Mit dem Cannondale Cujo NEO 130 hat der Hersteller ein neues E-Trailbike vorgestellt, welches sich nahezu universell nutzen lassen soll. Das neue Modell wurde erstmals auf den gestern zu Ende gegangenen E BIKE DAYS 2018 gezeigt und stellt zudem das erste E-Mountainbike der Kanadier dar, das mit dem aufstrebenden E-8000 MTB-Antrieb von Shimano ausgerüstet ist.
Das Cujo NEO 130 von Cannondale im Detail
Wie die Modellbezeichnung schon erahnen lässt, ist das neue E-MTB mit einem Federweg von 130 Millimetern ausgerüstet und wird seitens Cannondale als ultimatives E-Trailbike beworben. Das vollgefederte Modell soll dank seiner Auslegung vielseitig nutzbar und doch jederzeit gutmütig und beherrschbar sein, so dass man als Fahrer schnell Vertrauen in das E-Mountainbike bekommt.
Wie Cannondale mitteilt, wurde das Cujo NEO 130 um den Shimano Steps E-8000 Antrieb herum aufgebaut, der in den neu entwickelten SmartForm C2 Aluminiumrahmen integriert wurde. Auch die Batterie findet im doch relativ massiv wirkenden Unterrohr ihren Platz und wird von einer einfach zu bedienenden, stabilen Abdeckung geschützt.
Lobenswert ist, dass Cannondale hier den Standard-Rahmenakku verbaut, welcher mit 504 Wh genügend Kapazität bietet, dafür aber auch einmal schnell gegen einen Akku gleichen Typs getauscht werden kann, wenn benötigt. Das geht mit speziell konzipierten Akkus in den seltensten Fällen.
Einer der Hauptvorteile bei Verwendung des Shimano-Antriebs ist die Möglichkeit, die Kettenstreben sehr kurz zu halten. Cannondale kombiniert diese kurzen Streben mit einem langen Reach und einem flachen Steuerkopfwinkel von 67° und schafft so ein Fahrverhalten, welches zwar genügend Stabilität ins 130-mm-Fahrwerk bringt, diesem aber trotzdem die notwendige Agilität und Freiheit lässt, um leicht über die verschiedensten Trails zu ballern.
Zum Schutz des Antrieb verbaut man einen robusten Unterfahrschutz aus dem Motorradbereich, der die Antriebseinheit schützt, während die Zugführungen modular ausgelegt sind und durch den Fahrer nach Wunsch angepasst werden können.
Wichtig war Cannondale auch, dass ein Halter für eine Wasserflasche im Rahmendreieck Platz findet, ein Feature welches gerade beim sportlichen Fahren unerlässlich ist. Damit ist man gut ausgerüstet und kann sich auf ein durchdachtes und gut abgestimmtes E-Mountainbike verlassen, welches vor so gut wie keinem Trail einen Rückzieher macht.
Cujo NEO 130 – die Modelle
Die neue Cujo NEO 130 Baureihe von Cannondale startet mit fünf Modellen, welche mit unterschiedlichen Komponenten ausgerüstet sind und so auch entsprechende Preisunterschiede aufweisen. Ein Modell ist für Frauen gedacht, bringt allerdings denselben Rahmen und Geometrie mit, wie die Herren- bzw. Unisex-Modelle.
Auf Nachfrage erklärt Marketing-Mann Philipp Martin, dass dies durchaus so gewollt ist und das Damenmodell sich nur in den Kontaktpunkten (z.B. spezieller Damensattel) und der Farbgebung von den Unisex-Modellen unterscheidet. Die Nachfrage für hinsichtlich Rahmen angepasste Frauen-Modelle bestünde einfach nicht und somit gibt es aus Sicht von Cannondale keinen Grund, diese unbedingt zu entwickeln.
27.5+ M/F CUJO NEO 130 4
Den Einstieg in die neue Serie ermöglicht das Cannondale 27.5+ M CUJO NEO 130 4, welches hinsichtlich der Komponenten mit der RockShox Recon RL ausgerüstet ist. Weiter ist eine 10-fach Shimano Deore Schaltung verbaut, während in Sachen Bremsen die hydraulischen MT 200 Bremsen verbaut werden, die ebenfalls von Shimano kommen und kleine 180er Bremsscheiben vorne und hinten mitbringen. Das Damenmodell 27.5+ F CUJO NEO 130 4 unterscheidet sich nur in Sattel und Lenkergriffen vom Unisex-Modell.
Rahmen: New Cujo NEO 130, SmartForm C2 Aluminium, 130 mm
Gabel: RockShox Recon RL, 120 mm Federweg
Dämpfer: RockShox Deluxe R, 130 mm, Debon Air
Schaltung: Shimano Deore 10-fach
Bremse: Shimano MT200, 180/180 mm Rotoren
Laufräder: WTB STX i29 TCS, 32h, tubeless ready
Reifen: WTB Ranger Comp, 27.5 x 2.8″
Größen: S, M, L, XL (nur Unisex-Modell)
Beide Modelle werden in Europa (außer Finnland und Portugal) zu Preisen ab 3.799 EUR verkauft.
