Verbesserung der Infrastruktur dringend erforderlich, Vorbehalte gegen Elektromobilität bleiben bestehen
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Die Deutschen bekennen sich weiterhin zur Bedeutung von Maßnahmen im Klimaschutz. Doch der jüngste Mobilitätsmonitor 2024 zeigt, dass die Bereitschaft, sich für Elektromobilität zu engagieren, rückläufig ist. Lediglich 17 Prozent der Befragten erwägen die Anschaffung eines E-Autos, ein neuer Tiefstwert, wie aus der repräsentativen Allensbach-Umfrage im Auftrag von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hervorgeht.

Im Energie- und Mobilitätssektor sehen viele Deutsche Potenzial für Verbesserungen im Klimaschutz. Laut der aktuellen Umfrage betrachten 62 Prozent den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs als wichtigen Ansatzpunkt, gefolgt von der Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen- und Wasserwege (60 Prozent). Die Reduktion fossiler Brennstoffe wird von der Hälfte der Befragten als entscheidend für den Klimaschutz angesehen.

Eine bemerkenswerte Kontinuität zeigt sich im Mobilitätsverhalten: Trotz kurzfristiger Störungen durch die Pandemie bleibt das Auto das wichtigste Verkehrsmittel, wobei 76 Prozent der Autofahrenden es regelmäßig nutzen. Doch gerade im Bereich der nachhaltigen Mobilität gewinnen alternative Fortbewegungsmittel wie Fahrrad und E-Bike zunehmend an Bedeutung.

Besonders in Städten steht das Fahrrad im Fokus, wobei ein Drittel der dort lebenden Menschen sich mehr Radwege wünscht. Diese Nachfrage unterstreicht die Bedeutung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur, um die Attraktivität des Fahrradfahrens zu steigern und den Verkehr zu entlasten.

Im Bereich der Elektromobilität bietet das E-Bike eine vielversprechende Alternative zum Auto. Mit geringeren Anschaffungskosten und einer bereits bestehenden Infrastruktur an Fahrradwegen und -parkplätzen stellt das E-Bike eine attraktive Option für kurze Strecken und den innerstädtischen Verkehr dar. Insbesondere in Kombination mit dem öffentlichen Nahverkehr kann das E-Bike einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen leisten.

Dennoch bleiben auch hier Informationsdefizite und Vorbehalte bestehen. Eine fundierte Aufklärung über die Vorteile und Möglichkeiten von E-Bikes ist notwendig, um das Potenzial dieser umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel voll auszuschöpfen und die Mobilitätswende voranzutreiben.

Insgesamt verdeutlicht der Mobilitätsmonitor 2024 die anhaltende Bedeutung von Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität. Die Verbesserung der Infrastruktur für Fahrräder und E-Bikes sowie eine fundierte Informationspolitik sind entscheidend, um die Herausforderungen der Mobilitätswende zu bewältigen und die Akzeptanz von Elektromobilität zu steigern.

Quelle: acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften

Die Ergebnisse des Mobilitätsmonitors 2024 zeigen deutlich, dass viele Menschen in Deutschland beim Thema E-Mobilität noch weitere Informationen benötigen. Fast die Hälfte der Befragten traute sich bei der Frage nach der geschätzten Ladezeit eines E-Autos keine Angabe zu. Auch Fortschritte bei der Ladeinfrastruktur und Reichweite werden von der Bevölkerung scheinbar nicht wahrgenommen. Wir brauchen hier dringend weitere gemeinsame Anstrengungen, um den Menschen das Wissen für eine fundierte Meinungsbildung zur Verfügung zu stellen“, kommentiert acatech Präsident Thomas Weber.

Quelle: PM acatech
Grafiken: acatech