Sanierungsprozess bei KTM beeinflusst Bilanzierungsgrundlage – außerordentliche Hauptversammlung angepasst
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Die PIERER Mobility AG hat wesentliche Änderungen in Bezug auf ihre Finanzberichterstattung und die außerordentliche Hauptversammlung bekanntgegeben. Hintergrund sind laufende Verhandlungen mit Investoren zur Finanzierung der Sanierungspläne mehrerer Gesellschaften der KTM-Gruppe.

Sanierungsprozess noch nicht abgeschlossen

Am 25. Februar 2025 stimmten die Gläubiger der KTM AG, der KTM Components GmbH und der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH einer Sanierungsplanquote von 30 % zu, zahlbar bis 23. Mai 2025. Die PIERER Mobility AG befindet sich aktuell in der finalen Phase von Gesprächen mit Eigen- und Fremdkapitalgebern, um die dafür nötigen rund 600 Millionen Euro zu sichern.

Der Erfolg dieses Investorenprozesses ist entscheidend für die Umsetzung der Sanierung und den Fortbestand der KTM-Gruppe. Im Mittelpunkt steht dabei die sogenannte Fortführungsannahme (Going Concern) in der Bilanzierung.

Nur bei Vorliegen verbindlicher Finanzierungszusagen kann der Jahresabschluss auf dieser Basis erfolgen. Andernfalls müssten die Vermögenswerte zu Zerschlagungswerten bewertet und der Bericht neu aufgestellt werden – ein Szenario, das der Vorstand derzeit jedoch nicht erwartet.

Jahresfinanzbericht verschoben, vorläufige Zahlen angekündigt

Vor diesem Hintergrund verschiebt die PIERER Mobility AG die Veröffentlichung des Jahresfinanzberichts 2024, die ursprünglich für Ende April geplant war, auf spätestens 30. Mai 2025. Als Zwischenlösung sollen bis Ende April weitere vorläufige Kennzahlen bereitgestellt werden. Erste vorläufige Zahlen hatte das Unternehmen bereits am 23. Januar veröffentlicht.

Änderungen bei der außerordentlichen Hauptversammlung

Aufgrund der laufenden Gespräche mit Investoren nimmt die Gesellschaft kurzfristig Anpassungen an der Tagesordnung der außerordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2025 vor. Die ursprünglich vorgesehenen Beschlussfassungen über eine ordentliche Barkapitalerhöhung (Tagesordnungspunkt 2) sowie eine Sachkapitalerhöhung (Tagesordnungspunkt 3) entfallen.

Hintergrund ist die Erkenntnis, dass die vorgesehenen Kapitalmaßnahmen weder zu den geplanten Bedingungen noch im vorgesehenen Zeitrahmen realisierbar sind. Die PIERER Mobility AG erarbeitet nun gemeinsam mit der Kernaktionärin alternative Möglichkeiten zur Bereitstellung der erforderlichen Eigenmittel. Über mögliche Kapitalmaßnahmen soll zu einem späteren Zeitpunkt in einer weiteren Hauptversammlung entschieden werden.