Viele Pedelec-Besitzer fragen sich ja zu recht, wie sie möglichst lange Spaß an ihrem wertvollen Pedelec haben können. Ein Bauteil, welches durch falsche Behandlung frühzeitig den Geist aufgeben kann, ist die Batterie.
Landläufig ist man normalerweise der Meinung, dass man seinen Akku zuerst ganz entladen sollte, bevor man ihn dann wieder ganz voll auflädt. Laut einem kürzlich erschienenen Bericht von ExtraEnergy.org ist aber das Gegenteil der Fall.
Um ihre Pedelec Akku Lebensdauer zu verlängern, muss also genau entgegen der üblichen Meinung vorgegangen werden.
Hybridautos als Beweis für diese Vorgehensweise
Der Bericht entlarvt die eingesessene Denkweise als Irrglaube und gibt Hybridautos als Beispiel dafür an. In diesen wird die Batterie permanent wechselnd ent- bzw. aufgeladen.
So kommen über die Gesamt-Lebensdauer mehrere 10 000 Teil-Ladezyklen zusammen. Trotzdem wird von den Herstellern von Hybridfahrzeugen eine Garantie von 100 000 Kilometer oder acht Jahren gegeben.
Bei stetiger Tiefentladung der Batterien wäre bei ca. 500 Zyklen die Grenze der Lebensdauer erreicht. In Hybridfahrzeugen jedoch wurde bewiesen, dass Akkumulatoren, die weder ganz leer entladen noch voll geladen werden, die höchste Lebensdauer erreichen.
So erreichen diese Batterien bei größter umgesetzter Energiemenge auch den höchsten Nutzwert.
Meist zählt nur der erste Eindruck
Oftmals ist es jedoch so, dass auf die lange Lebensdauer einer Batterie nicht das größte Augenmerk gelegt wird. Vielmehr wird die Kapazität des Akkus priorisiert, um einen positiven ersten Eindruck zu erreichen.
Gerade bei vielen Smartphones und Notebooks ist das so. Eine kurze Lebensspanne der Batterie wird von den Herstellern dabei bewusst in Kauf genommen. Durch eine intelligente Ladeelektronik, welche die Ladung und Entladung der Batterie regelt, könnte aber auch hier die maximale Lebensdauer der eingesetzten Batterie erreicht werden.
Im Pedelec-Bereich spielt der Preis des Akkus eine große Rolle
Auch bei Pedelec Batterien wird häufig nicht auf Batteriesysteme mit hoher Lebensdauer geachtet. Meistens diktiert der Preis, welcher Batterielieferant den Vorzug des Herstellers bekommt.
Zudem ist die Sensibilisierung der Käufer und Interessenten nicht besonders hoch. Vorrangig werden günstige Angebote bevorzugt – die kürzere Lebensdauer des Akkus und damit die sinkende Sicherheit des Batteriesystems gehen damit einher.
Erkenntnis wird durch Erfahrungsberichte von Nutzern bestätigt
Im Alltagsbetrieb eines Pedelecs kann man die Wirkung der dauernden Tiefentladung und der Vollladung sehen. Nach kurzer Zeit lässt die Akku-Kapazität etwas nach und sinkt nach zwei Jahren deutlich.
Diese Verminderung der Kapazität ließe sich mit kleinen Teilladungen z.B. am Arbeitsplatz oder zu Hause jedoch einschränken oder ganz vermeiden. So könnte die Lebensdauer eines Akku auf mehr als das Doppelte gesteigert werden.
Ratschläge für eine lange Pedelec Akku Lebensdauer
Verwendung
Unmittelbar nach Ende der Nutzung des Pedelecs die Batterie wieder aufladen. Die zuvor entnommene Energiemenge spielt dabei keine Rolle.
Lagerung
Akku nicht unter 10 Grad Celsius wieder aufladen.
Trocken und kühl aufbewahren, aber Durchfrostung vermeiden.
Soll der Akku länger gelagert werden, die Batterie zuerst ganz voll aufladen und im Verlauf der Lagerung in regelmäßigen Abständen nachladen. Bei manchen Systemen genügt sogar ein Abstand von sechs Monaten (Panasonic).
Buchtipp
Falls Sie sich noch ein bisschen mehr in die Pflege und Behandlung von Akkus, diverse Ladetechniken und die Unterschiede der einzelnen Akkuarten einlesen möchten, so sei Ihnen das folgende Buch wärmstens empfohlen.
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