Die Consumer Electronic Show in Las Vegas ist die größte Tech-Messe der Welt und wird von vielen Unternehmen genutzt, um ihre größten technischen Highlights erstmals zu präsentieren. Anders als die meisten Besucher, die per Flieger anreisen, wird Max Lippe am Morgen des 31. Dezember 2017 mit dem E-Bike zur CES starten. Dahinter steckt eine Werbeaktion des Herstellers des Electron Wheels und dem Tech-Giganten Google, der die Tour auch finanziert.
Zudem hat das Unternehmen das E-Bike werbewirksam mit dem Google Assistant ausgestattet, jenem smarten Assistenten, welcher seinen Nutzern überall und jederzeit zu Diensten sein soll. Schon bald könnte die Entwicklung, die Google derzeit mit aller Macht in den Markt drückt, dann auch im Fahrradbereich Gang und Gäbe sein. Dies wird allerdings noch etwas dauern, denn die Version, mit welcher Max Lippe unterwegs ist, befindet sich noch im Beta-Stadium.
Aber auch für das Electron Wheel wird die rund 4500 Kilometer lange Strecke zur Bewährungsprobe, denn die 2. Generation des Nachrüstantriebs wurde erst vor wenigen Monaten vorgestellt und befindet sich noch in der Testphase vor dem offiziellen Verkaufsstart.
Das Electron Wheel selbst wird als smartes Nachrüst-Set zur Umrüstung des eigenen Fahrrades beschrieben. Allerdings darf das umzurüstende Modell keine Scheibenbremsen besitzen und muss zwingend mit Felgenbremsen ausgerüstet sein. Dabei scheiden schon einmal die meisten hochwertigen Fahrräder aus, denn an seine Rennmaschine wird wohl kaum jemand dieses flächig verkleidete Vorderrad für über 700 USD schrauben. 😉
Das Electron Wheel ist ein All-in-One System, welches in einem kompletten Vorderrad nahezu alles mitbringt, was man zum Betrieb benötigt. Einzig ein spezieller Sensor, welcher sich drahtlos mit dem System verbindet, muss am Pedal des Fahrrades befestigt werden, damit das System erkennt, ob und wie kräftig der Fahrer in die Pedale tritt.
Der Rest des Antriebs befindet sich, wie gesagt, unter einer flächigen Verkleidung, die im Durchmesser fast das ganze Vorderrad ausfüllt und zudem auch breiter als das Vorderrad selbst ist. Das Herzstück stellt dabei ein Vorderrad-Nabenmotor mit 400 Watt Leistung dar, der von einem Akku nicht genannter Kapazität mit Energie versorgt wird. Auch die Steuerung, die mit smarter Technologie und Bluetooth-Konnektivität ausgerüstet ist, befindet sich dort.
Der Akku und die Elektronik läuft komplett mit dem Rad um, und muss also immer mit beschleunigt und auch abgebremst(!) werden, was nach unserer Meinung ein ziemlicher Nachteil ist. Zudem bietet das Gehäuse auch viel Angriffsfläche für Seitenwind, was sich speziell am lenkbaren Vorderrad nicht besonders gut macht. Für das Showfahren an der Strandpromenade, wie hier im Werbevideo des Herstellers gezeigt, sollte es sich aber besonders gut eignen.
Geladen wird das Electron Wheel direkt am Vorderrad per integrierter Lade-Buchse, wobei sich der Protagonist der Ride-to-CES Tour hier keine großen Sorgen machen muss. Hier ist ein Begleitfahrzeug dabei, welches insgesamt sechs immer voll geladene E-Bikes im Gepäck hat. Die laut Hersteller per Akkuladung erzielbare Reichweite von rund 80 Kilometern spielt dann nicht mehr die ausschlaggebende Rolle. 😉
Gesteuert wird das Electron Wheel normalerweise über die spezielle App des Herstellers, in welche nun die Google Assistant Funktionalität integriert wurde. So kann nicht nur die Unterstützungsstufe per Sprachbefehl angepasst werden, sondern auch Informationen zum Batteriestatus oder weitere Statistiken einfach abgerufen werden. Max Lippe muss dazu Kopfhörer mit integrierten Mikrofon tragen, damit eine Bedienung auch während der Fahrt sichergestellt ist.
Ganze 17 Stunden pro Tag möchte der Protagonist auf seiner Tour mit dem E-Bike zu CES so fahren, die ihn quer durch die USA und eine Vielzahl an Bundesstaaten bringen soll. Hier könnte auch das aktuelle Wetter dem erfahrene Radler ein Schnippchen schlagen. Trotzdem sind wir gespannt, ob er rechtzeitig ankommt und wünschen dazu “Gutes Gelingen”!