ADFC-Chef Stork ist sich sicher: Radverkehr braucht mehr Platz!
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Im ganzen Land starten in diesen Wochen ADFC-Fahrradsternfahrten, darunter die „Mutter aller Sternfahrten“ am 5. Juni 2016 in Berlin. Die mit über 120.000 Teilnehmern einer der weltweit größten Fahrrad-Demos steht in diesem Jahr unter einem besonderen Vorzeichen: ADFC und die Initiative Volksentscheid Fahrrad sammeln gemeinsam Unterschriften, um Berlin als Fahrradhauptstadt voran zu bringen.

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt:

Wir wollen in Berlin ein Zeichen setzen, dass Radverkehr endlich mehr braucht, als Mangelverwaltung. Wer dem Verkehrs- und Klimakollaps entgegentreten und lebenswerte Städte will, muss die Menschen im großen Stil für das Radfahren begeistern. Ja, das bedeutet, Geld für Premiumradwege und gute Abstellanlagen an Bahnhöfen auszugeben. Ja, das bedeutet, das Konzept der auto-optimierten Stadt als veraltet zu erkennen und hinter sich zu lassen. Dass sich das lohnt, zeigen nicht nur Kopenhagen und Amsterdam. Hauptstädte auf der ganzen Welt werden mit mutigen Schritten fahrradfreundlich: London, Paris, Oslo, Washington und viele mehr. Wir wollen, dass Berlin für Fahrraddeutschland vorangeht! Fahrradhauptstadt Berlin – jetzt!Burkhard Stork

Fahrrad-Demos mit immer mehr Zulauf

In immer mehr Städten macht der ADFC mit Bürgern und Bündnispartnern darauf aufmerksam, dass die Menschen mit einer autozentrierten Verkehrspolitik nicht mehr einverstanden sind. Sternfahrten, Gedenkfahrten wie der kürzlich weltweit durchgeführte „Ride of Silence“ und andere Fahrradaktionen finden mehr und mehr Zulauf.

Fahrrad-Demos in Berlin

Die nächsten ADFC-Sternfahrt-Termine sind:

Hintergrundinfo zu Deutschland als Fahrradland

72 Millionen Fahrräder und Pedelecs gibt es in Deutschland – fast doppelt so viele wie Autos. Der Radverkehrsanteil hat sich in vielen Städten innerhalb eines Jahrzehnts verdoppelt, zum Beispiel in Berlin, München und Frankfurt. Im Bundesdurchschnitt lag er 2008 bei 10 Prozent.

Die Bundesregierung hat sich mit dem „Nationalen Radverkehrsplan“ die Steigerung auf 15 Prozent im Jahr 2020 zum Ziel gesetzt. Der ADFC sieht wegen des erheblichen Nachholbedarfs beim Ausbau der Radwege-Netze dieses Ziel in Gefahr. Die schlechte Infrastruktur schafft Frust, ist gefährlich und schließt viele Nutzergruppen – wie Kinder und Senioren – vom Fahrradfahren aus.

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit mehr als 155.000 Mitgliedern die größte Interessensvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

Quelle: PM ADFC