Die E-Fatbikes werden immer beliebter.
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Ein Highlight auf dem Fahrradmarkt im letzten Jahr waren die sogenannten Fatbikes, die es seit Anfang 2014 auch mit Elektroantrieb gibt.

Schon zur EUROBIKE 2014 zogen mehrere Hersteller nach und präsentierten ihre eigenen Versionen eines E-Fatbike, so wie zum Beispiel Haibike mit dem FatSix.

Damit folgen die E-Fatbikes den trendigen Mountainbikes mit Elektroantrieb nach, die jedoch deutlich länger brauchten, um im Portfolio der etablierten Fahrradhersteller aufzutauchen.

Ein Grund dafür ist zum einen das insgesamt angestiegene Entwicklungstempo der Hersteller, zum anderen liegt es in der einzigartigen Nutzungsfähigkeit der hochstrebenden Fahrradgattung begründet.

E-Fatbike: Durchstarten aus der Nische

Dabei gibt es die Bikes mit den extra breiten Reifen schon länger — schon seit den 80er-Jahren rollen die ersten Modelle durch unwegsame Landschaften in Alaska, allerdings ohne den zusätzlichen Elektroantrieb, welcher uns ja besonders interessiert.

Wie gemacht für Fahrten im Schnee, hatten diverse Enthusiasten damals geplant, mit einem speziellen Rad die Strecken von berühmten Rennen für Schlittenhunde wie dem Iditarod nachzufahren. Dafür schweißten sie einfach zwei Felgen aneinander und hatten so den ersten Niederquerschnittsreifen für Mountainbikes auf den Weg gebracht.

Schnell gab es Nischenproduzenten wie Surly oder Snowcat, die diverse Kleinserien nach den Wünschen der Fatbike-Fahrer fertigten. Die Fatbikes fuhren dabei mit extrem wenig Druck auf den Reifen und konnten auf eine gute Traktion durch die breite Aufstandsfläche vertrauen.

Es dauerte doch aber circa 20 Jahre bis die Fatbikes in den Fokus der Öffentlichkeit rückten und weltweit rasant beliebter wurden. Ein guten Anteil am weltweiten Interesse haben heutzutage auch die neuen E-Fatbikes, die das Nischenprodukt in die Moderne holten und das Erlebnis einer Fahrt dabei noch einzigartiger machen.

Die Reifen wurden bei aktuellen Fatbikes abermals doppelt so breit. Bis zu fünf Zoll Breite messen die Felgen und nehmen dicke Pneus wie den Schwalbe Jumbo Jim auf. Dank des großen Luftvolumens dämpft der Reifen auch ohne Federung schon sehr gut und lässt den Nutzer leicht auf diese verzichten.

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Auch die Traktion verbesserte sich abermals und die mit Drücken zwischen 0,4 und 1 bar gefahrenen Reifen sorgen für ein Fahrerlebnis auf den diversen Trails, das seinesgleichen sucht. Dabei verhalten sich die E-Fatbike-Modelle nicht so störrisch oder schwerfällig, wie man vermuten könnte, sondern lassen sich ähnlich leicht wie konventionelle E-MTBs auf der Strecke bewegen.

Ein Pause auf dem Rad im Winter? Mit dem Fatbike steht man nicht mehr vor dieser Wahl, mit dem E-Fatbike schon gar nicht. 😉 Der leidenschaftliche Biker braucht auch in der vierten Jahreszeit nicht auf seine Passion verzichten und das Durchfahren eröffnet ihm sogar neue einzigartige Erlebnisse auf dem Rad.

Gegenüber dem etablierten Mountainbike hat das Fatbike entscheidende Vorteile. So wird durch die Konstruktion die Universalität des Bikes deutlich erweitert, was in der Vergangenheit oft die Nutzung als Expeditions-Reiserad nach sich zog. Hier hat zum Beispiel Velotraum sein mittels Baukasten-System konfigurierbares Modell Pilger positioniert.

Velotraum Pilger

Velotraum Pilger

Das Jahr 2015 wird das Jahr der E-Fatbikes werden. Nach dem Pionier Felt mit seinem Lebowsk-e den Anfang machte, folgten 2014 auch diverse andere Hersteller mit ihrem elektrifizierten Fatbike. Weitere Hersteller wie Univega haben einen Prototypen vorgestellt, andere wie Haibike oder Moustache sind mit einem eigenen Modell bereits am Markt.

Zu den Fatbikes äußert sich auch Gunnar Fehlau, Leiter des pressedienst-fahrrad, der zudem ein bekennender Fatbike-Fan ist:

Ein E-Fatbike braucht man nicht, man will es! Die dicken Räder sind natürlich Effekthascher – was den ,Ausprobieren’-Faktor wie bei kaum einer anderen Radgattung nach oben treibt.Gunnar Fehlau

Er sieht zudem große Chancen für E-Fatbikes bzw. Fatbikes in touristischen Nutzungsszenarien. Durch die universelle Einsatzfähigkeit, das sichere Fahrverhalten mit optimaler Traktion und genügend Komfort prädestiniert sich die aufstrebende Gattung speziell für diese Zwecke.

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Neuer Shop extra für Fatbikes

Für den Erfolg der der Fatbikes, egal ob mit oder ohne Motor, spricht auch, dass es Unternehmer gibt, die der (neuen) Fahrradgattung einen eigenen Onlineshop widmen. So wird in nächster Zukunft mit Fatbike24.de der erste Shop nur für Fatbikes seine Pforten öffnen.

Hier werden dann verschiedenste E-Fatbikes und Fatbikes angeboten werden und die Käufer mit einem süchtig machenden Fahrgefühl beglücken. Mit spannenden Artikeln im zugehörigen Blog und einem Forum für Fatbike-Nutzer komplettiert der Anbieter das neue Angebot.

Bilder (im Fliesstext): Pressedienst Fahrrad