Das hoch innovative Unternehmen Protanium stellt auf der EUROBIKE einen weiteren E-Bike-Antrieb vor.
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Es ist aber kein weiterer Mittelmotor oder Nabenmotor. Nein, mit diesem neuartigem Motorenkonzept erfolgt der Vortrieb direkt mittels einer Kardanwelle, welcher in einer kompakten Einheit am E-Bike verbaut ist.

Protanium Kraftwerk Elektro-Kardanantrieb

Mit dem neuen Antrieb greift Protanium ein vielfach bewährtes Konzept auf, denn den Kardanantrieb gibt es schon seit 1890. Und auch für den Antrieb eines Fahrrades bietet er viele Vorteile.

Wartungsintensive oder verschleißanfällige Bauteile wie Ketten oder Kassetten fallen weg, ebenso wie Einflüsse durch Öl oder Schmutz. Auch sind keine Einstell- oder Spannarbeiten notwendig.

Die Wirkungsweise des Kardanantriebs ist zudem direkter und effizienter als ein Kettenantrieb und er ist auch vor äußeren Einflüssen bestens geschützt, da der er mit all seinen Komponenten in einem geschlossenem Gehäuse verbaut ist.

Protanium hat ihr Antriebskonzept nahezu einem ganz normalen Kardan-Antrieb entlehnt. Die zusätzliche elektromotorische Antriebseinheit wurde mittels mechanischen Kupplungen vom Antrieb entkoppelt.

Der Fahrer erfährt so bei ausgeschaltetem System keinerlei Widerstand. Das E-Bike läßt sich dann ganz wie ein normales Fahrrad fahren. Das gilt auch beim Rückwärtstreten, womit das System für eine Rücktrittbremse prädestiniert ist.

Ein weiterer Vorteil ist der Entfall von eben oben genannten Bauteilen wie Kette oder Kassette. Der Gewichtsvorteil ist direkt beim Fahren spürbar.

Das System eignet sich durch sein Konzept hervorragend für eine Nabenschaltung. Damit wird der ohnehin schon gute Komfort und die gute Traktion bestens unterstützt. Mit einem Wirkungsgrad von 92% steht das System jedenfalls sehr gut da.

Hochintegrierte Bauweise des Protanium Antriebs

Beim neuen Kardan-Antrieb von Protanium gelang es, die Motorsteuerung mit ins System zu integrieren. Und auch ein Planetengetriebe ist der Baueinheit zugehörig, mit welchem erstaunlich hohe Drehmomente von bis zu 63 Newtonmetern erreicht werden können.

Mittels zweier optischer Sensoren, welche die Geschwindigkeit und das Drehmoment überwachen, wird das Antriebssystem von Protanium gesteuert. Entwickelt wurde die Steuerung mit Hilfe von OSRAM.

Als weitere Funktion dienen die Sensoren auch noch als Sicherung für das Motorsystem, so daß die sicherheit des Fahrers sowohl von mechanischer Seite (die Kupplungen) als eben auch von der elektrischen Seite her doppelt abgesichert ist.

Die Motorleistung setzt bedingt durch die optischen Sensoren auch beim größten Bedarf des Fahrers ein: am Berg und beim Anfahren aus dem Stand.

Damit wird die vom Akku bereitgestellte Leistung optimal eingesetzt und minimiert unnötigen Akkuverbrauch durch unnötig zu viel abgegebene Leistung.

Protanium-HMI mit neun Unterstützungsstufen

Die mit einem großem Display ausgestattete Bedieneinheit stellt die Schnittstelle zwischen dem E-Bike und dem Fahrer dar. Es stellt alle relevanten System-Funktionen und -Anzeigen für den Fahrer übersichtlich dar.

Intuitiv bedienbar und mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet kann der E-Bike-Fahrer bequem aus den neun Unterstützungsstufen auswählen.

Außerdem ist es abnehmbar und dient gleichzeitig als Schlüssel für das E-Bike.

Aufstellung der Systemdaten

Nennspannung: 36V
Nennleistung: 250W
Maximale Leistung: 540W
Maximales Drehmoment: 63Nm
Maximaler Wirkungsgrad: 92%
Nenndrehzahl: 3000 U/min
Maximale Drehzahl: 4000 U/min
Durchschnittliche Betriebsdauer: 10.000 Stunden
Schutzklasse: IP 64
Betriebstemperatur: -20 °C – 100 °C
Gewicht Motor: > 4 Kilogramm
Gewicht E-Bike netto: 17,5 Kilogramm
Display: 9 Stufen, Geschwindigkeit, Fahrtstrecke, Batterie, Licht, etc.

Bilder & Video: Protanium