Warum geht BIKE2FUTURE gerade jetzt in dieses Segment, obwohl die Gebrauchträder durch die rabattierten Neuräder so unter Preisdruck stehen?
Stefan Trauth: Die aktuelle Marktlage ist sicherlich herausfordernd, insbesondere durch die stark rabattierten Neuräder. Dennoch bietet der Gebrauchtmarkt großes Potenzial, vor allem durch das stark gewachsene Fahrradleasing-Segment der letzten Jahre. Leasingrückläufer entstehen ganz automatisch — und als Teil der Bikeleasing-Gruppe sehen wir es als unsere Aufgabe, diese nachhaltig zu vermarkten und Kunden eine attraktive, preiswerte Alternative zu Neurädern zu bieten.
Stefan Trauth: Die ersten Verkaufstage zeigen klar: Es gibt trotz des Preisdrucks eine stabile Nachfrage nach hochwertigen Gebrauchträdern. Dabei fällt es den Kunden oft gar nicht auf, dass es sich um gebrauchte Räder handelt, da sie wie neu aussehen und technisch auf höchstem Niveau aufbereitet sind.
Wie sieht man sich zur Konkurrenz Rebike, buycycle etc. aufgestellt?
Stefan Trauth: Wir sehen uns gut positioniert, vor allem durch unsere einzigartige Beschaffungsstruktur: Als Teil der Bikeleasing-Gruppe verfügen wir über einen stetigen und verlässlichen Zulauf an Leasingrückläufern. Diese werden direkt von uns aufbereitet und stehen für den Weiterverkauf zur Verfügung. Unser Store in Weiterstadt bietet außerdem einen entscheidenden Vorteil: Vertrauen. Gebrauchträder kauft man lieber, wenn man sie anfassen, ausprobieren und alle Fragen direkt klären kann. Unsere Kunden können die Fahrräder vor Ort testen, sich beraten lassen und sicherstellen, dass sie genau das Rad finden, das ihren Anforderungen entspricht.
Stefan Trauth: Darüber hinaus bieten wir eine riesige Auswahl an Gebrauchträdern — etwas, das in einem normalen Fahrradladen kaum zu finden ist. In Kombination mit unserem geplanten Onlineshop heben wir uns klar von den Wettbewerbern ab.
Wird der Bedarf an Gebrauchträdern einzig über Leasingrückläufer gedeckt?
Stefan Trauth: Derzeit ja. Unser gesamtes Angebot basiert auf den Leasingrückläufern der Bikeleasing-Gruppe. Angesichts der steigenden Leasingzahlen rechnen wir in den kommenden Jahren mit einem wachsenden Volumen an Rückläufern, was uns ermöglicht, das Geschäft kontinuierlich auszubauen.
Warum geht man den Weg über ein Ladengeschäft und nicht über Onlineverkauf etc.?
Stefan Trauth: Das Ladengeschäft ist für uns der erste, logische Schritt, um die Bedürfnisse und Wünsche der Endkunden besser zu verstehen. Der direkte Kontakt ermöglicht es uns, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und Vertrauen aufzubauen. Kunden schätzen es, die Räder vor dem Kauf ausprobieren und sich persönlich beraten lassen zu können.
Stefan Trauth: Gleichzeitig arbeiten wir intensiv an unserem Onlineshop, der sowohl den B2B- als auch den B2C-Bereich abdecken wird. Der Start des Shops ist für Anfang des nächsten Jahres geplant. Wir sehen die Kombination aus stationärem Handel und E-Commerce als die beste Möglichkeit, unser Angebot für unterschiedliche Zielgruppen optimal zu gestalten.
Wo werden die Räder aufbereitet?
Stefan Trauth: Die Aufbereitung erfolgt derzeit in unserem Zentrallager sowie durch externe Dienstleister. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Prozesse zu optimieren und eine gleichbleibend hohe Qualität sicherzustellen. Unser Ziel ist es, Best-Practice-Ansätze zu finden, um sowohl technisch als auch optisch eine perfekte Aufbereitung der Räder zu garantieren.
Wird es noch weitere Ladengeschäfte in D/A geben?
Stefan Trauth: Das ist gut möglich, jedoch wollen wir zunächst die Erfahrungen aus unserem ersten Store in Weiterstadt sammeln. Diese werden wir nutzen, um unsere Prozesse und Organisation weiter zu verbessern. Ob und wann wir weitere Standorte eröffnen, hängt auch von der Entwicklung unseres Onlineshops und den damit verbundenen Erfolgen im E-Commerce ab.
Vielen Dank für diese spannenden Einblicke in die Strategie von BIKE2FUTURE, Herr Trauth. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung Ihres innovativen Geschäftsmodells und freuen uns zu beobachten, wie sich das Unternehmen in den kommenden Jahren entwickeln wird.