüber dem vorgenannten Modell sparen. Wie sich die Modelle dann fahren lassen, versuchen wir so bald wie möglich herauszufinden, bestenfalls im Vergleich zum Race-Boliden.

Alle weiteren Details jetzt auf der Webseite von Rotwild.

Quelle: PM Rotwild
Bilder: Rotwild