Zahlen – Daten – Fakten zum aktuellen Stand der Fahrradindustrie
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Fahrräder und E-Bikes stehen für gesunde und nachhaltige individuelle Fortbewegung und sind ein zunehmend wichtiger Baustein moderner Mobilitätskonzepte. Deshalb verfolgen Bund, Länder und viele Kommunen das Ziel, den Radverkehrsanteil deutlich zu steigern. Umfragen und Statistiken zeigen, dass Fahrräder und E-Bikes hierzulande nicht nur gerne in der Freizeit, sondern auch für tägliche Wege genutzt werden.

Zum Beispiel zum Arbeitsplatz, zur KiTa, zur Schule oder Ausbildungsstätte, für Erledigungen oder als Zubringer zu Bahn und ÖPNV. Gerade die Beliebtheit von E-Bikes wächst dynamisch und hat inzwischen alle Modellgruppen im Fahrradsektor erfasst. Sie erlauben längere Wegstrecken und höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten und eröffnen in den Städten und auf dem Land neue Mobilitätsoptionen.

Der Verkauf (in Stück) an Fahrrädern und E-Bikes lag nach den aktuellen Marktdaten 2019 mit 4,31 Mio. Einheiten 3,1% über Vorjahr und liegt damit erneut über der 4-Millionen-Schwelle. Während der Verkauf von E-Bikes wieder stark zulegen konnte, war allerdings ein Rückgang bei Fahrrädern um -7,8% zu verzeichnen. Der Umsatz (in Euro) mit Fahrrädern und E-Bikes konnte 2019 auf 4,23 Mrd. Euro gesteigert werden. Dies ist ein Plus von rund 34%.

Zusammen mit dem Komponenten- und Zubehörbereich ergibt sich daraus ein Gesamtumsatz der deutschen Fahrrad-, E-Bike, Komponenten- und Zubehörindustrie von ca. 7 Mrd. Euro. Die deutliche Steigerung des Umsatzes ist vor allem auf den hohen Absatz von E-Bikes und dem damit verbundenen, signifikant gestiegenen durchschnittlichen Verkaufspreis pro Fahrrad (inkl. E-Bikes) zurückzuführen.

Dieser lag in 2019 bei € 982,- über alle Vertriebskanäle und damit um rund 30% höher als noch in 2018. Interessant dabei ist, dass auch der Durchschnittspreis des klassischen Fahrrads steigt. Damit setzt sich der Trend zu Markenprodukten und Fahrzeugen mit hoher Qualität, wie schon in den Jahren zuvor, fort.

Die Gründe für das Qualitätsbewusstsein der Verbraucher sind vielfältig. Technische Innovationen, hohe Attraktivität der Fahrzeuge aber auch die Zunahme der Bedeutung von Fahrrad und E-Bike für die Alltagsmobilität sind hier u.a. zu nennen, gerade auch vor dem Hintergrund des politischen und gesellschaftlichen Diskurses hinsichtlich des Klimawandels.

Beim Blick auf die Entwicklung des E-Bike Markts ging der ZIV im September 2019 bereits davon aus, dass die Millionenmarke in 2019 erstmals überschritten wird. Die Schätzungen konnten aber noch einmal deutlich übertroffen werden. 1,36 Mio. E-Bikes wurden abgesetzt. Das ist ein mengenmäßiger Zuwachs von rund 39%.

Der Marktanteil von E-Bikes am Gesamtfahrradmarkt steigerte sich demzufolge auf nunmehr 31,5%. Damit erreicht das E-Bike eine Marktbedeutung, die so schnell nicht erwartet werden konnte. Ein mittelfristiger Anteil am Gesamtmarkt von 40% und langfristig sogar 50% scheint nicht mehr ausgeschlossen.

