Soeben wurde das Mokumono Polder vorgestellt, das neueste E-Bike der einzigartigen Marke aus den Niederlanden. Es folgt in Sachen Produktion der zuvor vorgestellten Philosophie des Unternehmens, die einen fast gänzlichen Verzicht auf außereuropäische Bauteile zur Folge haben soll. Mit dem neuesten Modell kommt man diesem Ziel schon beträchtlich nah und macht die Produktion so gut wie unabhängig von asiatischen Lieferanten. Hier alle weiteren Informationen zur Neuheit aus Amsterdam.
Mokumono Polder im Detail
Für das Polder hat Mokumono die Fertigungstechnologie für den Rahmen nicht geändert. Hier werden die Aluminiumbleche in einem von der Automobilindustrie durchweg benutzten Verfahren in Form gepresst und dann beide Hälften per Roboter zusammengeschweißt. Im Gegensatz zu den Delta-Modellen (Delta C und Delta S) ist der Rahmen des neuesten E-Bikes der Marke aber jetzt modular aufgebaut.
So ist jetzt im Rahmen ein Stauraum untergebracht, der geöffnet werden kann. Somit kann die Batterie einfach herausgenommen, ausgetauscht oder auch durch Batterien von Drittherstellern ersetzt werden. Dadurch wird die Lebensdauer des neuen E-Bikes von Mokumono deutlich erhöht, was an den erstklassigen Komponenten und auch an dem, laut der Macher unzerstörbaren Rahmen, liegt.
Theoretisch könnte man so über Jahrzehnte mit dem Mokumono Polder auf der Straße unterwegs sein, was ebenso zur Nachhaltigkeitsstrategie der Marke gehört, wie die hohen Qualitätsstandards, die angesetzt werden. Tom Schiller, der das Unternehmen zusammen mit seinem Zwillingsbruder Bob Schiller gegründet hat, teilt zur Neuheit mit:
Und sein Bruder Bob Schiller fügt hinzu:
Auch das Polder wird von einem Hinterradnabenmotor angetrieben, welcher klein, aber dennoch leistungsstark sein soll. Er kommt von Innotorq (kürzlich gekauft von Fazua) und stellt 35 Newtonmeter bei 250 Watt Leistung zur Verfügung und wird durch einen innovativen Drehmomentsensor gesteuert.
Das Polder ist ebenfalls als Singlespeed entworfen worden, wie schon die anderen Modelle der Marke. Über einen Zahnriemen von Gates wird die vom Fahrer erzeugte Antriebskraft an das Hinterrad weitergegeben. Schalten ist überflüssig, kann aber wahrscheinlich bei steileren Ansteigen einen erhöhten Krafteinsatz des Fahrers notwendig machen.
Die Energieversorgung übernehmen eigens von Mokumono designte Batterien, die entweder 360 Wh oder auch 540 Wh an Kapazität mitbringen. Für die kleinere Batterie gibt Mokumono eine Reichweite von 80 Kilometern an, für die größere dann sogar 120 Kilometer. Geladen wird per 3A-Ladegerät mit magnetischem Rosenberger-Stecker.
Der Akku findet dabei im Oberrohr Platz und kann einfach herausgenommen und zum Beispiel in der Wohnung geladen werden. Zudem kann er als Powerbank für andere Geräte dienen. Das Akkufach ist so gestaltet, dass es auch kleinere Batterien gut aufnehmen und fixieren kann, da wohl die Akkus in Zukunft bei gleicher Energiedichte immer kleiner werden.
Eingebaut versorgt die Batterie eine USB-Buchse zum Aufladen des Smartphones mit Energie, zudem findet sich im Akku-Fach eine spezielle Abteilung, wo man Apple Airtags, Samsung Smarttag oder ähnliche Tracker unterbringen kann und so das E-Bike unterwegs verfolgen kann. Anders als zuvor wird es auch nur eine Rahmengröße geben, die Nutzern von 165 bis 195 cm Körpergröße passen soll.
