Das EN.600.CX.P 8.0 wurde im Rahmen des heute präsentierten 2025er-Portfolios von M1 Sporttechnik vorgestellt. Es ist eine leistungsstarke E-Enduro, für welche man keine Kompromisse eingeht. Mit der hochwertigen Ausstattung und dem durchdachten Design kann es der ideale Begleiter für ambitionierte Mountainbiker sein, die auch im anspruchsvollsten Gelände nicht auf elektrische Unterstützung verzichten möchten. Hier kommt der brandneue Performance Line CX ins Spiel, der heute ebenfalls erstmals gezeigt wurde. Wir hatten das Modell aus dem oberbayerischen Weyarn vorab zum Test und berichten hier über unsere Erfahrungen.
M1 EN.600.CX.P 8.0 im Überblick
Der Carbonrahmen des M1 EN.600.CX.P 8.0 verfügt über 160 mm Federweg. Diese Auslegung entspricht den Anforderungen des Enduro-Segments und soll Stabilität bei Abfahrten in schwierigem Gelände bieten.
M1 Sporttechnik hatte den Rahmen gegenüber dem M1 Erzberg komplett überarbeitet und bereits im vergangenen Jahr in Verbindung mit den Modellen präsentiert, die mit dem Bosch Performance Line SX ausgerüstet sind.
Hier kommt jetzt der brandneue Performance Line CX ins Spiel, der sich ebenfalls in diesen Rahmen integrieren lässt. Wie in unserem Beitrag zu den Neuheiten von Bosch eBike Systems beschrieben, leistet der Motor weiter 600 Watt und stellt ein Drehmoment von maximal 85 Nm zur Verfügung.
Die Änderungen bewegen sich hier eher im Wechsel zu einem kompakteren Gehäuse, erweiterter Sensorik und verfeinerter Softwareabstimmung. Zudem ist der Motor rund 100 Gramm leichter geworden.
Wir hatten das Modell mit dem ebenfalls neuen PowerTube 600 Akku hier vor Ort (3kg). Alternativ kann man das Modell auch mit 400 Wh oder auch 800 Wh ordern. Auch die Kombination mit dem PowerMore 250 Range Extender ist möglich, wie an unserem Testbike.
M1 schwört auf die Kombination aus System Controller und Purion 200, wie M1-Geschäftsführer Manuel Küspert uns für unseren Beitrag über die M1 Neuheiten mitgeteilt hat.
Wer möchte, haut sich zum Beispiel noch die Fidlock Vacuum-Halterung fürs Smartphone auf den Vorbau und profitiert so vom vertikalen Ride Screen der Bosch eBike Flow-App. Wir haben darauf verzichtet.
Der Antrieb wird mit der bewährten und mechanischen Shimano XTR mit 12 Gängen kombiniert, die eine große Übersetzungsbandbreite von 510 % bietet und somit bestens auch für steile Anstiege taugt.
Bergab wirft man mit der vielfach im Rennsport eingesetzten Magura MT7 den Anker, hier in Verbindung mit großen Bremsscheiben bis zu 220 mm an der Front.
Auf den DT Swiss H1900 Laufrädern waren robuste Tacky Chan-Reifen aufgezogen (Serie: Eddy Current), die ihren Fokus eher auf Pannenschutz und Grip, als auf geringes Gewicht legen.
Die mechanisch betätigte FOX Transfer Factory lässt den Selle Royal Rampage um bis zu 150 mm absenken, um dem Fahrer seinen Freiraum auf den Trails zu geben.
Das zulässige Gesamtgewicht von 150 kg ist praxisgerecht, das Eigengewicht mit um die 22 kg für die Leistung sehr gut. Wer möchte, kann das Modell auch für den Alltag umrüsten, Verkabelung Frontlicht, Vorrüstung für Fender und Gepäckträger und auch Fidlock-Halterungen sind vorhanden.
Auf der Fahrt
Der äußere Eindruck wurde beim Fahren in der Praxis bestätigt. Die neue E-Enduro von M1 Sporttechnik ließ sich leichtfüßig bewegen und zeigte sich schon bei der Anfahrt gierig auf die Trails.
