Die MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG muss für das Geschäftsjahr 2013 wahrscheinlich einen Millionenverlust hinnehmen.
Hauptgrund dafür soll das Ausbleiben der für 2013 prognostizierten Umsatzerwartungen sein, die laut ersten Schätzungen bei ca. 15 Millionen Euro liegen sollen.
Infolge dessen ist die Aktie der MIFA AG eingebrochen und hat am Tag der Veröffentlichung der Pflichtmitteilung rund 37 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Inzwischen hat sie sich aber leicht erholt.
Laut Angaben von MIFA sollen Vermögenswerte des Unternehmens aufgrund der Einführung eines neuen Buchungssystem zudem falsch erfasst und erst beim Jahresabschluss bemerkt worden sein.
So wurde beispielsweise schon der Materialaufwand in den vorigen Quartalsabschlüssen als zu niedrig ausgewiesen und dann aufgrund fehlender Inventuren unter dem Jahr erst zu spät erkannt.
Hans-Peter Barth zum Vorstandsmitglied für Finanzen und Verwaltung berufen
Um solchen Situationen zukünftig entgegenzuwirken hat die MIFA AG den Wirtschaftsprüfer Hans-Peter Barth in den Vorstand berufen. Er kümmert sich zunächst bis zum Jahresende um das Ressort Finanzen und Verwaltung. Zudem übernimmt er die Aufgaben des bisherigen Alleinvorstandes Peter Wicht, welcher im Moment krankheitsbedingt nicht zur Verfügung steht.
Unter Leitung des Aufsichtsrates der MIFA AG werden die Entwicklungen unter ggf. Hinzuziehung von Sachverständigen intensiv geprüft, so dass sich die Veröffentlichung des endgültigen Jahres- und Konzernabschlusses von Mitte April bis Juni 2014 verzögern wird.
Dabei soll auch ein Augenmerk auf die Auswirkung der Situation auf die Finanzierung des Konzerns gelegt werden. Es kann zutreffen, das die Bedingungen für getätigte Anleihen und bestehende Bankkredite unter den eingetretenen Umständen im Geschäftsjahr 2013 nicht eingehalten werden können.
Anlegern müsste dann ein Sonderkündigungsrecht eingeräumt werden. Falls dieser Fall eintritt, wird die MIFA AG eine Versammlung der Anleihegläubiger einberufen, um über evtl. Änderungen der Anleihebedingungen zu beraten und abzustimmen. Zudem sollen weitere Refinanzierungsmöglichkeiten untersucht werden.
Absichtserklärung mit HERO Cycles unterzeichnet
Im Zuge der geplanten strategischen Partnerschaft mit der indischen HERO Cycles Ltd. hat die MIFA AG deutliche Fortschritte erzielt und zudem eine Absichtserklärung unterzeichnet, aufgrund derer die HERO sich mit 15 Millionen Euro Eigenkapital an der MIFA beteiligt.
Zudem intensivieren beide Unternehmen ihre Zusammenarbeit in den Bereichen der Produktentwicklung und Beschaffung, insbesondere im Bereich der Elektroräder und Antriebe.
Im ersten Quartal 2014 hat die MIFA AG aller Voraussicht nach ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt. Belastbare Aussagen sind aber erst nach Fertigstellung des Abschlussberichts für 2013 möglich. Die MIFA AG verfügt laut eigenen Angaben über ausreichende Finanzmittel für das laufende Geschäft.