Kann eine strategische Kapitalerhöhung dabei helfen, die finanzielle Krise des Unternehmens zu überwinden
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Die PIERER Mobility AG, Muttergesellschaft des Motorradherstellers KTM und unter anderem E-Bike-Produzent der Marken Husqvarna und GASGAS, hat die Citigroup Global Markets Europe AG mit der Neuordnung ihrer Eigentümerstruktur beauftragt. Dieser Schritt soll die Grundlage für eine gezielte Kapitalerhöhung schaffen, um die finanzielle Stärke des Unternehmens nachhaltig auszubauen.

Im Rahmen des Investmentprozesses führt die PIERER Mobility AG Gespräche sowohl mit bestehenden als auch potenziellen neuen strategischen und finanziellen Investoren. Ziel ist es, durch die Ausgabe neuer Finanzinstrumente und eine Barkapitalerhöhung frische Mittel zu generieren. Diese sollen in erster Linie der Weiterentwicklung der gesamten PIERER Mobility Gruppe sowie der KTM AG zugutekommen.

Die strukturierte und transparente Begleitung dieses Prozesses durch die Citigroup Global Markets Europe AG soll sicherstellen, dass die Interessen aller Stakeholder gewahrt bleiben. Zur abschließenden Umsetzung der geplanten Maßnahmen wird eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, um die notwendigen Beschlüsse zu fassen.

Mit diesem strategischen Schritt setzt die PIERER Mobility AG ein klares Signal für ihre zukünftige Ausrichtung und ihre Ambitionen, auch weiterhin als Innovationstreiber im E-Bike- und Motorradsegment zu agieren.

+++ Ende Informationen PIERER Mobility AG Adhoc +++

Ob die vorab produzierten KTM Motorräder, 130.000 Stück an der Zahl und bis zu 1,3 Mrd. Euro wert, hier helfen können? Dies erscheint zweifelhaft, denn diese entsprechen nicht mehr der in 2025 geltenden Abgasnorm und können abgesehen von einer (kurzen) Übergangszeit nicht mehr zugelassen werden.

Meinung

Wie man in zumeist österreichischen Medien lesen kann, strebt die PIERER Mobility einen Haircut (aka Schuldenschnitt) an, wofür jetzt Summen von 540 Millionen Euro „gesucht“ werden. Dabei hat man mit seinen Tochterfirmen KTM AG, KTM Components GmbH und KTM F&E im Verlauf Schulden von rund 2,9 Mrd. Euro angehäuft (laut Alpenländischen Kreditorenverband), darunter wohl auch rund 1,3 Mrd. Euro bei Banken (Anstieg in Höhe von 500 Mio. Euro allein in diesem Jahr) und laut des Kreditorenverbands zudem auch unbesichert. Die FMA prüft nun, ob dies im Zusammenhang mit der KTM-Insolvenz geschehen ist. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) überprüft derzeit genauer, ob die Pierer Mobility AG ihre Veröffentlichungspflichten eingehalten hat. Der börsennotierte Mutterkonzern des insolventen Motorradherstellers KTM steht unter Verdacht, möglicherweise wichtige kursrelevante Informationen vor der Insolvenz nicht rechtzeitig offengelegt zu haben. Als börsennotiertes Unternehmen ist Pierer Mobility verpflichtet, bedeutende Ereignisse, die den Aktienkurs beeinflussen könnten, unverzüglich bekannt zu geben. Ein Sprecher der FMA betonte, dass dies ein zentraler Punkt der Untersuchung sei: „Wir müssen prüfen, ob alle Informationen rechtzeitig veröffentlicht wurden.

Die Mitarbeiter sind die Leidtragenden in einem solchen Szenario. Schon die Novembergehälter samt Weihnachtsgeld konnten nicht mehr „aus eigener Tasche“ bezahlt werden, auch die als Vorabzahlung angekündigten Gehaltszahlungen für den Dezember lösten sich zum Leidwesen der Mitarbeiter in Luft auf. Für November soll jetzt der Insolvenz-Entgelt-Fond einspringen (verzögerte Zahlung bis 29. Dezember 2024), die Dezember-Gehälter möchte die KTM AG selbst bezahlen, allerdings nicht mehr vor Weihnachten. Wie man lesen kann, mussten einige Mitarbeiter ihre Verwandtschaft wieder ausladen, weil sie sich das Weihnachtsessen nicht leisten konnten. KTM-Mitarbeiter sollen laut offizieller Unternehmenskommunikation sozialverträglich das Unternehmen verlassen, allerdings liest man in manchen Medien dennoch etwas anderes. So wendeten sich einige Arbeitnehmer an österreichische Medien und haben schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen erhoben. Wer die Blanko-Vorlage zum vorzeitigen Austritt nicht unterschrieb, bekam ein Einzelgespräch, wo dann angeblich Druck auf die Mitarbeiter ausgeübt wurde. Alternativ wären auch Arbeiten in anderen Abteilungen angeboten worden, zum Beispiel im Lager.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die „KTM-Krise“ weiter entwickelt. Wir bleiben weiter an dem Unternehmen dran.

WICHTIG: Die KTM Fahrrad GmbH, die unter der Marke KTM Fahrräder vertreibt, ist nicht Teil von Pierer Mobility und handelt unabhängig.