PIERER Mobility, ein führender Hersteller von motorisierten Zweirädern, hat im Rahmen einer Ad hoc-Meldung eine strategische Neuausrichtung angekündigt, um sich verstärkt auf das Kerngeschäft mit Premiummarken zu konzentrieren. Die Fokussierung auf KTM, GASGAS, Husqvarna und MVAgusta geht mit bedeutenden Veränderungen einher.
Die Board of Directors von PIERER Mobility hat den Verkauf der Fahrradmarken Raymon und Felt sowie der nicht-E-Bike-Sparte eingeleitet. Der Verkauf der Raymon-Marke wurde bereits unterzeichnet und wird bis Ende 2023 abgeschlossen sein (Neustart ist im Oktober 2023 bereits erfolgt;wir haben berichtet; Anm. d. Red.). Der Verkauf der Felt-Marke an ein Konsortium unter der Leitung von Florian Burguet wird voraussichtlich in der ersten Hälfte von 2024 abgeschlossen.
Mit einem klaren Fokus auf Elektromobilität werden die E-Bike-Marken Husqvarna und GASGAS weiterhin ausgebaut. Ab dem Finanzjahr 2024 wird das Segmentreporting neu strukturiert und umfasst die Segmente „Motorcycles“ und „E-Mobility“, wobei letzteres alle elektrisch betriebenen Zweiräder umfasst.
Darüber hinaus plant PIERER Mobility, Teile der Produktion für bestimmte Mittelklassemodelle sowie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nach China (CFMOTO) und Indien (Bajaj Auto) zu verlagern. Dieser strategische Schritt führt jedoch zu einem unvermeidlichen Stellenabbau von bis zu 300 Mitarbeitern an den österreichischen Standorten im Jahr 2024.
Die Änderungen spiegeln sich auch in den finanziellen Ausblicken wider. Aufgrund gestiegener Zinssätze und der Verlagerung der Produktion werden die Prognosen für das Geschäftsjahr 2023 angepasst. PIERER Mobility erwartet ein Umsatzwachstum von 7 % bis 9 % mit einer EBIT-Marge zwischen 5 % und 7 %.
Für das Geschäftsjahr 2024 prognostiziert das Unternehmen angesichts der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten eine Konsolidierungsphase. Um die Profitabilität zu sichern, plant das Management kostensenkende Maßnahmen im zweistelligen Millionenbereich, während der Umsatz voraussichtlich stabil bleibt, und eine EBIT-Marge von 5 % bis 7 %.