Auch unter matschigen Bedingungen generierten die Reifen viel Grip, so dass man sich gut über die Strecke bewegen konnte. Der Performance Line CX ließ sich dabei feinfühlig dirigieren. Er „klebte“ praktisch am Fuß.
Das M1 EN.600.CX.P 8.0 zog willig an Sprüngen ab und man bekam es gut in die Luft. Hier kam das für ein FullPower-E-MTB doch recht geringe Gewicht zum Tragen.
Auch Manuals waren so kein Problem, hier trug der Motor mit seinen 85 Nm sein Übriges dazu bei.
Im weiteren Verlauf des Trails zeigte sich, dass sich mit dem M1 auch leicht in den Flow kommen ließ. Es folgte willig den Wünschen seines Fahrers.
Auch in härterem Gelände, der eigentlichen Disziplin des Modells, war man durch den angenehm hohen Lenker gut aufgestellt, um gut Druck auf das Vorderrad zu bringen und die E-Enduro zuverlässig über die Strecke steuern zu können.
Bergauf war die Front nicht zu leicht, so dass man auch an steilen Stellen gut die Richtung dirigieren konnte, auch an schwierigeren Stellen.
Zwar hörte man den Antrieb bei vollem Einsatz. Ansonsten war die M1 EN.600.CX.P 8.0 erfreulich leise. Ein Klappern haben wir zu keinem Zeitpunkt vernommen, auch nicht über diverse Wurzeln oder steiniges Gelände.
Das Bedienkonzept hat sich als optimal für den Einsatzzweck gezeigt. Genügend Informationen über das Purion 200 Display und ansonsten kann sich der Fokus des Nutzers auf den Trail richten, möglichst ohne Ablenkung.
Die Verarbeitung war hochwertig und durchdacht. Wir hatten einzig beim Fidlock-Verschluss an der Abdeckung für den Akku das Problem, dass dieser nur unter großem Kraftaufwand öffnete.
Unsere Bedenken, dass der aufgrund seiner Lage mit Schlamm beaufschlagte Hebel dabei abbrechen oder verbiegen könnte, hat M1 Sporttechnik auf unsere Anfrage hin entkräftet.
So teilte man uns mit, dass man einen tollen Test von Fidlock bekommen habe, „bei dem das Teil komplett eingesaut mit Schlamm ist und trotzdem 1A funktioniert.“
Obwohl schön integriert, finden wir die Platzierung der Ladebuchse im Sitzrohr etwas ungeschickt. Das liegt aber daran, dass der Bosch-Stecker sich nicht selbst gut in die Buchse führt, zum anderen auch am vermaledeiten „Bosch-Lappen“, der hier die Buchse vor Schlamm schützen soll und immer wieder im Weg ist.
Insgesamt stellt das M1 EN.600.CX.P 8.0 ein tolles E-Enduro dar, die sich für einen Einsatz in jeglichem Gelände prädestiniert und dort wohl auch kaum zu stoppen ist.
Fazit
Mit den neuen E-MTBs, die von M1 Sporttechnik heute vorgestellt wurden und besonders mit der von uns getesteten M1 EN.600.CX.P 8.0, bekommen Kunden ein vielfältig einsetzbares E-Mountainbike, dass mit durchdachten Lösungen aufwartet und zudem eines der aktuellsten und am reifsten Antriebssysteme mitbringt. Dadurch, dass der Hersteller aus Weyarn den Kunden die Ausstattung inklusive der Batteriegröße selbst wählen lässt, kann sich jeder Kunde das Modell so leicht oder auch ausdauernd bauen lassen, wie er es vorzieht. Für uns hat die Kombination aus PowerTube 600 und PowerMore 250 gut gepasst, demzufolge man einmal ein recht leichtes, zum anderen aber auch ausdauerndes E-MTB haben kann.
- leichter Carbonrahmen
- agile, aber dennoch abfahrtslastige Geometrie
- gute Platzierung des Fahrers im Bike
- kräftiger, feinfühliger Antrieb
- praktische Funktionen (Motor)
- ausreichend großer Akku
- passende Komponentenauswahl
- hohes zulässiges Gesamtgewicht
- Abdeckung der Ladebuchse
- hoher Preis
Transparenzhinweis: Das M1 EN.600.CX.P 8.0 wurde uns seitens der M1 Sporttechnik GmbH & Co. KG für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.