Restrukturierung, Führungswechsel und Investoreninteresse prägen einen möglichen Neustart
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Die Pierer Mobility AG hat ihre vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2024 veröffentlicht und steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Neben einem deutlichen Umsatzrückgang von 29 % auf rund 1,9 Milliarden Euro und einem negativen EBITDA prägen Restrukturierungsmaßnahmen und ein Führungswechsel die aktuellen Entwicklungen.

Schwaches Geschäftsjahr und Restrukturierung

Mit einem Absatz von 292.497 Motorrädern verzeichnete das Unternehmen ein Minus von 21 % gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark rückläufig war der Absatz in der Fahrrad-Sparte, der aufgrund des Verkaufs der Marke R Raymon um 32 % auf 106.311 Einheiten sank. Gleichzeitig wurde die Produktionsleistung gezielt um 26 % gesenkt, um Lagerbestände zu reduzieren. Dies führte zu einer Entlastung um rund 40.000 Einheiten, was als erster Erfolg der Sanierungsmaßnahmen gewertet wird.

Anhaltende Endkundennachfrage und Rennsporterfolge

Trotz der Herausforderungen bleibt die Endkundennachfrage stabil. Händler konnten 2024 rund 268.000 Motorräder an Endkunden verkaufen – auf dem Niveau des Vorjahres. Erfolgreiche Motorsportsaisons, darunter Siege bei der Enduro-Weltmeisterschaft und der Rallye Dakar, unterstreichen das Vertrauen in die Marken der Gruppe.

Führungswechsel: Neumeister übernimmt von Pierer

Stefan Pierer übergibt die Rolle des CEO an Gottfried Neumeister, bleibt jedoch als Co-CEO aktiv und begleitet den Restrukturierungsprozess. Damit einhergehend sind Gespräche mit Investoren, die der Gruppe dringend benötigte finanzielle Mittel zur Verfügung stellen könnten, bereits angelaufen.

Blick nach vorn

Der Restrukturierungsprozess wird 2025 weitergeführt, wobei die Veröffentlichung des Jahresfinanzberichts auf die zweite Aprilhälfte 2025 verschoben wurde. Der Fokus liegt nun darauf, das Unternehmen durch Investitionen und strukturelle Anpassungen wieder auf Kurs zu bringen.

Meinung

Eine Hiobsbotschaft jagt in Sachen Pierer Mobility AG die nächste. Fraglich ist, ob es gelingen wird, die Pierer Mobilty AG hinsichtlich der drückenden Schuldenlast als österreichisches Unternehmen zu erhalten. Als mögliche Investoren sind bis jetzt Anteilseigner Bajaj Auto aus Indien, Produktionspartner CFMOTO aus China und ein Private Equity-Unternehmen aus Hong Kong bekannt geworden. Bei all diesen Optionen wäre wohl der Firmensitz in Munderfing inklusive der Mitarbeiter massiv gefährdet.

Wir bleiben dran.