Bund stellt knapp 600 Millionen Euro für Radinfrastruktur und E-Lastenräder bereit
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Der Bundestag hat heute den Bundeshaushalt für 2026 verabschiedet. Für den Radverkehr stehen im kommenden Jahr rund 600 Millionen Euro zur Verfügung. Dies umfasst Mittel für Radwege, kommunale Infrastrukturprogramme sowie Förderungen für gewerbliche E-Lastenräder. Alexander Rosenthal, Leiter Politik beim Wirtschaftsverband Zukunft Fahrrad, bewertet die Zahlen:

Angesichts der angespannten öffentlichen Finanzlage sind 600 Millionen Euro für den Radverkehr auf Bundesebene vertretbar – auch wenn die sogenannte Fahrradmilliarde damit nicht erreicht wird.Alexander Rosenthal

Alexander Rosenthal: Bild: Zukunft Fahrrad

Gleichzeitig mahnt er, die Verschiebung eines großen Teils der Mittel in den Klima- und Transformationsfonds kritisch zu begleiten, um Planungssicherheit für Kommunen und Bauunternehmen zu gewährleisten.

Kürzungen bei Radwegen an Bundesstraßen

Kritisch bewertet wird die Entscheidung, die Mittel für Radwege an Bundesstraßen von 120 auf 100 Millionen Euro zu kürzen. Rosenthal erklärt: „Radwege an Bundesstraßen und deren Sanierung sind zentral für Verkehrssicherheit und gleichwertige Lebensverhältnisse auf dem Land. Die Mittel wurden bislang vollständig verbaut und ihr Rückgang ist angesichts steigender Baukosten problematisch.“ Eine Rücknahme der Kürzungen wird für das kommende Jahr gefordert.

Bild: PD-F

Förderprogramme für Stadt und Land

Das Programm „Stadt und Land“ bleibt weiterhin ein zentrales Förderinstrument für die kommunale Infrastruktur. In den vergangenen Jahren flossen die Mittel zunehmend effizient ab, teils war das Programm sogar überzeichnet. „Stadt und Land“ gilt als bewährter Baustein für leistungsfähige und zukunftsfeste kommunale Verkehrsinfrastruktur.

Unterstützung für gewerbliche E-Lastenräder

Für die Kaufprämie für gewerbliche E-Lastenräder sind 2026 insgesamt 8 Millionen Euro eingeplant. Die Anschaffung energieeffizienter Fahrzeuge wird mit 25 Prozent, maximal 3.500 Euro, gefördert. Ziel ist es, den Umstieg auf kosten- und energieeffiziente Fahrzeuge im Wirtschaftsverkehr weiter zu stärken.

Bild: pd-f

Radverkehr als Wirtschaftsfaktor

Die Fahrradwirtschaft in Deutschland beschäftigt rund 76.000 Menschen und erzielte 2024 einen Umsatz von 27 Milliarden Euro. Investitionen in Infrastruktur, Verkehrssicherheit oder Förderungen für Lastenräder tragen nicht nur zur Mobilität bei, sondern stärken auch Deutschland als Leitmarkt für das Fahrrad. Dazu zählen Hersteller, Händler, Leasing-Anbieter, Anbieter von Abstellanlagen, Logistiker und Beratungsunternehmen im Bereich betriebliches Mobilitätsmanagement.

Mehr Informationen gibt es auf der Website von Zukunft Fahrrad.

Bilder: s. Kennz.