Über den europäischen Markteintritt von MIVICE haben wir hier vor kurzem berichtet. Das chinesische Unternehmen, welches nach europäischen Standards arbeitet und ein entsprechendes Qualitätsniveau aufweisen kann, wartet mit einem umfänglichen Produktkatalog auf. Abgesehen von Batterien finden sich in diesem verschiedene Motoren, Controller, Sensoren und Displays, so dass OEMs sich ihr Antriebssystem nach speziellen Bedürfnissen zusammenstellen können. Auf der Eurobike in Frankfurt haben wir uns die Produkte von Steffen Krill, dem neuen Marketing Director von MIVICE, genauer zeigen lassen.
Vielfältiges Produktangebot
Auf der Eurobike 2022 hat MIVICE sein weitreichendes Produktportfolio ausgestellt. Neben Motoren, hat man auch diverse Controller, Drehmomentsensoren für den Einbau ins Tretlager und HMI- bzw. Display-Varianten im Produktkatalog.
Motoren
Der chinesische Hersteller bietet verschiedene Antriebe an: Frontmotoren, Heckmotoren und auch einen Mittelmotor. Der M060 Frontmotor beispielsweise leistet mehr als 35 Newtonmeter und ist mit Scheibenbremsen kompatibel. Für 26-Zoll-Räder gibt MIVICE eine Effizienz von größer 80 Prozent an.
Hinterradantriebe bieten die Chinesen deren drei Varianten an, zwei davon sind im 36V-Segment positioniert, einer im 48V-Bereich. Die M070 bzw. M080 Motoren, die mit 36 Volt betrieben werden, sind kleiner und leichter (max. 2,5 kg) und stellen ein Drehmoment von 35 bzw. 40 Nm zur Verfügung. Sie sind mit 250 W oder auch mit 350 W Nennleistung zu haben.
Der M090 Motor mit 48V hingegen wiegt mit 4,5 Kilogramm fast das Doppelte, kann dafür aber mit einem Drehmoment von mindestens 75 Newtonmeter überzeugen. Mit einer Nennleistung von 500 bzw. 750 Watt können damit allerdings nur S-Pedelecs, nicht aber reguläre Pedelecs betrieben werden.
Der X700 Mittelmotor kann entweder mit 36V oder mit 48V betrieben werden und kommt mit einer Nennleistung von 250 Watt. Er ist mit 3,5 kg nicht der leichteste Antrieb am Markt, bringt dafür aber ein Drehmoment von über 100 Nm mit. Zudem wartet er mit ISIS-Anbindung, Lichtausgang und Sensoren für Kadenz, Drehmoment und Geschwindigkeit auf. Überdies bietet er optional Schalt- und Bremsunterbrechung an.
Controller
Das Team von MIVICE stellt eine Auswahl von fünf verschiedenen Controllern für diverse Einsatzzwecke zur Verfügung. Je nach Anwendungsfall kann man so den optimalen Controller finden, der sich dann noch auf die besonderen Bedürfnisse anpassen lässt.
Drehmomentsensor
Für die Nutzung seiner Front- und Hinterradantriebe benötigt man einen Sensor für die eingebrachte Trittkraft, den MIVICE mit dem S200 Drehmomentsensor auch im Programm hat. Dieser kann Drehmomente von 0 bis 100 Nm messen (anpassbar), wobei er ein maximales Eingangsdrehmoment von 250 Nm aufweist.
Display
Die Chinesen bieten weiter zwei LED-Displays bzw. HMIs an, die über UART ins System eingebunden werden können. Beides sind Farbdisplays, wobei das kleinere mit 1,44″ TFT für die Montage am linken Lenkergriff, das andere mit 3.5″ TFT für die Platzierung am Vorbau vorgesehen ist. Eine Verbindung mit dem Smartphone ist möglich, genauso wie die Spiegelung der Anzeige auf der Smartwatch.
Auf der Eurobike hatte MIVICE einige Muster dabei, in denen Motoren der Chinesen verbaut waren. Ein vollgefedertes E-Mountainbike mit Kettenschaltung, ein ebenfalls mit dem Tretlagerantrieb ausgerüstetes Singlespeed-eBike und auch ein E-Urbanbike mit dem M080 Heckantrieb.
Mehrere Marken verbauen bereits Antriebe von MIVICE in ihren Serienmodellen, darunter Tenways, Little John Bikes und SachsenRAD, um nur einige zu nennen. Wir sind gespannt, wie sich die Antriebe fahren lassen und werden dann hier berichten. Ebenso werden wir MIVICE und deren weitere Entwicklung beobachten.
Mehr auch unter www.mivice.com.