In deutschen Städten sollen Lastenräder laut RLVD vermehrt dazu beitragen, die Lieferung von Waren emissionsfrei zu gestalten. Besonders in aktuellen Zeiten, wo durch die Pandemie deutlich mehr an die Haustür geliefert wird, gewinnt saubere Logistik in der Stadt immer mehr an Bedeutung.
Der Radlogistik Verband Deutschland e.V. hat deswegen zum ersten Mal die Situation der Branche systematisch erfasst. Befragt wurden kleine und mittelständische Unternehmen, die mit Lastenrädern transportieren, diese für Logistikanwendungen herstellen oder Dienstleistungen und Forschung für diesen Bereich anbieten. Mit ca. 100 Unternehmen, 2.600 Beschäftigten und 76 Mio. € Umsatz im Jahr 2020 ist die Branche noch klein. Die Wachstumsaussichten sind jedoch, zusätzlich befeuert durch die Krise, sehr gut. Rund 68% der Teilnehmenden gehen davon aus, in diesem Jahr einzustellen. Niemand plant Entlassungen. Ähnlich sieht die Perspektive bei dem Absatz von Lastenrädern aus. Bei letzteren rechnen mehr als 75% , der Unternehmen mit Wachstum.
„Die Radlogistik entwickelt sich äußerst positiv.“ betont Martin Schmidt, Vorstand vom Radlogistik Verband. „Damit wir jedoch das Potential für saubere Städte besser ausschöpfen können, braucht es mehr Anstrengungen der Politik, Lastenräder und Logistik per Lastenrad zu fördern.“ Der Verband spricht sich im Branchenreport besonders für einen zügigen Ausbau der Radinfrastruktur, mehr Aktivitäten von Kommunen zur Planung urbaner Logistik und eine Förderpolitik in ähnlicher Höhe wie bei E-PKW aus.
„Radlogistik ist sicher. Bei mehr als 1,6 Millionen km zurückgelegten Wegen per Lastenrad in 2020 ist, unseres Wissens nach, kein Unfall mit schweren Folgen an Menschen entstanden.“ berichtet Thomas Schmitz, 2. Vorstand des Verbandes. „Wir fahren, entsprechend unseres Verhaltenskodex, besonders defensiv und rücksichtsvoll gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern. Unsere Fahrzeuge sind bestens gewartet und auch mit großen Lasten sicher unterwegs.“
Hier finden interessierte Leser den RLVD Branchenreport 2021. (PDF)
Mehr auch unter www.rlvd.bike.