Mit dem Acer ebii erweitert der Technologiekonzern aus Taiwan sein Produktportfolio in Richtung E-Bike, wie eine kürzlich online gegangene Produktseite aufzeigt, die auch auf Deutsch verfügbar ist. Es ist das zweite Produkt des Unternehmens mit Pedalen, allerdings fährt der smarte Bike Desk eKinekt BD 3 nicht auf der Straße, sondern nur im Büro.
Das ebii soll hingegen schon in der City unterwegs sein und natürlich darf in heutigen Zeiten auch das Buzz-Wort „KI“ nicht fehlen. Mithilfe dieser künstlichen Intelligenz möchte Acer das Fahren zum Kinderspiel für die Nutzer machen und die Antriebsleistung an die Wege und Gewohnheiten derselben anpassen. Was das kompakte und nur 16 kg schwere Pedelec sonst noch mitbringt, stellen wir jetzt in diesem Beitrag vor.
Acer ebii im Detail
Das auffälligste und gleichzeitig wichtigste Bauteil ist die ebii Box als Hauptrahmen, welche die gesamte Steuerungstechnik und auch den Akku beinhaltet. Sie besteht aus einer Aluminiumlegierung und ist mit weiteren Bauteilen bestückt, die für die smarte Funktionalität des E-Bikes notwendig sind.
Damit sieht das Acer ebii auf den ersten Blick so aus, wie die zahlreichen Kompakträder aus China, die den Markt teilweise überschwemmen. Sieht man genauer hin, verbaut Acer an seiner Version aber eher seltene Details, wie die Einarmgabel vorne, die gleichzeitig den 250-W-Frontmotor mit 40 Nm Drehmoment aufnimmt.
Das Design wirkt modern und frisch, ob es auch in der Handhabung und vor allem beim Fahren praktisch ist, sei einmal dahingestellt. Das aufgesetzte Sattelrohr nimmt die verstellbare Sattelstütze auf, die das E-Bike an Nutzer von 145 bis 185 Zentimeter Körpergröße anpassbar machen soll.
Die Batterie bringt eine Kapazität von 460 Wh mit und kann dem Nutzer bei Bedarf auch als riesige Powerbank dienen, bestenfalls für das Acer Notebook oder Tablet. Mit einer Akkuladung soll man bis zu 110 Kilometer weit kommen, wobei der Akku in 2,5 Stunden wieder aufgeladen werden kann.
Der Abtrieb vom an einer einteiligen Schwinge befindlichen Tretlager auf das Hinterrad erfolgt mittels wartungsarmen Zahnriemen, eine Schaltung ist zudem nicht verbaut. Hier soll die KI helfen, die aktuellen Fahrbedingungen inklusive Tretkraft des Nutzers zu erkennen und die Motorleistung entsprechend anzupassen.
Über die zugehörige ebiiGO-App soll der Nutzer dann weitere Funktionalität erhalten und hat dann die Möglichkeit diverse Einstellungen hinsichtlich des Antriebs vorzunehmen, Routenvorschläge abzurufen oder auch sich aktuelle Fahrdaten anzeigen zu lassen. Auch ein Tracking ist darüber möglich. Das Smartphone kann am Vorbau einfach befestigt werden.
Das Pedelec rollt auf pannensicheren 20-Zoll-Rädern, deren 55 mm breite Reifen mit Tire Inserts namens Air Fom bestückt sind und so platte Reifen verhindern sollen. Hydraulische Scheibenbremsen mit einem Bremsscheibendurchmesser von 160 mm sollen das Acer ebii bei Bedarf bestmöglich verzögern.
Sicherheit wird sowieso großgeschrieben. Neben den integrierten Leuchten vorne und hinten, wartet das Modell noch mit seitlichen LED-Streifen auf, die den Untergrund rechts und links neben dem ebii erhellen und zudem anderen Fahrzeugen in der Nähe anzeigen sollen, wo man als Nächstes hinfahren möchte.
Für Heck (und Front?) hat man noch eine Kollisionserkennung verbaut. Hier sollen Sensoren erkennen, wenn rückwärtige oder auch entgegenkommende Fahrzeuge oder Objekte eine Gefahr für den Nutzer darstellen und diesen dann entsprechend warnen. Dies soll, zumindest hinten, per verbauten Radarsystem funktionieren.
Stellt man das E-Bike auf dem stabil wirkenden Mittelständer ab, verriegelt sich das Fahrzeug von selbst, wenn der Nutzer einen bestimmten Radius verlässt. Das eingebaute GPS zeigt den aktuellen Standort des Modells und sendet eine Warnung, falls das Acer ebii unberechtigt bewegt werden sollte.
Das Acer ebii ist für ein zulässiges Gesamtgewicht von 120 kg freigegeben. Zieht man das Eigengewicht des E-Bikes ab, bleiben noch knapp 104 Kilogramm übrig für Fahrer und Gepäck. Optionales Zubehör stellen Schutzbleche und ein Gepäckträger dar, wobei letzterer die zur Verfügung stehende Nutzlast weiter drückt.
Einen Preis hat der Hersteller bislang nicht genannt und auch nicht, wann das Acer ebii schließlich verfügbar sein soll.
Fazit
Schuster bleib bei deinen Leisten, heißt es. Dass jetzt auch Notebook-Spezialisten einen Ausflug ins E-Bike-Segment unternehmen, weil es gerade hip ist, wundert einen schon gar nicht mehr. Im Vergleich zu anderen bisher vorgestellten Konzepten, hebt sich das Acer ebii zumindest optisch in diversen Punkten von bisher Gesehenem ab. Ob der KI-gestützte Frontantrieb das zu leisten vermag, was der Technologiekonzern auf seiner Webseite verspricht, darf zumindest bezweifelt werden. Aus unserer Erfahrung jedenfalls hatten Frontmotoren zumindest an längeren Anstiegen regelmäßig Probleme ihre Leistung auf den Boden zu bringen und wurden zudem aufgrund thermischer Überlastung heruntergeregelt.
Mehr zum Acer ebii steht hier zur Verfügung: https://www.acer.com/ebii/de-de/index.html.