Die McLaren E-Mountainbikes, die aktuell angeteasert wurden, sollen sich in Design und Leistung auf dem Niveau der Supersportwagen bewegen, die ebenfalls diesen Markennamen tragen. Auf den Markt gebracht werden diese aber mithilfe des australischen Unternehmens n+, das sich auch schon für den Markteintritt der E-Bikes unter dem Label Mercedes-AMG F1® verantwortlich zeigte. Hier wie dort wirft man jeweils mit Superlativen um sich.
McLaren E-Mountainbikes im Detail
Ein „Hypercar“ auf zwei Rädern sollen die neuen Extreme und Sport E-MTBs unter der Marke McLaren sein und sollen alles bisher Dagewesene so ziemlich übertreffen, wie man auf der Webseite zu den McLaren E-Bikes lesen kann. Es handelt sich dabei um ein E-AllMountain und ein E-Hardtail.
Rahmen & Design
Über 1000 Stunden an Arbeit möchte das Team von McLaren Designern in die Gestaltung des Rahmens mit seinem hohen Sichtcarbon-Anteil gesteckt haben, welches ein bisher kaum gesehenes Level an Handwerkskunst und Detailliertheit mitbringen soll.
Über geometrische Werte schweigt man sich bei McLaren aber aus, hier kann man eher schlecht als recht nur anhand der Bilder eine Einordnung versuchen. Überhaupt wirkt der Rahmen wie aus der Zeit gefallen und ziemlich klobig, wie man es vor Jahren noch des Öfteren sah.
McLaren hat laut eigener Aussage aber viel Erfahrung im Designen von Komponenten aus Carbon und das McLaren-Designteam, das die E-MTB-Rahmen entworfen hat, teilt zu ihrer Arbeit dann auch mit:
Über die Struktur und den Schichtaufbau des Carbons hinaus haben die Ingenieure von McLaren mehr als 1.500 Stunden damit verbracht, die Rahmen zur Class A Oberflächenqualität zu perfektionieren; laut der Macher ein unglaublich detailliertes Niveau der digitalen Formgebung, das normalerweise außerhalb der High-End-Automobilindustrie nicht zu sehen ist.
Motor & Akku
Aus dem speziell angepassten Antrieb macht man ebenfalls ein Geheimnis und verrät nur Eckdaten wie das hohe Drehmoment von 121 Nm. Hierzulande wird der Motor auf 250 W geregelt sein und in der Spitze kurzfristig 550 Watt leisten. Zum Vergleich: ein Bosch CX liegt hier mit 600 Watt darüber.
In Sachen Gewicht kann der Antrieb ebenfalls nicht punkten, denn der Motor kommt auf 3,6 kg und ist damit rund 700 Gramm schwerer als der Performance Line CX (2,9 kg). Außerhalb von Europa gibt es das Modell auch mit 600 Watt Dauerleistung und 161 Nm.
Hinsichtlich der Baugröße wirkt der Motor wuchtig und nicht mehr auf der Höhe der Zeit (eventuell gedrosselter Bafang M620 UltraDrive). Was unter dem mit McLaren-gelabelten Gehäuse steckt, kann man daher nur erahnen. Er kommt mit vier Unterstützungsstufen: Off, Eco, Trail und Sport
Der Akku ist herausnehmbar, wie es aussieht und bringt eine Kapazität von 540 Wh mit. Ebenfalls scheint dies angesichts der Leistung unterdimensioniert und passt auch nicht zum massiven Unterrohr des Rahmens.
Überdimensioniert erscheint dafür das Cockpit, welches sich im One-Piece-Design Carbonlenker wiederfindet und scheinbar ein größeres Display mitbringt als so manches Smartphone.
Auf dem sogenannten digitalen Dashboard im Style der Cockpits der Hypercars finden Nutzer dann die zentrale Steuerung für das E-Mountainbike.
Man kann laut der Macher die Leistungseinstellungen während der Fahrt ändern, wichtige Messwerte im Auge behalten und die Einstellungen nach Bedarf unterwegs anpassen.
Fahrwerk & Ausrüstung
Die neuen McLaren E-Mountainbikes wird es als Mullet-Fully mit einem 160/145-mm-Fahrwerk geben und auch als 29er-Hardtail mit 140 mm. Die Federelemente kommen von Rock Shox, einmal die Lyrik gepaart mit Deluxe Select + Dämpfer und zum anderen die Pike Gabel.
Beim Extreme-Modell schaltet man elektronisch via Sram XX Eagle AXS Transmission, beim E-Hardtail dann mechanisch mit der Sram GX Eagle. Bei den Bremsen setzen beide Varianten auf die Sram G2 RE in Verbindung mit großen Bremsscheiben.
Auf den Laufrädern aus Carbon werden Pirelli Scorpion Enduro Reifen aufgezogen, die in ihrer Nutzbarkeit sehr vielseitig sind. Das Fully ist mit einer Variostütze ausgestattet, während das E-Hardtail mit einer starren Sattelstütze auskommen muss.
Erwähnenswert ist noch das Frontlicht, welches unterhalb des Cockpits angebracht ist und dem Nutzer Abblend- und Fernlicht bereitstellt, welches im Maximum eine Lichtleistung von 1550 lumen bereitstellt.
Modellübersicht
McLaren Extreme 250 2024
Motor: n/a, 250 W, 121 Nm
Batterie: n/a, 540 Wh
Display: großes, farbiges Zentraldisplay im Cockpit
Rahmen: Carbon, 145 mm
Gabel: Rock Shox Lyrik, 160 mm
Dämpfer: Rock Shox Deluxe Select+
Schaltung: Sram XX Eagle AXS Transmission, 1×12
Bremsen: Sram G2 RE, 200 mm v/h
Sattelstütze: Dropper post
Sattel: n/a
Laufräder: Carbon eMTB-specific 29″/27,5″ v/h
Reifen: Pirelli Scorpion Enduro M / Pirelli Scorpion Enduro R v/h
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: n/a
Preis: 11.150 EUR
McLaren Sport 250 2024
Motor: n/a, 250 W, 121 Nm
Batterie: n/a, 540 Wh
Display: großes, farbiges Zentraldisplay im Cockpit
Rahmen: Carbon
Gabel: Rock Shox Pike, 140 mm
Schaltung: Sram GX Eagle, 1×12
Bremsen: Sram G2 RE, 200/180 mm v/h
Sattelstütze: rigid
Sattel: n/a
Laufräder: Carbon eMTB-specific 29″/27,5″ v/h
Reifen: Pirelli Scorpion Enduro M
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: n/a
Preis: 8.400 EUR
Die Modelle können ab sofort bestellt werden.
Fazit
Ob der bekannte Markenname McLaren dabei hilft, ein E-Mountainbike zu verkaufen, das hinsichtlich des Designs und der Technik nicht ganz auf der Höhe der Zeit zu sein scheint? Wahrscheinlich schon, denn dies hat wohl bei anderen Marken wie Kawasaki, Jeep, NASA, Rover oder Garelli auch schon geklappt. Denkbar ist auch, dass sich Besitzer ein solches E-Mountainbike nur als Ergänzung zu ihrem Hypercar von McLaren holen, damit die „Sammlung“ in der Garage auch vollständig ist. Gefahren wird dann vielleicht sogar überhaupt nicht. Was meint ihr dazu?
Mehr Informationen stehen auf der Webseite von McLaren Bikes zur Verfügung.