Bild: www.r-m.de | pd-f

Die Gründe für diese hochdynamische Entwicklung des Marktes sind seit Jahren unverändert: große Modellvielfalt in allen Produktkategorien, attraktives Design, innovative Weiterentwicklung in der Antriebs- und Batterietechnologie (Stichwort: Integration) aber auch im Komponentenbereich sowie clevere Geschäftsmodelle rund um das E-Bike (z.B. Leasing, Cargo oder Bikesharing). Hauptargument für den Kauf eines E-Bikes bleibt aber die hohe Relevanz für die Mobilitätsanforderungen der heutigen Zeit in Freizeit und Alltag.

Diese Argumente sind letztendlich auch dafür verantwortlich, dass die Erzeugnisse der deutschen Fahrradindustrie über die Grenzen des Landes hinaus stark nachgefragt werden. Der Export von Fahrrädern und E-Bikes kombiniert konnte 2019 um 15% auf 1,45 Mio. Stück gesteigert werden. Die E-Bike-Exporte erhöhten sich auf 531.000 Stück und lagen damit um 21% über Vorjahr.

Der Fahrradbestand (inkl. E-Bikes) ist nach Einschätzung des ZIV in 2019 auf 75,9 Mio. Stück angewachsen. Der darin enthaltene Anteil an E-Bikes wird auf rund 5,4 Mio. Fahrzeuge geschätzt.

Hinsichtlich der Modellgruppenaufteilung am Gesamtmarkt (nach Stück), lässt sich ein leichter Rückgang in den Modellgruppen City-/Urban, Trekking, MTB sowie Holland- und Tourenrad feststellen. Wachsen konnte, wie genannt, die Kategorie E-Bike sowie die Modellgruppe ATB. Unverändert zum Vorjahr zeigten sich Jugendräder, Rennmaschinen/Flat-Handlebar/Cross, Kinderräder und Sonstige (Liegeräder, Tandems, etc.). Erstmalig konnten Lastenräder (ohne Motor) eigenständig ausgewiesen werden.

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Der Anteil der Modellgruppen innerhalb der Kategorie E-Bike (nach Stück) ergibt sich wie folgt. E-Trekking 36%, E-City-/Urban 31%, E-MTB 26,5%, E-Lastenräder 4%, schnelle EBikes 0,5%, erstmalig E-Rennmaschinen 0,5% sowie E-Sonstige mit 1,5%. Signifikant wachsen konnte erneut die Modellgruppe E-MTB. Leicht höhere Anteile verzeichnet die Kategorie E-Sonstige. Siegfried Neuberger, Geschäftsführer Zweirad-Industrie-Verband, sagt zum deutschen Fahrradmarkt 2019:

„Wir freuen uns über die sehr positive Entwicklung des Fahrrad- und EBike-Marktes im Jahr 2019. Diese zeigt, dass Themen wie nachhaltige Mobilität, Gesundheit und Spaß am Radfahren in der deutschen Gesellschaft und Politik angekommen sind. Zusätzlich fördern Innovationen, attraktives Design und ein breites Modellspektrum die Nachfrage beim Endkunden. Wir sind sicher, dass sich dieser positive Trend fortsetzen wird, wobei der negative Einfluss des Corona-Virus auf die Lieferkette bisher noch nicht abschließend eingeschätzt werden kann.Siegfried Neuberger

Eine weitere Rubrik zur besseren Übersicht des Marktes führt der Zweirad-Industrie-Verband mit dem Jahr 2019 ein. Der „Verkauf von Fahrrädern und E-Bikes (kombiniert) nach Modellgruppen“ soll Fahrzeuge mit und ohne Motor übersichtlich zusammenfassen und die Bedeutung der Modellgruppen an sich verdeutlichen.

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Diese neue Rubrik, sowie weitere Zahlen, Daten und Fakten zum deutschen Fahrrad- und E-Bike Markt, finden Sie in der „Präsentation des Geschäftsführers“ auf der ZIV-Website: www.ziv-zweirad.de/marktdaten/.

Quelle: PM ZIV
Text: ZIV / Red.
Bilder: s. Kennz.