Der zweite Alteos Rad-Talk beleuchtete aktuelle Erfolgsfaktoren im Fahrradhandel – von digitalen Prozessen über kuratierte Sortimente bis hin zu Community-Formaten. Rund 80 Branchenvertreter folgten dem Online-Termin, bei dem der Frankfurter Händler KarlvonDrais als Praxisbeispiel im Mittelpunkt stand.
„Einen Fahrradladen, den wir uns selbst gewünscht hätten“
KarlvonDrais hat innerhalb von drei Jahren drei Stores aufgebaut und verfolgt dabei einen konsequenten Fokus auf das Einkaufserlebnis. Marketingleiter Stefan Neidert erklärte: „Wir wollten einen Fahrradladen bauen, den wir uns als Kundinnen und Kunden selbst immer gewünscht hätten. Hochwertige Produkte, eine wirklich gute Beratung, ein Laden, der aufgeräumt ist – und eine Customer Experience, die nicht an der Werkstatttheke endet.“
Der Händler stammt aus einer seit Jahrzehnten aktiven Frankfurter Automobilhandelsfamilie. Der Einstieg in die Fahrradbranche sei Teil einer strategischen Erweiterung, die den Wandel der Mobilität aktiv mitgestalten soll. „Geld allein sorgt nicht für Erfolg. Entscheidend ist, was man daraus macht“, so Neidert.
Daten als Grundlage – nicht als Selbstzweck
Alle Kernprozesse laufen digital über ein gemeinsames ERP-System. Für Yves Schleich, Head of Tech & E-Commerce, zählt dabei vor allem die Ableitung konkreter Maßnahmen: „Daten helfen nur, wenn wir daraus Aktionen ableiten. Wir wollen verstehen, welche Arbeiten sich lohnen, wo Prozesse haken und wie wir unsere Kundinnen und Kunden noch besser durch den Service begleiten können.“
„Wir verkaufen am Ende Erlebnisse – das Fahrrad gibt’s dazu“
Besonders viel Aufmerksamkeit erhielten die wöchentlichen Rennrad-Ausfahrten „Road Rage“. Bis zu 250 Teilnehmende schlossen sich im Sommer regelmäßig an. Nach Angaben des Unternehmens erzeugen die Community-Aktivitäten zusätzlichen Umsatz im mittleren fünfstelligen Bereich. „Wir machen die Rides aus Leidenschaft, aber sie zahlen auch ganz konkret auf Umsatz, Kundenbindung und Markenbekanntheit ein“, erklärte Schleich. „Wir verkaufen am Ende Erlebnisse – das Fahrrad gibt’s dazu.“
Stationäre Fläche bewusst kuratiert
Auch das stationäre Konzept setzt auf Reduktion. Anstatt möglichst viele Marken zu zeigen, arbeitet KarlvonDrais mit ausgewählten Herstellern zusammen. „Wenn wir mehr sein wollen als ein weiterer Verkaufsort, müssen wir unsere eigene Marke aufbauen“, sagte Neidert. „Deswegen achten wir sehr darauf, wie wir auftreten – vom Store-Design bis zur Nennung des Namens bei Partnerstores.“
Orientierung für den Handel
Für Alteos zeigt das große Interesse die Relevanz praxisnaher Beispiele. „Der große Zuspruch zeigt uns, wie wichtig praxisnahe Orientierung in der aktuellen Marktsituation ist“, betonte Dominique Lellek, CMO von Alteos. Die Rad-Talk-Reihe solle Impulse liefern, die sich „direkt für das eigene Geschäft nutzen lassen – sei es bei Positionierung, Digitalisierung oder Kundenbindung.“
Der dritte Rad-Talk findet am 16. Dezember statt und widmet sich mit Andreas Brüning (isicargo) dem Thema urbane Mobilität. Eine Fortsetzung im kommenden Jahr ist bereits angekündigt.
Hier kann man sich zum Webinar anmelden: https://bit.ly/Alteos_Webinar




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