Waren die bisherigen E-Bikes von Mokumono in Sachen Konnektivität eher rudimentär unterwegs, so hat man nun in dieser Hinsicht ebenfalls aufgerüstet. So kann man das Mokumono Polder per Bluetooth mit seinem Smartphone verbinden und erhält damit eine Funktionalität auf Höhe der Zeit.
Beispielsweise erkennt das E-Bike dann die Annäherung seines Besitzers und schaltet sich eigenständig ein. Die umfänglich aktualisierte Mokumono-App kann aber noch mehr und bietet alles, was man von einer modernen E-Bike-App erwartet, auch eine Anpassung der Fahrstufen nach individuellem Wunsch. Zudem läuft eine Diagnose im Hintergrund und meldet dem Nutzer eventuelle Probleme eigenständig.
Hydraulische Scheibenbremsen von Hope sollen das Pedelec dank Bremsscheiben mit Durchmesser von 160 mm zuverlässig in jeder Situation stoppen und für Sicherheit sorgen. In Sachen Sichtbarkeit hat das Team von Mokumono mit Spanninga zusammengearbeitet und exklusive Front- und Rücklichter entwickelt, die sich bestens in das Design des E-Bikes einfügen.
Im Lenker, der auf den ersten Blick dem eines Moustache Lundi oder Specialized Como ähnelt, ist mittig eine SP Connect-Halterung angebracht, die das Smartphone des Nutzers sicher aufnehmen kann. Die Kontaktpunkte werden von ergonomischen und langlebigen Komponenten von Brooks bezogen. Insgesamt wiegt das Mokumono Polder mit hauseigenen Aluminium-Schutzblechen nur 20 Kilogramm, trotz des massiv erscheinenden Rahmens.
Mokumono Polder
Motor: Innotorq 36V, 250 W, 35 Nm
Batterie: Mokumono, 360 Wh (optional 540 Wh)
Display: Smartphone mit Mokumono-App
Rahmen: Mokumono Aluminium Monocoque
Gabel: Mokumono Aluminium, starr
Schaltung: Singlespeed, Gates Zahnriemen
Bremsen: Hope, 160 mm v/h
Kurbelgarnitur: Miranda Delta
Sattelstütze: starr
Sattel: Brooks Cambium C67
Laufräder: Rad15
Reifen: Vredestein Icon 29×2.2″
Gewicht: 20 kg
zul. Gesamtgewicht: n/a
Preis: 2.590 EUR
Das Mokumono Polder kann in 40 unterschiedlichen Farben bestellt werden und erlaubt so eine sehr hohe Individualisierung. Durch das „Right to Ride“-Prinzip, welches mit dem neuen Modell beim Unternehmen aus Amsterdam eingeführt wird, sollen alle notwendigen Teile für mindestens zehn Jahre vorgehalten werden.
Sollte eine Reparatur notwendig sein, kommt ein Techniker zum Kunden und repariert das E-Bike, ohne zusätzliche Kosten oder Kleingedrucktes. Ab heute werden Vorbestellungen für das Modell angenommen. Die Auslieferung soll dann im September beginnen.
Fazit
Mit seinem dritten E-Bike baut das Team von Mokumono seine selbst auferlegte Philosophie der globalen Unabhängigkeit weiter aus. Das Polder ist das erste E-Bike der Marke, welches dem gesteckten Ziel mit über 90 % Komponenten aus Europa bereits sehr nahekommt. Auch im Design konnte man trotz ähnlicher Fertigungstechnologie zu den Vorgängern noch einen großen Schritt in Richtung Eigenständigkeit weitergehen. Das Mobilitätsversprechen, welches die Marke zudem eingeführt hat, hebt die Modelle weiter von der Konkurrenz ab. Wir sind gespannt auf die erste Testfahrt mit dem Modell und werden dann hier berichten.
Mehr unter www.mokumono.com.