Die neue Marke Ultima Mobility hat auf der Eurobike 2022 erstmals ihre E-Bikes einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt. Hinter der Marke steht unter anderem Jerome Mortal, der zuvor bei Valeo die E-Bike-Antriebe des Global Players auf den Weg gebracht hat. Er hat die Marke gemeinsam mit Brice Epailly (CAMINADE SAS) und Didier Mennechet („2M Promotion“ SAS) gegründet. Die Modelle des vor kurzem auf den Weg gebrachten Start-ups werden dann auch von den Valeo-Motoren angetrieben und bringen zudem noch weitere Highlights mit. Wir waren am Stand der Marke in Frankfurt und stellen die Modelle hier näher vor.
Ultima Mobility – die Modelle
Eigentlich hat Ultima Mobility derzeit nur ein Modell im Portfolio, aber dieses kann über einen Online-Konfigurator auf den geplanten Nutzungszweck angepasst werden. Je nach Auswahl werden verschiedene Komponenten wie die Gabel und die Aufbauten verändert, so dass man schon verschiedene E-Bikes erhalten kann.
Grundlage des Konzepts bildet aber der eigenwillig designte Rahmen mit tiefem Einstieg, welcher aus recyceltem Composite-Material hergestellt wird und selbst auch zu 100 % recycelt werden kann. Das sogenannte „Multipath“ kommt in einer Größe und soll dank steilem Sitzwinkel Menschen von 1,40 m bis hin zu 1,90 m passen.
Der Rahmen bringt intelligent platzierte Versteifungen in der Struktur mit und konnte so besonders leicht gestaltet werden. Er wiegt nur 2,8 Kilogramm und macht so fahrfertige Modelle mit einem Gewicht von unter 21 Kilogramm möglich, wie die Macher mitteilen.
Er ist Teil der Innovation im Dienste der Modularität, Einfachheit der Nutzung und Robustheit. Rahmen, Gabel, Sattelstütze und Vorbau sind aus gespritztem Verbundwerkstoff „Made in France“ gefertigt. Die Bauteile bestehen zu 50 % aus recyceltem Kunststoff und sind zu 100 % recycelbar.
Im Rahmen findet der Valeo Cyclee Antrieb seinen Platz, der mit einem integrierten Sieben-Gang-Getriebe ausgerüstet ist, welches in Zusammenarbeit mit Effigear entwickelt wurde. Somit kann man auf eine Bandbreite von 450 % zurückgreifen, muss sich aber nicht mit oft problematischen Kettenschaltungen herumschlagen.
Im Rahmen, der in mehreren Farben geordert werden kann, ist dann je nach Auswahl auch der Akku mit 630 Wh untergebracht, der für eine Reichweite von mehr als 100 Kilometern gut ist. Wer nicht so viel Reichweite benötigt, kann auch auf einen kleineren Akku umsteigen, der dann 75 km Autonomie spendiert und zudem noch an Gewicht einspart.
Der Motor kann im manuellen, automatischen und auch in einem vorausschauenden Modus betrieben werden. In Verbindung mit der Auswahl der Eco- oder Turbo-Fahrstufe kann die Reichweite der Batterie variiert werden und der Nutzer kann sich möglichst auf den Verkehr und die Umgebung konzentrieren, anstatt die ganze Zeit hin- und herzuschalten.
Das Multipath ist weiter vernetzt und ermöglicht es, alle Funktionen des Pedelecs aus der Ferne zu überwachen. Ein integrierter Alarm informiert über jede verdächtige Bewegung und kann das E-Bike über den Antrieb in den sogenannten Anti-Pedal-Modus versetzen, der die Nutzung unmöglich macht. Zudem kann ein lauter Alarm ausgelöst werden.
Die Produktion des Multipath von Ultima Mobility erfolgt vor Ort in Saint-Priest, einem Vorort von Lyon, in einer Mikrofabrik, die sich am Hauptsitz des Unternehmens befindet. Rund 90 % der Komponenten kommen aus Frankreich, die übrigen Teile werden dann zu 98 % aus dem restlichen Europa bezogen.
Dabei greift der Hersteller auf bekannte Marken wie Caminade, Magura, Mavic, Hutchinson, Look, Baramind, Protoform oder Motion Engineering zurück und reduziert indes seinen vorgelagerten CO₂-Fußabdruck erheblich. Flexible Montagestationen ermöglichen es weiter, die Investitionen und den CO₂-Fußabdruck der Fabrik selbst zu reduzieren.
Zur Strategie des französischen Start-ups gehört es auch, einen ökologisch verantwortungsbewussten Weg zu beschreiten. Demnach werden die Modelle nur auf Bestellung durch einen Händler oder eines Endkunden gebaut. Dieses „à la carte“-E-Bike, wie Ultima Mobility es nennt, macht die Lagerhaltung von fertig gebauten Fahrrädern obsolet, wobei man das System auf eine Ausbringung von 100 Modellen am Tag ausgelegt hat.
So möchte man das Ultima Multipath als echte Alternative zu den herkömmlichen Verbrennern platzieren, denn „unsere Kunden sind potenziell nicht bekehrte Kunden“, wie die Macher mitteilen. Die Preise beginnen ab 2.990 EUR.
Fazit
Ein interessantes Projekt, welches von Anfang an auf wichtigen Punkten aufgebaut ist, ohne die man heutzutage keine Produktion (von Fahrrädern bzw. E-Bikes) mehr starten sollte. Sowohl mit der Beschaffung der Komponenten vor Ort bzw. in Europa, als auch mit der Produktion auf Bestellung, ist das französische Unternehmen ein Vorreiter. Wir jedenfalls sind gespannt, wie es bei Ultima Mobility weitergeht und bleiben an dem Unternehmen dran. Auch für den Test des Multipath haben wir uns bereits angemeldet!
Alle weiteren Informationen stehen auch unter www.ultima.dev zur Verfügung.