Nachdem Beschäftigte der Mifa-Bike GmbH in der letzten Woche in einer Kundgebung vor dem Werk demonstriert hatten, scheint nach diversen Verhandlungen nun auch die Einigung mit der Eigentümer-Familie von Nathusius über ein bereits zugesagtes Massedarlehen in trockenen Tüchern.
Laut Aussage des Insolvenzverwalters Lucas Flöther fehlen jetzt nur noch die Zustimmung des Insolvenzgerichtes und des Mifa-Gläubigerausschusses, um die 3,5 Millionen Euro für den Kauf dringend benötigter Fahrradkomponenten zu nutzen.
Bisher ist zwar noch kein Großkunde abgesprungen, allerdings wird es für die Mifa einfacher sein, einen neuen Investor zu finden, wenn eine grundsätzliche Liquidität und Produktivität gegeben sind. Mithilfe des neuen Kredits sollen die benötigten Teile in China bestellt werden und damit die Bestellungen einiger Großkunden abgearbeitet werden. Hoffentlich kommt den Sachsen-Anhaltinern nicht das chinesische Neujahr (CNY) und die anschließenden Frühjahrsferien in die Quere.
Vor dem Beginn der Produktion müssen allerdings noch einige Produktionslinien aus der Innenstadt von Sangerhausen in die neue Halle umgezogen werden, welche übrigens nicht der Mifa-Bike GmbH selbst, sondern der von Nathusius Vermögensverwaltung gehört. Die Mifa-Bike GmbH muss für die Miete der Halle rund 120.000 Euro monatlich an Miete bezahlen.
Mit Hilfe eines internationalen Beratungsunternehmens wird derweil aktiv nach Investoren gesucht. Laut ersten Berichten soll unter anderem die indische Hero Cycles am Unternehmen Interesse zeigen. Aber auch diverse Finanzinvestoren haben Signale gesendet, sich am insolventen Unternehmen beteiligen zu wollen.
Wir hoffen, dass bald wieder Ruhe am Standort in Sangerhausen einkehrt und man sich dort auf die Herstellung von qualitativ hochwertigen Fahrrädern und E-Bikes konzentriert, ohne dabei Rekorde wie die kostengünstigste Produktion in Europa etc. anzupeilen. Denn das scheint weniger erfolgreich zu sein…
Mit Material des MDR und der Volksstimme Magdeburg.