27.5+ M CUJO NEO 130 3
Eine Stufe höher rangiert das 27.5+ M CUJO NEO 130 3 von Cannondale, welches die RockShox Sektor RL Gabel mit 130 mm Federweg mitbringt. Hier kommt laut Cannondale-Webseite eine Sram Schaltung mit elf Gängen zum Einsatz, während in Sachen Bremsen auf die MT500 Bremsanlage von Shimano (ebenfalls 180/180 mm, v/h) zurückgegriffen wird.
Rahmen: New Cujo NEO 130, SmartForm C2 Aluminium, 130 mm
Gabel: RockShox Sektor RL, 130 mm Federweg
Dämpfer: RockShox Deluxe R, 130 mm, Debon Air
Schaltung: Sram TBD, 11-fach
Bremse: Shimano MT500, 180/180 mm Rotoren
Laufräder: WTB STX i29 TCS, 32h, tubeless ready
Reifen: Maxxis Rekon 27.5 x 2.8″
Sattelstütze: TranzX dropper
Größen: S, M, L, XL
Hier verlangt Cannondale rund 4.299 EUR für das Modell.
27.5+ M CUJO NEO 130 2
Beim Cannondale 27.5+ M CUJO NEO 130 2 kommt dann die RockShox Revalation RC mit 130 Millimetern Federweg zum Einsatz, während für die Übersetzung wahrscheinlich eine Sram Schaltung mit zwölf Gängen verbaut wird. Bei den Bremsen vertraut man auf die Kraft der hydraulischen Shimano MT520 Bremsanlage, die wenigstens vorne eine Bremsscheibe mit 203 Millimetern mitbringt (hinten weiter 180er Rotor).
Rahmen: New Cujo NEO 130, SmartForm C2 Aluminium, 130 mm
Gabel: RockShox Revalation RC, 130 mm Federweg
Dämpfer: RockShox Deluxe R, 130 mm, Debon Air
Schaltung: Sram, 12-fach (?)
Bremse: Shimano MT520, 203/180 mm Rotoren
Laufräder: WTB STX i29 TCS, 32h, tubeless ready
Reifen: Maxxis Rekon 27.5 x 2.8
Sattelstütze: Cannondale DownLow Dropper Post
Größen: S, M, L, XL
27.5+ M CUJO NEO 130 1
Topmodell der Baureihe ist das 27.5+ M CUJO NEO 130 1, welches außer einer besonderen blauen Lackierung auch die RockShox Pike RC mit natürlich 130 Millimeter Federweg mitbringt. Auch hier soll die Sram 12-fach Schaltung verbaut werden, während mit der Guide Re auch die Bremsen vom gleichen Hersteller bezogen werden (200/180 mm, v/h).
Rahmen: New Cujo NEO 130, SmartForm C2 Aluminium, 130 mm
Gabel: RockShox Pike RC, 130 mm Federweg
Dämpfer: RockShox Deluxe R, 130 mm, Debon Air
Schaltung: Sram, 12-fach (?)
Bremse: Sram Guide Re, 200/180 mm Rotoren
Laufräder: WTB STX i29 TCS, 32h, tubeless ready
Reifen: Maxxis Rekon 27.5 x 2.8
Sattelstütze: Cannondale DownLow Dropper Post
Größen: S, M, L, XL
Das Spitzenmodell soll dann für rund 5.699 EUR bei den Händlern stehen.
Ebenfalls verfügbar sind entsprechende Hardtail-Modelle. Dazu aber später mehr in einem weiteren Beitrag.
Fazit
Cannondales erstes E-Mountainbike mit Shimano-Antrieb kann sich sehen lassen. Die Festlegung auf 130 Millimeter Federweg zeigt, dass man hier ein breit nutzbares und nicht spezialisiertes Modell kreieren wollte. Auf den ersten Blick fällt das massive Unterrohr ins Auge, was viele Leute auch von einer entsprechend großen Batterie träumen lassen wird.
Hoffentlich ist die Enttäuschung nicht zu groß, wenn “nur” 500 Wh verfügbar sind. Dass man hier den Standard-Akku verbaut, finden wir wiederum gut, da dieser leicht verfügbar und auch einmal quer mit anderen Fahrern tauschbar ist.
Schade auch, dass man nicht durchweg große Scheibenbremsen verbaut, denn diese kann man auf den verschiedensten Trails durchaus brauchen. Gut ist, dass von Anfang an an die Integration einer Trinkflaschenhalterung gedacht wurde, denn diese fehlt bei vielen Konkurrenzmodellen.
Vorerst sind die Modelle nur in Europa (außer Finnland, Portugal) erhältlich. Weitere Informationen stehen unter www.cannondale.com zur Verfügung.
Bitte beachten, dass bei manchen Modellen noch nicht die endgültige Ausstattung abgebildet sein kann.