Die Ergebnisse des Fahrrad-Monitors 2021 liegen vor. Sie zeigen: Der Boom des Fahrrads setzt sich fort. Das Rad hat im Verkehrsmittelvergleich das höchste Wachstumspotential. In Zukunft wollen 41 Prozent der Menschen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren häufiger Rad fahren. Bei den Jüngeren (14 bis 29 Jahre) ist der Wunsch nach einer häufigeren Fahrrad-/Pedelec-Nutzung mit 49 Prozent am stärksten ausgeprägt. Die größte Bereitschaft zur häufigeren Nutzung von emissionsarmen oder emissionsfreien Verkehrsmitteln findet sich in den Großstädten.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (2021): “Die Ergebnisse des Fahrrad-Monitors zeigen, dass die Radverkehrsoffensive des Bundesverkehrsministeriums wirkt! Für immer mehr Menschen ist das Fahrrad das Verkehrsmittel der Wahl und das nicht nur während der Pandemie. Wir setzen verstärkt auf den Radverkehr mit seiner Innovationskraft, mit seinen positiven Effekten auf die Umwelt, die Lebensqualität in den Städten und auf dem Land. Wir haben in der zurückliegenden Legislaturperiode die Weichen gestellt, um mit rechtlichen Änderungen und durch gezielte Infrastrukturmaßnahmen lückenlose, sichere und möglichst getrennte Radverkehrsnetze zu schaffen, mehr Radschnellwege zu ermöglichen, Radpendler-Verkehre zu stärken und den Radtourismus zu fördern. Das deckt sich mit den Forderungen und Erwartungen der Befragten an die Politik. Unsere Beteiligungskultur zahlt sich aus. Wir machen Radverkehrspolitik für und mit den Menschen vor Ort. Mit dem Fahrradklima-Test, der Bürgerbeteiligung beim Nationalen Radverkehrsplan 3.0 und der Befragung für den Fahrrad-Monitor haben wir ein gutes Stimmungsbild der Radler. Darauf bauen wir mit unseren Fördermaßnahmen erfolgreich auf.”
Ergebnisse des Fahrrad-Monitors 2021 sind u.a. :
Forderungen an die Politik
Die fünf dringlichsten Forderungen an die Politik lauten:
- Mehr Radwege bauen (57 Prozent)
- Bessere Trennung der Radfahrenden von den PKW-Fahrenden (53 Prozent) und den Zufußgehenden (45 Prozent)
- Mehr Schutz- und Radfahrstreifen einrichten (43 Prozent)
- Sichere Fahrrad-Abstellanlagen (41 Prozent)
- Mehr Fahrradstraßen einrichten (39 Prozent)
Das Sicherheitsgefühl beim Radfahren steigt
Das Sicherheitsgefühl beim Radfahren steigt: 63 Prozent der Radfahrenden geben an, dass sie sich sehr oder eher sicher fühlen (2019: 56, 2017: 53 Prozent). Ein Unsicherheitsfaktor sind noch zu wenig separate Radwege.
Aufklärungskampagnen zeigen Wirkung
Fast die Hälfte (45 Prozent) aller Radfahrenden tragen inzwischen immer bzw. meistens einen Fahrradhelm. Das ist ein deutlicher Zuwachs gegenüber den Vorjahren: 2021: 45 Prozent, 2019: 30 Prozent, 2017: 31 Prozent. Am stärksten ist der Anstieg in den Gruppen der 60-69-jährigen (+ 16 Prozentpunkte auf 48 Prozent), 20-29-jährigen (+13 Prozentpunkte auf 44 Prozent) und der 14-19-jährigen (+ 10 Prozentpunkte auf 37 Prozent).
Das zeigt, unsere Aufklärungskampagnen wirken. Weitere mögliche Gründe sind die steigende Zahl an Pedelec-Nutzern und die höhere Ausgabebereitschaft fürs Fahrrad und Equipment.
Interesse am Fahrradkauf weiterhin hoch
Rund 16 Millionen Menschen in Deutschland denken über einen Fahrradkauf nach. Dabei nimmt ihre Ausgabebereitschaft im Durchschnitt auf knapp über 1.000 Euro zu (2019: 685 Euro). Besonders beliebt sind Pedelecs und Mountainbikes. Derzeit könnten rund 4% der Bevölkerung bei ihrem Fahrradkauf vom einem Dienstradleasing-Modell Gebrauch machen.
Die gesamten Ergebnisse sowie einen Überblick über die Maßnahmen des BMVI zur Förderung des Radverkehrs sowie den NRVP 3.0. finden Sie hier: https://www.bmvi.de/Fahrrad-Monitor2021.
Zum Fahrrad Monitor
Der „Fahrrad Monitor 2021“ ist eine repräsentative Umfrage, die zum achten Mal vom SINUS-Institut im Rahmen der Radverkehrsförderung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) durchgeführt wurde. Sie erhebt im Abstand von rund zwei Jahren das subjektive Stimmungsbild der Radfahrenden in Deutschland. Für den Fahrrad-Monitor 2021 wurden von Mitte Mai bis Mitte Juni 2021 3.107 Bürgerinnen und Bürger zwischen 14 und 69 Jahren zu ihrem Mobilitätsverhalten und zu ihren Präferenzen online befragt. Der Monitor ist repräsentativ nach Geschlecht, Alter, Bildung und Ortsgrößenklassen. Der Fahrrad-Monitor wird im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans vom BMVI gefördert.