Schon in 2016 wurde erstmals das Konzept des Schaeffler Bio-Hybrid der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Zur CES 2019 stellte heute die Schaeffler Bio-Hybrid GmbH, die als Start-Up innerhalb der Herzogenauracher Schaeffler-Gruppe gegründet wurde, in einer nächsten Stufe seriennahe Prototypen vor. Die hundertprozentige Tochter der Schaeffler Gruppe mit Sitz in Nürnberg und München soll die Modelle dann in einem nächsten Schritt erfolgreich in den Markt einführen. Der Launch soll 2020 erfolgen.
Der Schaeffler Bio-Hybrid kommt in zwei Varianten
Das die Städte von morgen neue Formen der Mobilität benötigen, drängt sich beim Anblick der tagtäglichen Staukolonnen unweigerlich auf. Neben Pedelecs und E-Bikes preschen immer mehr Fahrzeuge in den Vordergrund, welche die Vorzüge eines Fahrrads mit dem Raumangebot eines Kleinwagens zu verbinden versuchen.
Auch der Schaeffler Bio-Hybrid schlägt in diese Bresche und soll dabei Teil einer zukünftigen Mobilitätsvision werden, die sich vermehrt in Richtung des öffentlichen Nahverkehrs verändern wird. Dabei soll sich der Bio-Hybrid, neben autonomen und elektrisch fahrenden People Movern und Transportern, auch an der Seite modernen Pedelecs etablieren.
Wie diese ist der Schaeffler Bio-Hybrid führerscheinfrei zu fahren und glänzt dabei durch die nahezu lautlose Fortbewegung und dem geringen Platzbedarf. Auch ein Fahren auf dem Radweg ist dank einer Breite von weniger als 90 Zentimetern problemlos möglich. Der 250-Watt-Antrieb sorgt dabei für ein schnelles Vorwärtskommen und stößt dabei keine Schadstoffe aus.
Auf der aktuell stattfindenden CES 2019 in Las Vegas hat man den Schaeffler Bio-Hybrid in der Variante “Passenger” für den Personentransport und der Version “Cargo” für den Gütertransport vorgestellt.
Bio-Hybrid “Passenger”
Zugegeben, leicht ist die “Passenger“-Variante nicht. Mit 100 Kilogramm in der Grundausstattung wiegt das Modell etwas mehr wie ein Elektroroller. Dafür liegt der Schaeffler Bio-Hybrid dann aber auch satt und sicher auf der Straße. Dank direkter Lenkung und schmaler Spur bleibt er trotzdem extrem alltagstauglich.
Beim Design war der Mensch im Fokus und die Funktionalität wurde auf ihn hin ausgerichtet. Zwei Personen finden bequeme Sitze, einen leichten Ein- und Ausstieg und eine hohe Wendigkeit vor. Dabei ist das Modell fast überall zu parken. Diebstahlgesichert, wohlgemerkt.
Für Einkäufe und Gepäck steht ein variables Gepäckfach mit bis zu 18 Litern zur Verfügung. Zusätzlicher Stauraum im Fond steht ebenfalls zur Verfügung. Als modernes Fahrzeug ist der Bio-Hybrid komplett vernetzt und lässt ein steuern diverser Funktionen per App zu.
Zwei 48V-Motoren unterstützen den Fahrer während der Fahrt und beziehen ihre Energie aus einer 1,2 kWh großen Batterie (optional: 2,4 kWh). Die Reichweite liegt dabei bei rund 50 Kilometern (bzw. 100 km mit 2. Batterie) und lässt sich je nach Gelände mithilfe der eingebauten Möglichkeit zur Rekuperation vergrößern.
Die Schaltung ist stufenlos und bietet auch einen Rückwärtsgang samt Rückfahrkamera, sowie eine Schiebehilfe. Auch Features wie LED-Beleuchtung, Scheibenwischer, KeylessGo oder ein variabler Wetterschutz (optional) stehen zur Verfügung. Die smarte Vernetzung lässt Funktionen wie Systemcheck, Diebstahlschutz und weitere Features zu, wobei es Apps sowohl fürs Smartphone als auch die Smartwatch geben soll.
Bio-Hybrid “Cargo”
Auch die “Cargo” genannte Variante des Schaeffler Bio-Hybrid wiegt 100 Kilogramm, bietet allerdings 200 Kilogramm Nutzlast für urbane Transporte. Das Ladevolumen ist ausreichend groß und kann je nach Vorliebe variiert werden. So stehen dank modularem Aufbau eine Ausrüstung als Pick-Up, Kühlwagen, Coffeeshop oder als abschließbare Cargobox zur Verfügung. Auch weitere Möglichkeiten sind denkbar.
Der Antriebsstrang entspricht dem der Passenger-Version und bringt den 48V-Antrieb mit, der mit maximal 2,4 kWh großem Akkus ausgerüstet werden kann. Auch hier steht ein optionaler Wetterschutz zur Verfügung, der sich variabel versenken lässt.
Der Hersteller sieht hier seine Zielgruppe in den Reihen der zahlreichen Lieferdienste, welche die letzte Meile schnell und ohne Stau überwinden möchten. Aber auch Handwerker oder Dienstleister können von der Flexibilität des Fahrzeugs profitieren.
Fazit
Mit dem Bio-Hybrid hat die Schaeffler-Gruppe ein wegweisendes Konzept nahezu zur Serienreife entwickelt. Neben großer Fahrstabilität, geringeren Kosten und einer zukunftsträchtigen Technologie soll die Neuheit auch Fahrspaß in den Alltag seiner Nutzer bringen.
“Smartphone und Smartwatch sind ins Konzept integriert – so werden sich in Zukunft erweiterte Funktionen und intelligente Features über eine eigene Bio-Hybrid-App steuern lassen und dem Fahrer das Leben erleichtern. Unsere Vision ist, das iPhone im Pedelec-Bereich auf den Markt zu bringen“, erläutert Prof. Tim Hosenfeldt, Leiter des Bereiches Zentrale Innovation bei Schaeffler, in dem der Bio-Hybrid seinen Ursprung hatte.
Dass das Modell im Stadtverkehr neben der Emissionsfreiheit, dem führerscheinfreien Fahren, dem Wetterschutz und dem geringen Platzbedarf fast nur Vorteile bietet, kommt dem Bio-Hybrid zusätzlich zugute. Wir sind gespannt, die ersten Modelle in 2020 auf den Radwegen und in den Städten zu sehen.
Bis dahin stehen alle weiteren Informationen unter www.bio-hybrid.de zur Verfügung.