Viele Autohersteller haben inzwischen ihre Interpretation eines E-Bikes oder Pedelecs gezeigt – jetzt wurden auf dem 84. Genfer Autosalon die neuen Kia Pedelecs vorgestellt.
Mit den zwei neu entwickelten Elektrorädern möchte der südkoreanische Kia-Konzern ein breites Publikum ansprechen.
Mit besonderen Innovationen in technischer Konzeption, Bauweise und Produktion hebt sich Kia dabei von den üblichen Prozessen ab – ganz nach ihrem Motto: “The Power to Surprise”.
Der Fahrradbau ist Kia allerdings nicht gänzlich unbekannt, schließlich hat man im Jahre 1944 als Fahrradhersteller in Korea angefangen.
Kia Pedelec in zwei Varianten
Das neu entwickelte Kia Electric Bicycle (KEB) wurde im Forschungs- und Entwicklungszentrum von Kia in Namyang (Südkorea) entworfen. Um eine breite Zielgruppe zu erreichen, hat man sowohl ein Mountainbike als auch ein Citybike gestaltet.
Beide werden von einem 250-Watt-Elektromotor im Hinterrad angetrieben, welcher bis zu 45 Newtonmeter Drehmoment bereitstellt. Die notwendige Energie liefert ein Lithium-Ionen-Polymer-Akku (36 Volt, 10 Ah), welcher in beiden Varianten leicht entnehmbar positioniert ist. Der Akku ist für eine Reichweite von 40 Kilometern gut (Citybike-Variante) und kann in vier Stunden wieder aufgeladen werden.
Beide Kia Pedelecs unterstützen den Fahrer bis zu 25 Stundenkilometer und wiegen ca. 20 Kilogramm. Beim Mountainbike ist die Batterie am Unterrohr befestigt, während diese beim Citybike auf dem Gepäckträger befestigt ist.
Das Citybike überzeugt mit seiner Bequemlichkeit und Komfort, der sich unter anderem mittels seinem tiefen Durchstieg, den 28-Zoll-Laufrädern und Schmutzfängern an den Schutzblechen definiert.
Das Mountainbike soll sportliche Fahrer ansprechen und kommt auf 26-Zoll-Rädern mit Crossreifen daher, während es vorne über eine RockShox Federgabel mit 100 Millimeter Federweg verfügt.
Der Rahmen, die Elektromotoren und die Akkus werden in Korea hergestellt, Komponenten wie mechanische Scheibenbremsen und Schaltungen steuert Shimano bei. Die Endmontage der beiden Kia Pedelecs erfolgte in Deutschland.
Innovationen im Konzept, in der Bauweise und im Produktionsverfahren
Besonderheiten finden in der Herstellung des Rahmens statt. Anders als die meisten der heutigen Fahrradrahmen wurden diese nicht per Hydroforming gefertigt, sondern mit einer eigens dafür entwickelten Produktionsmethode, die ein modernes Metall-Stanzverfahren und einen automatisierten Schweißprozess beinhaltet.
So werden die Rahmen der beiden Kia Pedelecs zuerst ausgestanzt und gepresst und die zwei Hälften danach mittels Roboter verschweißt. Dabei kann ein immer gleicher Qualitätsstandard aufrecht erhalten werden. Dieser entspricht zudem den Standards der Automobilindustrie.
Das Fertigungsverfahren ist erheblich komplexer und auch kostenintensiver als heute übliche Methoden. Allerdings hat man auch deutlich mehr Gestaltungsspielräume und kann neuartige Beschichtungen und Konstruktionsstrukturen einfließen lassen. Auch die Verarbeitung von Aluminium oder rostfreiem Stahl ist möglich.
Der mittels dieser Methode hergestellte Monocoque-Rahmen des Kia Pedelec sieht daher auch eher wie ein Carbon-Rahmen aus, obwohl er aus Metall besteht. Ob sich diese Produktionsmethode durchsetzt, bleibt allerdings abzuwarten.
Preis und Verfügbarkeit
Einen Preis für die neuen Kia Pedelecs nannte der koreanische Hersteller noch nicht, allerdings könnten die E-Bikes wohl sehr schnell in die Produktion gehen. Dabei kommt es natürlich auf das Kaufinteresse des Publikums an.