Alternative zum teuren Ersatzmotor gewinnt an Bedeutung
2 min Lesezeit

Pedelecs haben sich in den vergangenen Jahren fest im deutschen Straßenbild etabliert. Ende 2023 waren laut dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) bereits rund 11 Millionen Stück im Einsatz – fast siebenmal so viele wie noch vor einem Jahrzehnt. Deutschland ist damit der größte Pedelec-Markt Europas. Mit der intensiven Nutzung steigt jedoch auch die Wahrscheinlichkeit technischer Defekte, insbesondere am Antrieb, der neben dem Akku die teuerste Komponente darstellt.

Während Hersteller und viele Fachhändler im Schadensfall meist nur den kompletten Austausch des Motors anbieten, zeigt sich, dass Reparaturen in vielen Fällen möglich und wirtschaftlich sinnvoll sind. „Defekte entstehen häufig durch Korrosion der Lager nach Wassereintritt – oft nach etwa fünf Jahren oder rund 10.000 Kilometern“, erklärt Dr.-Ing. Dominic Gruß, Geschäftsführer der auf Antriebsreparaturen spezialisierten DINGES GmbH. Da zu diesem Zeitpunkt Gewährleistung und Garantie in der Regel abgelaufen sind, bleibt Kundinnen und Kunden häufig nur die teure Neuanschaffung.

Dr.-Ing. Dominic Gruß

Kleinteile statt Komplettaustausch

Die meisten Schäden betreffen mechanische Komponenten wie Kugellager, Freiläufer oder Dichtungen. Diese lassen sich mit überschaubarem Aufwand ersetzen. Durch die Wiederverwendung von Getriebeteilen, Elektromotor, Steuerplatine und Gehäuse werden nicht nur Kosten reduziert, sondern auch Ressourcen geschont und Elektroschrott vermieden.

Eine Reparatur kostet nach Angaben von DINGES zwischen 20 und 50 Prozent eines neuen Ersatzmotors, der je nach Modell weit über 1.000 Euro betragen kann. Angesichts eines durchschnittlichen Pedelec-Preises von 2.650 Euro im Jahr 2024 ist die Instandsetzung damit für viele Nutzerinnen und Nutzer eine attraktive Option.

Fachgerechte Instandsetzung in wenigen Tagen

Die Reparatur von Pedelec-Antrieben erfordert spezielles Know-how in Mechatronik und Erfahrung im Umgang mit den komplexen Systemen. Neben der Beseitigung typischer Schäden optimieren Fachbetriebe die Antriebe oft durch verbesserte Abdichtungen und präventive Maßnahmen gegen erneuten Verschleiß. Laut Gruß beträgt die Durchlaufzeit für eine Instandsetzung meist nur drei bis fünf Werktage.

Fazit

Auch wenn manche der großen Player bereits wiederaufbereite Antriebe mit Kostenvorteil als Austauschmotor anbieten, könnte sich die Reparatur sich als praxisnahe Alternative zum Austausch etablieren: wirtschaftlich, nachhaltig und für viele Radfahrende eine Möglichkeit, die Lebensdauer ihres Pedelecs zu geringeren Kosten deutlich zu verlängern.

Hier gibt es mehr Informationen: https://dinges-tech.de/instandsetzung/

Bilder: Dinges GmbH